Grafschafter Schulgeschichte

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Em-04

Entwicklung des Schulwesens in der Samtgemeinde Emlichheim

Grundschule Ringe

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Kinder aus Ringe seit Beginn des 17. Jahrhunderts in der damaligen Kirchspielschule Emlichheim unterrichtet wurden. Der Unterricht fand nur in den Wintermonaten statt. Um etwa 1700 erfolgte der Unterricht zunächst für die unteren Jahrgänge (ab 10 Jahre), bald jedoch für alle Kinder in Nebenschulen, die in Kleinringe und Großringe entstanden. Die Lehrer waren meist Schafhirten, die im Winter nicht benötigt wurden. Die Gebäude waren kümmerlich und enthielten neben der Schule auch die Lehrerwohnung. Das Schulgeld betrug für jedes Kind jährlich 1 Thaler.

Lokalschulinspektor war einer der Prediger aus Emlichheim (nach: Eberhardt). In Großringe wurde um 1845 an der heutigen Raiffeisenstraße ein neues Schulgebäude errichtet. Hierfür wurde beim Oberkirchenrat und der Landdrostei in Osnabrück Beihilfen beantragt, die im Juni 1847 bzw. im Januar 1848 abgelehnt wurden. Die Ablehnung erfolgte, weil beide Gemeinden nicht bereit waren, eine gemeinsame Schule zu errichten. Es bestand zwischen beiden Gemeinden eine Feindschaft, die bei der Generalteilung der Ringer Mark entstanden sein dürfte. Erst nach langen Verhandlungen konnten die "Uneinigkeiten zwischen beiden Gemeinden" beseitigt werden (nach: Gerrit Jan Zager).

1853 - Um die Schulen leistungsfähiger zu machen, schließen sich Groß- und Kleinringe endlich im Jahre 1853 zu einer Schulgemeinde zusammen. Auf der Grenze, dem jetzigen Standort der Schule, wird eine einklassige Schule für 73 Kinder gebaut, die bis zum Jahre 1940 benutzt wird. Die Schule besuchen auch die Kinder aus den Klein- und Großringer Weusten. Lehrer Giesbers, der vorher in Großringe tätig war, wird der erste Lehrer der neuen Schule. Er gibt jedoch bald den Lehrerberuf auf, um das elterliche Erbe bei Gildehaus anzutreten. Als Nachfolger wird Lehrer Stroeve berufen.

1861 - Lehrer Stroeve geht als Pastor nach Uelsen, später nach Emlichheim. Ihm folgt sein Namensvetter, Lehrer Hindrik Stroeve aus Neerlage. Die Schule besuchen in dieser Zeit 110 Schüler.

1877- 1880 - Lehrer Stroeven stirbt 1877. Nach mehrmaligem Lehrerwechsel kommt 1878 Lehrer Neyenhuis, der in Aurich seminaristisch vorgebildet wurde, an die Schule. 1880 heiratet er. Die Gemeinde baut jetzt eine Lehrerwohnung. Es wird jetzt die Halbtagsschule (Oberstufe vormittags, Unterstufe nachmittags) eingeführt. Der Lehrer muss den Beruf aufgeben und bezieht jährlich eine Pension von 265 Mark.

1886- 1887 - Wegen der großen Schülerzahl in Großringe wird die Schulgemeinde Alexisdorf gegründet. Die Schule Großringe erhält durch Anbau einen neuen Klassenraum. Schulleiter wird Lehrer Wieferink, der 1887 aus dem Bereich Stade kommt. Er lässt auf dem Boden des Lehrerhauses für den zweiten Lehrer eine Kammer ausbauen. Wie in der Schulchronik ausgeführt wird, wechseln die 2. Lehrer in den Folgejahren häufig.

1912- 1913 - Im Jahre 1912 muss Lehrer Wieferink nach 25 Jahren in Großringe seinen Dienst niederlegen. Er stirbt am 17. Juni 1913. Ostern 1913 werden an der Schule 3 Klassen eingerichtet, weil die Schülerzahl für 2 Klassen zu groß geworden ist. Am 1. Oktober 1913 wird Lehrer Boegel Leiter der Schule.

