Grafschafter Schulgeschichte

Startseite     Kontakt      Impressum

Nhs-03

Entwicklung des Schulwesens in Neuenhaus

Carl-von-der-Linde-Schule Veldhausen - Kirchspielschule seit 1750, ab 2010 Grundschule

Veldhausen gehört zu den ältesten Gemeinwesen der Grafschaft Bentheim. Vor etwa 1000 Jahren bereits entschlossen sich die damals noch jungen Christen der umliegenden Bauerschaften Grasdorf und Osterwald, auf einem ihnen besonders geeignet erscheinenden Platz "im Grasdorfer Veld" eine christliche Kirche zu bauen. Nach alten Urkunden soll das erste Gotteshaus dort bereits 1317 gestanden haben. Es war Johannes dem Täufer geweiht. 1370 wurde diese (Holz-)Kirche Überlieferungen zufolge abgebrochen und angeblich nach Neuenhaus verfrachtet, weil dort der Graf Johann II. das Ansehen seines "neuen Hauses" aufpolieren wollte.

Mittlerweile ist unsicher, ob es überhaupt jemals eine echte Verlegung der Kirche von Veldhausen nach Neuenhaus gegeben hat oder ob sie nur symbolisch zu verstehen ist. Es gab eine "Zurückversetzung der Kirche mit ihrem Taufstein und allen anderen Rechten und Geräten" von Neuenhaus nach Veldhausen. Schon frühzeitig entwickelte sich ein gesundes mittelständiges Leben. Bereits unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Kriege gab es in Veldhausen eine Schuster- und Schneidergilde. (Quelle: Willy Friedrich,Veldhausen - im Spiegel der Zeit, Der Grafschafter, Mai 1969, Seite 610).

Über die Schulverhältnisse in Veldhausen in früherer Zeit schreibt Pastor em. Lic. Theodor Stiasny in einem unveröffentlichten Manuskript "Aus Veldhausens kirchlicher Vergangenheit und Gegenwart" (Seite 29): "Im Dorfe Veldhausen bestand wohl schon sehr früh eine Schule. Die Schulen in dieser und der früheren Zeit waren Küsterschulen. Sie gehörten der Kirche, wie auch die Kirche alle Auslagen für Schule und Küster trug. Wiederholt lesen wir, dass Reparaturen an der Schule notwendig waren. Die alte und erste Schule war in der Küsterei selbst. Dann lag sie, wie im Buch der Kircheneinkünfte steht, auf Camps Garten bei dem Kirchhof hinter der Kirche irgendwo am Kirchhof (Kirchplatz)".

1595 - Um 1595 ist ein gewisser Smidt Lehrer und Küster in Veldhausen. Die Pflichten des Küsters sind u.a. auch das Glockenläuten. Auch macht er außer dem Jugendunterricht und dem Vorsingen in der Kirche (eine Orgel gab es noch nicht) sich durch allerlei andere Arbeiten nützlich und unentbehrlich. Nebenbei ist ihm die Sorge für den Kirchhof und dessen Zäune übertragen, auch das Uhrwerk steht unter seiner besonderen Aufsicht. Dass er als schriftkundiger Mann viel Ansehen im Kirchspiel genießt, ist daraus zu ersehen, dass er so manchen Schuldschein und manchen Vertrag schrieb und unterschrieb.

Wie der Pastor, so klagt auch er, "dass er bei diesen teuren Zeiten nicht zu seinem Gehalt kommen könne." Schließlich klagen die Ratsleute der Kirche es dem Grafen Arnold Jost, dass etliche Bauern dem Pastor und Küster "ihr Gebühr nicht geben und frie sein wollen." Darauf kam dann ein dementsprechender Befehl. Wie Pastor Stiasny an anderer Stelle (Seite 70) schreibt, waren neben dem Pastor und dem Richter der Küster und Lehrer eine angesehene Person. Leider kann er die Reihenfolge der Namen nicht mehr angeben. Eine der ältesten Namen, die die Urkunden melden ist Johann Schedelich, "Küster to Veldhusen". Er hat im Jahre 1436 (vor der Reformation) einen Kaufbrief als Zeuge mit unterschrieben. Es geht aber nicht daraus hervor, ob er auch schon als Lehrer tätig war.

