Grafschafter Schulgeschichte

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Brink

Johann Brink, der im Laufe seiner Berufstätigkeit mit Erfolg und großem Engagement in der zweiten Phase der Lehrerausbildung in der Grafschaft Bentheim tätig war, verstarb am 6.1.2013 kurz vor seinem 85. Geburtstag.

Johann Brink wurde am 20. Januar 1928 in Esche als Sohn des Landwirts Jan Brink und seiner Ehefrau Gertien, geborene Lambers, geboren. Er besuchte zunächst die Volksschule seines Geburtsortes, danach die Mittelschule in Nordhorn und wechselte anschließend auf das Gymnasium in Lingen über, wo er als Luftwaffenhelfer eingezogen und bei der Flak eingesetzt war. Hier in Lingen erhielt er das sog. „Kriegsabitur“.

Nach Kriegsende kehrte Johann Brink nach Esche zurück. Bis 1954 war er in der Landwirtschaft und auf dem Bau tätig und besuchte landwirtschaftliche Fachschulen. Während dieser Zeit engagierte er sich ebenfalls eifrig in der kirchlichen Jugendarbeit. In diesem Zusammenhang entstand bei ihm der Wunsch Lehrer zu werden.

Anfang 1954 legte Johann Brink an der Pädagogischen Hochschule in Osnabrück die Begabtenprüfung ab. Vom 1.4.1954 bis 1957 studierte er in Osnabrück für das Lehramt an Volksschulen. Nach erfolgreichem Examen am 1.3.1957 trat Brink seine erste Lehrerstelle an der Volkschule Georgsdorf an. An dieser Schule legte er am 8.12.1959 seine zweite Lehramtsprüfung ab. Nach dreijähriger Tätigkeit in Georgsdorf wurde er zum 1. Oktober 1960 an die Volksschule Wengsel versetzt.

Am 29.12.1960 heiratete Johann Brink seine Verlobte Gisela Horstmeyer, die er im Studium kennengelernt hatte. In dieser Ehe wurden drei Töchter geboren: Susanne (1962), Ulrike (1964) und Ilka (1968). Die älteste Tochter Susanne kam im Jahr 1974 bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Frau Brink, die 1961 ebenfalls eine Stelle in Wengsel erhielt und später nach Bad Bentheim versetzt wurde, verstarb im Jahre 2005 im Alter von 70 Jahren.

In Wengsel hatte Johann Brink gute Kontakte zur Elternschaft und Bevölkerung und war voll anerkannt. Während seiner Tätigkeit in Wengsel entwickelte sich bei ihm das Interesse an der Lehrerausbildung, die später Brinks Schwerpunkt werden sollte. Er betreute regelmäßig und erfolgreich Studenten der Pädagogischen Hochschule im Landschulpraktikum.

Die Ausbildung junger Lehrer in der zweiten Phase der Lehrerausbildung wurde im Jahr 1969 Johann Brinks Haupttätigkeit. Er wurde Hauptseminarleiter und zum Rektor im Ausbildungsdienst ernannt. Bis 1983 blieb die Lehrerausbildung Brinks Arbeitsschwerpunkt. Er war mit Leib und Seele Seminarleiter. Viele Junglehrer und Referendare wurden von ihm fachkundig betreut und auf die Praxis des Lehrerberufs vorbereitet. Als Seminarleiter war Johann Brink an den Schulen in der Grafschaft bekannt und anerkannt. Durch seine Arbeit hat er die Lehrerausbildung in der Grafschaft vielfältig beeinflusst und mitgestaltet.

Im Jahr 1977 wurde in Niedersachsen die zweite Phase der Lehrerausbildung umstrukturiert, es wurden Ausbildungsseminare eingerichtet. Johann Brink wurde Konrektor des neu eingerichteten Ausbildungsseminars für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen in Nordhorn und baute dieses Seminar mit auf. Im Jahr 1983 beendete er seine Tätigkeit im Ausbildungsseminar und wurde Konrektor der Grund- und Hauptschule Gildehaus. An dieser Schule verblieb er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1993.

Über seine berufliche Tätigkeit hinaus war Johann Brink auch außerschulisch aktiv. Als passionierter Jäger war er einige Jahre als Leiter eines Hegerings tätig. Brink war seiner Heimat tief verbunden. Im Ruhestand entwickelte sich allerdings Namibia zu seiner „zweiten Heimat“. Er unternahm insgesamt 21 Reisen in dieses Land, dessen Natur und Landschaft ihn begeisterten.

Horst Mücke 2016
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