1914- 1918 - Bei Kriegsausbruch werden beide Lehrer eingezogen, so dass der Unterricht zunächst ganz ausfallen muss. Anfang 1915 wird Lehrer Hartmann aus Veldhausen abgeordnet. Lehrer Boegel fällt 1917 in Flandern. Die ganze Schularbeit leidet durch den Krieg. Fast die Hälfte der Kinder ist zeitweise bis zu einem halben Jahr beurlaubt, um in der Landwirtschaft mitzuhelfen.

1919- 1920 - Am 1. Januar wird Lehrer Hartmann, der in den Kriegsjahren den Unterricht in den 3 Klassen fast allein versehen hat, nach Hasbergen bei Osnabrück versetzt. Die Leitung der Schule übernimmt Lehrer Anfurth, der vor dem Kriege an der Schule als 2. Lehrer tätig war. Ostern 1920 wird er nach Georgsmarienhütte versetzt. An seine Stelle tritt Lehrer Schomburg.

1925- 1926 - Im Jahre 1925 werden die Fußböden und Fenster in beiden Klassenräumen erneuert, im Herbst 1926 die Lehrerwohnung. Diele und Stallungen werden zu Flur und zwei Zimmern umgebaut.

1930 - Die Schule erhält elektrisches Licht; die Wände und Decken der Schule werden neu verputzt.

1932 - An die Stelle von Lehrer Schomburg, der versetzt wird, tritt Lehrer Otto Milzner aus Bramsche.

1934 - Es wird ein "Staatsjugendtag" eingerichtet. Im Amtlichen Schulblatt von 1934 (Seite 287) heißt es: "Für die Erziehung im nationalsozialistischen Staate sind Schule, Reichsjugendführung (Hitler-Jugend) und Elternhaus nebeneinander berufen. Der Sonnabend jeder Woche wird als "Staatsjugendtag" bestimmt. Jungvolk und Jungmädel sind für diesen Tag vom Unterricht befreit. Sie haben ihren Dienst". Am 1. Dezember 1934 wird der Elternbeirat aufgelöst. Es wird die Schulgemeinde geschaffen. An die Stelle des Elternbeirates treten die "Jugendwalter" der Schulgemeinde.

1936 - Die Volksschule Großringe besuchen zum Jahresbeginn 1936 insgesamt 136 Kinder. Durch einen Unglücksfall fällt Herr Miltzner mehrere Monate aus und muss vertreten werden.

1940 - Im Jahre 1939 wird in unmittelbarer Nähe des alten Gebäudes eine neue zweiklassige Schule errichtet, die 1940 bezogen wird. Die Lehrer Milzner und Wüppen beziehen Wohnungen in der neuen Schule. Sie ist nach Aussagen der Schulchronik die schönste des Kreises. Das Kapital erhielt der Schulverband überwiegend aus Staatszuschüssen. Die alte Schule und die alte Lehrerwohnung werden verkauft. Lehrer Wüppen wird 1940 zum Kriegsdienst eingezogen. Fast während der ganzen Kriegszeit ist Lehrer Milzner für etwa 100 Kinder der einzige Lehrer.

1946 - Im Rahmen der "Aktion Storch" waren mehrere Kinder und eine Lehrerin aus Berlin nach Groß- und Kleinringe gekommen. Die Lehrerin unterrichtet hier. Am 1. Mai 1946 kehren sie wieder nach Berlin zurück. Im Oktober 1946 nimmt Lehrer Fritz Wüppen nach Rückkehr aus russischer Gefangenschaft seinen Dienst an der Schule wieder auf, bevor er im Mai 1947 als Schulleiter nach Hoogstede versetzt wird. Gleichzeitig im Oktober 1946 wird der Schulleiter Milzner nach 14 Jahren als Hauptlehrer in den Kreis Melle versetzt. Sein Nachfolger wird der Lehrer Wilhelm Buddenberg (siehe: L-C-Buddenberg), der vorher als 2. Lehrer tätig war.