1663 - Zwischen der Kirchspielschule in Veldhausen und der Bauerschaft Osterwald gibt es wegen des Schulbesuchs einen harten Streit. Es soll keine Nebenschule geduldet werden, die nicht vom Oberkirchenrat zugelassen ist. Schließlich räumt dieser der Bauerschaft Osterwald einen "absonderlichen Schulmeister" für die kleineren Schüler ein, die den weiten Weg zur Kirchspielschule noch nicht machen können, mit der Bedingung, dass der Kirchspielschule kein größerer Schaden erwachse. Dies ist festgelegt im Protokoll des Oberkirchenrates vom 20. Oktober 1663 (Wortlaut des Niederschrift siehe: E04)

1750 - Nach Angaben in der Schulchronik soll die Kirchspielschule in Veldhausen jedoch erst um 1750 eingerichtet worden sein. Dies wird jedoch als unwahrscheinlich angesehen.

1753 - In Osterwald wird eine neue Schule gebaut, die von allen Kindern der Bauerschaft im Winter besucht wird.

1763 - In der Bauerschaft Neue-Piccardie (seit 1866: Georgsdorf) entsteht eine Bauernschafts- oder Nebenschule.

1785 - Da die Schule schon seit langer Zeit sehr baufällig ist, ist ein Neubau unumgänglich notwendig. Da auch die Regierung darauf dringt, beschließt der Kirchenrat, eine neue Schule zu bauen, die zugleich auch als Rathaus dienen soll. Der Bau kostet 1400 Gulden.

1821 - Nach Angaben in der Armenkasse werden für die armen Kinder in den Schulen der Kirchengemeinde an Schulgeld und für Bücher im Jahre 1821 an die jeweiligen Lehrer ausgezahlt:

Nr.            Lehrer                                         Schule                     Gulden           Stüber        Deut    
30       J. L. van der Velde         Veldhausen       6             1         4
31       Lambert Krol                 Osterwald         1             12        -
32       H. Hölter                       Esche               2             17        -
33       G. Lambers                   Grasdorf            -             11        4
34       J .L. van der Velde (für Bücher)               6            14          -
35       J.H. Snieders                 Neue Piccardie   1             11        4
  
1828 - Der Oberkirchenrat achtet sehr sorgfältig darauf, dass die Schulen in gutem Zustand erhalten werden. Der Unterricht wird gleichfalls vom Oberkirchenrat beaufsichtigt. Den Lehrern werden nützliche Weisungen und Anleitungen aller Art gegeben (nach: Stiasny). Der Lehrer von Veldhausen wird vom Kirchenrat in Gemeinschaft mit dem Oberkirchenrat gewählt. Für die Nebenschulen der Bauernschaften wählt der Kirchenrat die Lehrer allein. Nur der Lehrer und Küster von Veldhausen hat ein festes Einkommen.

Während zunächst alle Kinder aus dem Kirchspiel die Kirchspielschule in Veldhausen besuchten, entstanden im Laufe der Zeit in den entfernt liegenden Bauernschaften Nebenschulen, wie schon erwähnt 1753 in Osterwald und 1763 in Georgsdorf. Bis 1828 sind weitere Nebenschulen in Esche, Alte Piccardie und Adorf entstanden. Um das Jahr 1828 sind in Veldhausen 130 Schulkinder, in Esche 40 (Lehrer Dobben), in Osterwald 50 (Lehrer Baur), in Grasdorf 30 (Lehrer Volkers), in Alte Piccardie 34 (Lehrer Everts), in Neue Piccardie (heute: Georgsdorf) 30 (Lehrer W. Lübbers) und in Adorf 30 (Lehrer Veldmann) tätig. Nach Angaben von Stiasny gab es in Hohenkörben damals noch keine Schule.

1865 - An der Lingener Straße wird eine neue Schule gebaut. Die bisherige Schule dient der Gemeinde dann als Rathaus. Von 1865 bis 1960 wurden Generationen von Schülern in dieser Schule unterrichtet.

Über die folgenden Jahre fehlen noch Informationen. Die Schulchronik ist nicht mehr auffindbar.

1922 - Veldhausen ist eine dreiklassige Schule mit drei Lehrkräften. Der Unterricht findet in dem 1865 gebauten Schulgebäude an der Lingener Straße statt.

1935 - Leiter der Volksschule Veldhausen wird der Hauptlehrer Jan Albert Blekker. Über sein Schicksal finden Sie einen Einzelbericht.

Auch über die folgenden Jahre fehlen noch Informationen.

1949 - An der Evangelischen Volksschule Veldhausen sind 4 Lehrer tätig, die 234 Schüler unterrichten. Wegen des starken Bevölkerungszuwachses kommt 1949 dann eine fünfte und 1951 eine sechste Lehrkraft hinzu.

1952 - Die Gemeinde errichtet ein neues dreiklassiges Schulgebäude. Es wird der Wunsch geäußert, dass die Baumaßnahmen einmal fortgeführt werden sollen. Man ist noch gezwungen, die alte Volksschule an der Lingener Straße, die 1865 erbaut wurde, weiter zu benutzen. Im Keller ist ein Unterrichtsraum für Mädchen der Landwirtschaftlichen Berufsschule untergebracht.

1960 - An das 1952 errichtete Schulgebäude wird ein zweigeschossiger Trakt mit 8 Klassenräumen angebaut. Lehrer- und Lehrmittelzimmer ergänzen das Ganze. Durch zwei Treppenhäuser sind die Klassen- und Nebenräume im Obergeschoss erreichbar (Schusterbauweise). Durch den Anbau wird die Möglichkeit geschaffen, eine ländliche Zentralschule einzurichten (GN, 19.3. und 28.5.1959).

Wegen akuter Einsturzgefahr wird das 1952 errichtete Schulgebäude mehrere Monate baupolizeilich gesperrt. Der Unterricht kann nur in Behelfsräumen durchgeführt werden und leidet unter der Enge (GN, 30.9.1959).

Nach Einweihung des Schulanbaus wird die 1865 erbaute Schule nicht mehr für schulische Zwecke genutzt und beherbergt dann eine Textilfabrik. 1961 bietet sich die Möglichkeit, in der Nähe eine Turnhalle einzurichten.

Rektor Rooseboom berichtet während einer Gemeindesitzung, dass nach den Planungen des 9. Schuljahres vorgesehen sei, alle Kinder aus dem Kirchspiel (Veldhausen, Osterwald, Grasdorf, Hohenkörben (V), Alte Piccardie und zusätzlich noch Berge und Georgsdorf) zusammenzuführen und in Veldhausen unterzubringen. Je nach Schülerzahl werde geprüft, ob nicht auch Klassen in Osterwald oder in einer anderen der genannten Schulen untergebracht werden müssen (GN, 1/1960).

1963 - Rektor H. Rooseboom und Konrektor Karl Naber werden in den Ruhestand verabschiedet. Nachfolger von Herrn Rooseboom wird Alfred Stech, der am 22. April 1963 in sein Amt als Rektor eingeführt wird. Nach seiner 1. Lehrerprüfung bekam er nach Tätigkeiten in anderen Berufsfeldern, auch als Hauslehrer, seine 1. Stelle 1931 in Ostpreußen, kam 1937 nach Getelomoor, 1952 nach Uelsen und wurde dort 1958 Konrektor. Seit 1956 ist er Kreisjugendpfleger.

Konrektor der Schule wird Heinrich Brouwer. Nach Kriegsdienst und Studium in Göttingen legte er 1949 die erste Lehrerprüfung ab. Seitdem ist er in Veldhausen tätig.

Außerdem kommen zum Schuljahrsbeginn sechs neue Lehrkräfte an die Schule, davon drei direkt von der Hochschule (GN + GT, 23.4.1963). An der Schule Veldhausen sind im Schuljahr 1963/64 16 Lehrkräfte tätig. Sie unterrichten insgesamt 490 Schüler. Vor 40 Jahren, im Jahre 1923, waren es 3 (Bild in den GN, 25.4.1963).

1967 - Das Veldhauser Schulzentrum erhält einen technischen Trakt mit hauswirtschaftlichen Räumen im Erdgeschoss und naturwissenschaftlichen Räumen im Obergeschoss (GT,16.6.1967).