1947 - Im Herbst 1947 beschließt der Schulvorstand die Einrichtung der 3. Lehrerstelle. Es stehen jedoch nur 2 Klassenräume zur Verfügung, so dass jede Klasse an 2 Tagen der Woche Nachmittagsunterricht hat, bis im Obergeschoss die vorgesehene Schulküche zu einem kleinen Behelfs- Klassenraum umgebaut wird.

1955 - Hauptlehrer Buddenberg wird Ostern 1955 als Rektor an die Ernst-Moritz-Arendt-Schule in Nordhorn versetzt. Die Schulleitergeschäfte werden zunächst von Lehrer Hermann Meinders, dem 2. Lehrer, nach seiner Versetzung nach Bookholt/Nordhorn, von Lehrer Genzink aus Esche wahrgenommen.

1956 - Die Schulleiterstelle wird endgültig mit dem Lehrer Heinrich Eberhardt besetzt, der vorher in Emlichheim-Weusten tätig war. Er sorgt alsbald dafür, dass die Lehrerwohnungen, die lange Jahre von schulfremden Personen bewohnt waren, nach Renovierung wieder für die Lehrer zur Verfügung stehen. Auch die Schulräume werden neu eingerichtet.

1958 - Die Großringer Schule wurde vor dem Krieg 1939 errichtet und schon damals mit einem Vorgarten versehen. 1958 wird die Anlage neu gestaltet und erweitert, nachdem sie stark ausgewintert war. Die Schule ist mit den unter einem Dach liegenden Lehrerwohnungen einheitlich und allseitig umgrünt.

Quelle: T. Portheine, Wie die Nachkriegsforderung nach allseitiger Schulumgrünung bei Grafschafter Schulen verwirklicht wurde, Jahrbuch 1959, Seite 121.

1961- 1962 - Die Schule erhält einen dritten Klassenraum mit Gruppenraum, der mit dem alten Gebäude durch eine Pausenhalle verbunden ist, sowie neue Toilettenanlagen; außerdem werden ein Lehrerzimmer im Eingangsbereich und die 3. Lehrerwohnung für einen unverheirateten Lehrer im bisherigen Behelfs- Klassenraum ausgebaut.

Im Zuge der Einführung des 9. Schuljahres ist vom Schulvorstand geplant, diese Klasse Ostern 1962 mit den Schülern aus Neugnadenfeld, Großringe und Neuringe in Neugnadenfeld einzurichten und 1963 bzw. 1964 das 7. und 8. Schuljahr in Großringe als jeweilige Jahrgangsklassen zusammenzulegen (GN, 30.3.1962). Es ist jedoch von der Schulbehörde vorgesehen, dass das 9. Schuljahr für die ev. Schüler in Hoogstede eingerichtet wird. Hiergegen legt der Schulvorstand Einspruch ein und erreicht, dass das 9. Schuljahr für die Schüler aus Neugnadenfeld, Großringe und Neuringe in Neugnadenfeld untergebracht wird.

1964- 1965 - Die Schülerzahl ist auf 142 angestiegen. Dadurch wird die Einrichtung einer 4. Lehrerstelle erforderlich. In der Diskussion um die Einrichtung der Mittelpunktschule war dem Schulvorstand zunächst fest zugesagt worden, diese nach Ringe zu bringen. Er sollte sich jedoch für einen Standort, Großringe oder Neugnadenfeld, entscheiden. Er kann sich jedoch in langen Verhandlungen nicht auf einen Standort einigen. Da Mittelpunktschulen inzwischen zweizügig geführt werden sollen, entscheidet sich die Regierung 1965 für den Standort Hoogstede.

1967 - Da keine einvernehmliche Lösung erzielt werden kann, verordnet die Regierung am 3. August 1967 den Zusammenschluss des Schulzweckverbandes Groß- und Kleinringe mit der Gemeinde Hoogstede- Bathorn zu einer gemeinsamen Schulträgerschaft in den Volksschuljahrgängen 5- 9, sofort beginnend mit dem Unterricht im Jahrgang 7 in Hoogstede, mit den übrigen Jahrgängen nach Fertigstellung der Erweiterungsbauten in Hoogstede. Die Eltern aus Großringe und Neugnadenfeld weigern sich jedoch, ihre Kinder nach Hoogstede zu schicken, und legen Widerspruch gegen die Abschulung ein. Von 39 Schülern erscheinen am ersten Schultag, dem 18.8.1967, nur 9 Schüler aus Neuringe. Da der Widerspruch nach Entscheidung des Verwaltungsgerichts aufschiebende Wirkung erhält, besuchen die Kinder aus Großringe und Neugnadenfeld die 7. Klasse in Neugnadenfeld. In Prozessen vor dem Verwaltungsgericht in Osnabrück und dem Oberverwaltungsgericht in Lüneburg wird letztendlich 1969 entschieden, dass die Abschulungsverfügung zu Unrecht besteht. Damit ist der Schulstreit zunächst beigelegt. Die Schüler bleiben, wo sie sind (vgl. hierzu GN-Artikel von 1967 - 1969, bei Eberhardt aufgeführt, Seiten 56- 69).

1968 - Am 1.4.1968 verlässt Hauptlehrer Heinrich Eberhardt nach 12 Jahren Großringe und wird Rektor der Mittelpunktschule Wilsum. Maßgeblich für seinen Fortgang ist der Streit um die Abschulung der Schüler. Er macht dem Schulvorstand den Vorwurf, dass er sich nicht auf einen Standort für die Mittelpunktschule einigen konnte. Der Lehrer Jürgen Stapenhorst, der seit 1964 an der Schule tätig ist, wird sein Nachfolger. Die Schule besuchen 163 Kinder in 6 Klassen, die von 6 Lehrern unterrichtet werden.

1970 - Im Frühjahr 1970 erhalten die Eltern des 6. Schuljahres in Großringe und Neugnadenfeld erneut die Aufforderung, ihre Kinder im August nach Hoogstede abzuschulen. Nachdem Groß- und Kleinringe auf ihren Antrag nach Abstimmung in den Gemeinden seit dem 1.1.1970 zur Samtgemeinde Emlichheim gehören, beantragt der Schulzweckverband die Abschulung nach Emlichheim und die Einführung von zwei Vorklassen in Großringe und Neugnadenfeld. Wegen der geplanten Einführung der Orientierungsstufe, die in Hoogstede wegen zu geringer Schülerzahlen nicht realisierbar ist, wird der Abschulungserlass nach Hoogstede nicht mehr umgesetzt.

1973 - Die Orientierungsstufe wird in Emlichheim eingeführt. Das 9. Schuljahr wechselt nach Neugnadenfeld. An der Grund- und Hauptschule Großringe bleiben nur drei Lehrkräfte. Die Hauptschule besteht nur noch aus einer Klasse.

1974 - Die beiden Gemeinden Groß- und Kleinringe werden am 1.3.1974 zur Einheitsgemeinde Ringe zusammengeschlossen, die zur Samtgemeinde Emlichheim gehört. Die Schulträgerschaft geht vom Schulzweckverband Groß- und Kleinringe auf die Samtgemeinde Emlichheim über.

1977 - Hauptlehrer Jürgen Stapenhorst wird am 1.3.1977 auch mit der Wahrnehmung der Schulleitergeschäfte der Grundschule Alexisdorf- Neugnadenfeld beauftragt, weil der dortige Schulleiter Helmut Kamps Rektor der Grundschule Neuenhaus wird.

Am 1.8.1977 werden die Grundschulen in Großringe und in Alexisdorf-Neugnadenfeld zur Grundschule Ringe zusammengelegt. Die beiden Schulorte sind 5 km voneinander entfernt. Einzugsbereich ist die Gemeinde Ringe, Schulträger die Samtgemeinde Emlichheim. Schulleiter bleibt nach Ausschreibung der Stelle der Hauptlehrer Jürgen Stapenhorst. Der Unterricht wird so durchgeführt, dass der eine Zug in Neugnadenfeld, der andere Zug in Großringe erfolgt. Falls bei künftigen Einschulungsjahrgängen nur eine Klasse gebildet werden kann, soll die Klasse dort unterrichtet werden, woher die meisten Kinder kommen.