1969 - Willy Friedrich schreibt im Bericht "Veldhausen - im Spiegel der Zeit" (a.a.O.): " Die Gemeinde ist erfolgreich bemüht, die Einrichtungen der Daseinsvorsorge konsequent auszubauen. In diesem Zusammenhang sei an die großzügig ausgestattete Mittelpunktschule, an den schönen Sportplatz, an die Turnhalle, die Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung (Schmutzwasserkanalisation) erinnert". Zum Abschluss des Berichtes heißt es dann (a.a.O, Seite 611): "Natürlich wird Veldhausen auf die Dauer um eine kommunale Konzentration nicht herumkommen. In wiederholten Besprechungen mit den Nachbargemeinden wurden die Weichen gestellt. Die Alternative zur Verwaltungs- und Gebietsreform und hier speziell für die Gemeindereform lautet: Samtgemeinde mit den Kirchspielbauerschaften". Dieses Ziel hat sich nicht verwirklicht: 1974 wird Veldhausen ein Stadtteil von Neuenhaus.

1970 - Rektor Stech wird in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wird ab 1. August 1970 der bisherige Konrektor der Schule, Heinrich Brouwer. Er ist seit Mai 1949 an der Schule Veldhausen tätig. Konrektor der Schule wird ab 1971 der Lehrer Ulrich Weiß.

1972 - Die Schule wird von 626 Schülern besucht, die von 22 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden.

1978 - Nachdem der Konrektor Ulrich Weiß zum 1.2.1977 als Schulzweigleiter der Hauptschule an die KGS Neuenhaus versetzt wurde, wird Wolfgang Schlüter im Mai 1978 zum Konrektor der Schule ernannt. Nach Ablegung der Reifeprüfung 1967 studierte er bis Oktober 1970 in Osnabrück und wurde im Dezember 1970 an der Volksschule Veldhausen in den Schuldienst eingestellt.

1985 - Rektor Heinrich Brouwer wird am 1. Februar mit 62 Jahren in den Ruhestand versetzt. Bei der Abschiedsfeier wird betont, dass es dem Engagement von Herrn Brouwer zu verdanken ist, dass die Schule noch als Grund- und Hauptschule bestehe. Er sei immer der Garant für eine gute Ausbildung und optimale Förderung "seiner" Kinder gewesen (GN, 1.2.1985). Im Alter von 80 Jahren stirbt Heinrich Brouwer im November 2002 (GN, 8.11.2002).

1986 - Nach einjähriger Vakanz wird Klaus Garde Rektor der Grund- und Hauptschule Veldhausen, nachdem er schon seit Sommer 1985 die Stelle kommissarisch verwaltete. Er ist seit 1971 im Schuldienst tätig, war an der KGS Neuenhaus Fachbereichsleiter für Ev. Religion und ab 1979 Schulzweigleiter der Orientierungsstufe.

1992 - Nachdem im Kindergarten Veldhausen seit 1989 eine Integrationsgruppe mit 11 behinderten und nichtbehinderten Kindern besteht und ein behindertes Kind zur Einschulung ansteht, setzt sich das Kollegium der Schule über einen längeren Zeitraum mit dem Problem der Integration schwerstbehinderter Kinder im 1. Schuljahr einer Grundschulklasse auseinander. Nach Abwägung aller Argumente, die für und gegen eine Integration sprechen, kommt das Kollegium zu der Entscheidung, keine Integrationsklasse in Veldhausen einzurichten (GN, Leserbriefe vom 4. und 6.3.1992).

2002 - Rektor Klaus Garde wird vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger wird Wolfgang Schlüter, der schon seit 1970 an der Schule, seit 24 Jahren als Konrektor, tätig ist. Herr Schlüter nutzt die Gelegenheit der Amtseinführung, den Wunsch der Schule nach einem Mehrzweckraum vor allem den Vertretern des Schulträgers vorzutragen (GN, 12.8.2002).

2003 - Schüler der Grund- und Hauptschule Veldhausen beteiligen sich aktiv an der Gestaltung des Pausenhofes der Schule. Um die Fläche sinnvoll zu gestalten, haben Eltern, Schüler und Lehrer eine Planungsgruppe gebildet. Die entstehenden Kosten sollen zum großen Teil über Erlöse aus Schulfesten gedeckt werden. Außerdem kommen Gelder vom Förderverein und aus Elternspenden (GN, 21.3.2003).