Zum August 1977 werden 40 Kinder eingeschult. Die Schule besuchen 149 Schüler in 8 Klassen, davon 70 Schüler (4 Klassen) in Großringe und 79 Schüler (4 Klassen) in Neugnadenfeld. An der Schule sind 5 hauptamtliche Lehrer tätig. Der Schwimm- und Sportunterricht findet in Emlichheim, der Sportunterricht später auch in Hoogstede statt. Da in den folgenden Jahren immer wieder Versetzungen erfolgen, muss die volle Unterrichtsversorgung durch Abordnungen von anderen Schulen sichergestellt werden.

1980 - Die Schülerzahlen gehen deutlich zurück. Es können nicht mehr durchgehend zwei Klassen pro Jahrgang gebildet werden. Es wird beschlossen, bei Bildung nur einer Klasse das 1. und 2. Schuljahr in Großringe und das 3. und 4. Schuljahr in Neugnadenfeld zu führen. Es ist eine Schülerbeförderung erforderlich.

1983 - Die Schülerzahlen unterschreiten die Zahl 100. Die Schule ist durchgehend einzügig. Dies bereitet große Schwierigkeiten bei der Stundenplangestaltung und der Aufstellung des Busfahrplanes.

1985 - An der Schule wird Sprachsonderunterricht eingeführt, der von der Lehrkraft der Sonderschule Emlichheim erteilt wird. Er endet 1989 aus Lehrermangel an der Sonderschule. Für ein Jahr kann auch Schulsonderturnen eingerichtet werden.

1994 - Auf Vorschlag des Gemeinderates in Ringe beschließt der Schulträger, dass die Schule eine eigene Turnhalle am Standort Großringe erhalten soll. 56 % der Grundschüler kommen aus dem Bereich südlich des Coevorden-Piccardie-Kanals und 44 % aus dem Bereich nördlich davon. Die bei der Schule vorhandenen Flächen reichen aus. Die Idee, am Kanal eine Turnhalle und eine neue Schule zu bauen, wird aus finanziellen Gründen nicht weiter verfolgt.

1995 - Die 1853 erbaute und 1887 um einen Klassenraum erweiterte alte Schule ist von der Gemeinde renoviert worden und steht der Bevölkerung für Feiern und Versammlungen, aber auch für Krabbelgruppen und Musikschulkinder, zu Verfügung (GN, 23.11.1992, Der Grafschafter 3/1995, GN, 17.8. und 22.8.1995).

1998 - Die neue Turnhalle ist fertig gestellt und wird am 19. März 1998 ihrer Bestimmung übergeben. Der Samtgemeinderat beschließt, am Standort Großringe einen Schulneubau unter Verwendung der alten Bausubstanz zu errichten, der acht Klassenräume, einen Werkraum, einen Gruppenraum, Lehrmittelräume, Lehrerzimmer mit Verwaltung und Toilettenräume innen und außen umfassen soll. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll der Standort Neugnadenfeld für schulische Zwecke aufgehoben werden. (GN, 9.3.1998).

2000 - Mit Beginn des Schuljahres 2000/01 ziehen alle Klassen in das neue Schulgebäude am Standort Großringe ein. Damit "endet ein Jahrzehnte währendes Provisorium mit einer Grundschule an zwei Standorten". Die Kosten für den Um- und Ausbau des 1939 errichteten Gebäudes betrugen rund 4 Millionen Mark (GN, 7.10.2000).

2003 - Nach 35 Jahren als Schulleiter in Ringe wird Jürgen Stapenhorst zum Ende des Schuljahres 2002/03 in den Ruhestand verabschiedet (GN, 9.7.2003). Seine Nachfolgerin ist Frau Ursula Topka, die vorher seit 1997 an der Grundschule Neuenhaus tätig war (GN, 30.9.2003).

2004 - Im Rahmen eine Projektes zur Belebung des Pausenspiels werden Spiele aus alter Zeit zusammengetragen, die bei einem Spielefest mit Schülern, Eltern und Lehrern aufgeführt werden (GN, 12.5.2004).

2008 - Die niederländische Stiftung NTCN (Nederlandse Taal en Cultur in Niedersachsen) sorgt dafür, dass niederländische Kinder und Jugendliche, die mit ihren Familien nach Deutschland gezogen sind und deutsche Schulen besuchen, Niederländischunterricht erhalten. Der Unterricht, dessen Teilnahme freiwillig ist und der von Honorarkräften gehalten wird, erfolgt nach den normalen Schulstunden in vier Wochenstunden und eignet sich besonders für Ganztagsangebote. Das Angebot wird von knapp 200 Schülern an 14 Grafschafter Schulen genutzt. Der Unterricht steht unter der Aufsicht der niederländischen Schulinspektion und wird aus Mitteln der niederländischen Stiftung für niederländischen Unterricht im Ausland und der niederländischen Sprachunion finanziert. Die Stiftung NTCN hat die Grundschulen Laar, Ringe, Uelsen und Emlichheim mit einer Plakette ausgezeichnet, die darauf hinweist, dass in den Schulen niederländische Sprache und Kultur vermittelt werden (GN, 11.7.08).

2010 - Wiedersehen nach 60 Jahren: Am 15. März 1950 entließ Hauptlehrer Wilhelm Buddenberg 14 Mädchen und Jungen aus der Volksschule Großringe. 60 Jahre später trafen sich neun von ihnen wieder. Sie waren 1941 eingeschult worden und achteinhalb statt acht Jahre zur Schule gegangen. Da in den Kriegsjahren wegen des häufigen Fliegeralarms der Unterricht jedoch des Öfteren ausfiel, war die um sechs Monate längere Schulzeit ein guter Ausgleich für die entgangenen Schulstunden. Mit Hilfe des Klassenbuchs vom Entlassjahrgang 1949/50 und der Ringer Schulchronik brachte Gerrit-Jan Koopsingraven einige Aspekte der Schulzeit ins Gedächtnis zurück. Zu der Zeit wurde in Ringe in zwei Gruppen unterrichtet: Die Klassen eins bis vier und die Klassen fünf bis acht hatten gemeinsam Unterricht, wobei die älteren Jahrgänge aus 61 Kindern bestanden. "Der Lernstoff war für alle gleich und ging kontinuierlich weiter; so konnte es sein, dass zum Beispiel in Mathematik das Bruchrechnen gleichzeitig den Kindern der fünften und der achten Klasse vermittelt wurde, berichtete Koopsingraven (GN, 17.4.2010).

25-jähriges Dienstjubiläum: Ursula Topka, Schulleiterin der Grundschule Ringe, feiert ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Bevor sie 2003 nach Ringe kam, sammelte sie an den Grundschulen in Itterbeck, Uelsen, Osterwald und Neuenhaus berufliche Erfahrungen (GN, 21.6.2010).

2011 - Wechsel in der Schulleitung: Nachdem Frau Ursula Topka ihre Versetzung nach Nordhorn beantragt hat, übernimmt Jan Lübbermann ab 1.8.2011 die Leitung der Schule. Er war bisher Konrektor an der G/H Wietmarschen. (GN, 9.7.2011).

Wiedersehen nach 60 Jahren: Im März 1951 wurden acht Mädchen und zwei Jungen von ihrem Lehrer Wilhelm Buddenberg aus der Volksschule Ringe entlassen. Jetzt trafen sich sieben von ihnen zu einer Wiedersehensfeier im Alten Landhaus Buddenberg. Während die meisten in der Grafschaft geblieben sind, war Sinus Büter aus dem ostfriesischen Oldersum angereist. Arno Ewert ist nach der Schulzeit nach Kanada ausgewandert und lebt in der Nähe von Vancouver in Britisch Columbia. Ihm war die Reise zu beschwerlich, denn er hätte eine sechszehnstündige Flugreise auf sich nehmen müssen. Nach dem Kaffeetrinken machen die Ehemaligen einen Abstecher zum Ort ihrer früheren Schule, die 1940 neu gebaut worden war und damals als schönste Schule in der Grafschaft galt. An ihrer Stelle steht inzwischen eine moderne Schule mit Turnhalle (GN, 26.7.2011).

Einführung des Schulleiters: Jan Lübbermann, der seit Beginn des Schuljahres bereits in Ringe tätig ist, erhielt seine offizielle Ernennung zum Rektor. Nach den Worten von Schulrat Udo Tiemann hat er sich ganz bewusst für Ringe entschieden und wird nach sechseinhalb Jahren Dienstjahren mit 36 Jahren Schulleiter einer Grundschule. Das ist ein beachtliche und imponierendes Tempo. Der neue Rektor ist ein Baden-Württemberger mit Niedergrafschafter Wurzeln. Seine Eltern stammen aus Ringe. Geboren und aufgewachsen ist er in Heilbronn. Nach dem Studium in Heidelberg und Schwäbisch-Gmünd legte er 2003 das erste Staatsexamen ab. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Nürtingen war seine erste Tätigkeit im Schuldienst ab Schuljahr 2005/06 in Metzingen-Neuhausen südlich von Stuttgart und dann ab 2008 als Konrektor der Sünte-Marien-Schule in Wietmarschen, wo er bis zum Ende des Schuljahres 2010/11 blieb, um dann nach Ringe zu gehen. Er sei froh, hier zu sein und fühle sich schon wie zu Hause. Die Ausstattung und die Atmosphäre des Gebäudes seien mit ausschlaggebend für seine Entscheidung gewesen. (GN, 13.12.2011)

Renovierungs- und Bauarbeiten: Die Samtgemeinde Emlichheim plant auch im kommenden Jahr größere Renovierungs- und Bauarbeiten an den Schulen. Dafür will die Kommune etwa 565 000 Euro ausgeben. Weitere 130000 Euro sind für Anschaffungen vorgesehen. In der GS Ringe sollen 2012 Anschaffungen im Wert von 25000 Euro erfolgen. Die Schulleitung hat einen Farbkopierer, einen Rollwagen mit 16 Laptops sowie stationäre Computer und Beamer für alle fünf Klassenräume beantragt. Im Rathaus hält man die Anschaffungen für vertretbar, weil die GS Ringe in den vergangenen Jahren nur in geringem Maße Wünsche geäußert hat. (GN, 14.12.2011)

535 Schulkinder schnuppern Landluft: 25 Schulklassen aus Hoogstede, Emlichheim, Ringe und Laar besuchten auf Einladung von Landvolk, der Landfrauen und der Landjugend den landwirtschaftlichen Betrieb Meilink in Hoogstede- Kalle. Wilian Meilink erkärte: "Uns Landwirten liegt besonders viel daran, auch den Kleinsten einmal zu zeigen, wie ein landwirtschaftlicher Betrieb funktioniert und wo die Lebensmittel herkommen." Das Landvolk hatte auf dem Hof mehrere Stationen vorbereitet, an denen jeweils ein Schüler der Einjährigen Fachschule Agrar der Hauswirtschaftlichen Berufsbildenden Schule Nordhorn den Kindern und Lehrern spannende Dinge rund um die Landwirtschaft erklärten. Zu sehen gab es viel: Vom Rundgang durch den Kuhstall und den Melkstand, an der Kükenstation vorbei zu den Ferkeln über die Weide zu den großen Landmaschinen bis hin in den Kälberstall. (GN, 21.6.2012)

Quellen:
Heinrich Eberhardt, Auszüge aus der Schulchronik, 1962
Heinrich Eberhardt, Chronik der Ringer Schulen, 1989, Seiten 26 - 72 (Grundschule Großringe), Seiten 130 - 152 (Grundschule Ringe, von Jürgen Stapenhorst)
Gerrit Jan Zager, Alte Schule in Ringe mit neuen Aufgaben, Der Grafschafter 3/1995,
Gerrit-Jan Zager, Ringe, Bad Bentheim 1998, Die Schulen, Seiten 231 - 237
Artikel in der örtlichen Presse, im Text angegeben.

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