Die Landjugend Veldhausen erneuert die Grund- und Hauptschule Veldhausen im Rahmen einer "72-Stunden-Aktion" der Niedersächsischen Landjugend in bestimmten Bereichen. Sie baut zwei abschließbare Tipi-Hütten mit Sitzgelegenheiten für die Schüler, errichtet eine abschließbare Gerätehütte, lässt an der Rückseite der Turnhalle eine Kletterwand entstehen und gestaltet den Innenhof auf dem Schulgelände neu. Termingerecht wird der Schulhof feierlich an den Schulleiter übergeben (GN, 18.8.2003).

2004 - Die Schule Veldhausen erhält im Rahmen einer Feierstunde den Namen "Carl-van-der-Linde-Schule". Im überdachten Pausenhof wird eine Ausstellung über das Leben und Wirken des Heimatdichters gezeigt, die von 500 Grafschaftern besucht wird. Die Idee, der Schule einen Namen zu geben, geht auf die Konrektorin Helga Vorrink zurück. Hierzu wurden eine Arbeitsgruppe eingerichtet und die Eltern befragt, die sich mit 77 % für den vorgeschlagenen Namen aussprechen (GN, 24.1., 30.1.und 5.2.2004). Eine Kurzbiographie finden Sie unter: Carl-van-der-Linde. Zu Beginn Schuljahres erhält die Schule einen neuen Computerraum. Der Förderverein der Schule ermöglicht die Anschaffung von 12 leistungsfähigen Computern (GN, 28.8.2004).

2005 - Rund 30 Säcke voller Müll sammeln 50 Kinder und eine Reihe ihrer Eltern aus dem 4. und 5. Schuljahr. Unterstützt wird die Aktion "Saubere Landschaft" von Einsatzkräften der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes aus Veldhausen (GN, 12.4.2005).

Aus Anlass der Namensgebung der Carl van der Linde-Schule schenkt der Leiter des Gymnasiums Neuenhaus der Schule eine CD, die Schüler und ehemalige Schüler des Gymnasiums mit Gedichten, Döönkes und Vertellsels des Veldhauser Heimatdichters besprochen haben. Die Zwischenspiele auf dem Akkordeon stammen vom Musikschulleiter Heinz Josef Bausen. Die Aufnahme beginnt mit einer Einführung zu Carl van der Linde, gesprochen von der Konrektorin Helga Vorrink. Die CD trägt den Titel "Carl van der Linde: Mien Aulershus" (GN, 26.11.2005/ Der Grafschafter, Januar 2006). Im Keller eines Hauses wird eine Mappe mit Schriften von Carl van der Linde entdeckt, die von der Konrektorin der Schule, Helga Vorrink, gesichtet werden (GN, 6.12.2005).

2006 - Eine Befragung zeigt, dass die Eltern Bedarf an der Einrichtung einer Ganztagsschule sehen, bei der die Schüler jeweils montags bis donnerstags an Nachmittagsangeboten teilnehmen können (10.6.2006) In einem Gemeinschaftsprojekt von Schülern, Eltern und Lehrern wird der neue Verkehrsübungsparcours erstellt. Die Fahrradstraße schlängelt und windet sich über den ganzen Schulhof des Grundschultraktes. Ziel der Aktion ist es, dass die Schüler künftig noch sicherer mit dem Fahrrad in Veldhausen unterwegs sind (GN, 8.7.2006).

2007 - Ab 10. September beginnen die Ganztagsangebote in der Hauptschule. Es werden ein Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Freizeitangebote in das Programm aufgenommen, das jeweils von Montag bis Donnerstag von 13.15 bis 15.30 Uhr läuft. Neben den seit 2004 verpflichtenden Praxistagen soll die Berufsfähigkeit der Hauptschüler in Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag gefördert werden. Zu den Angeboten gehören ein videogestütztes Bewerbungstraining, ein Selbstbehauptungstraining, eine Computer-AG und ein Erste-Hilfe-Kursus. Dazu kommen Angebote aus dem musisch- kreativen Bereich (Schulband, Bildhauerwerkstatt, Tanz), aus der Hauswirtschaft und dem Sportbereich. Die Hausaufgabenbetreuung beaufsichtigt ein Schulsozialarbeiter, den die Samtgemeinde neu einstellen will, und eine Studentin der Fachhochschule Enschede (GN, 9.6.2007).

Das Schulfest der Schule steht in diesem Jahr unter dem Motto "Bewegte Schule". Erstmals wird die "Carl-van-der-Linde-Meile" ausgerichtet, ein Laufwettkampf rund um das Schulgelände, bei dem es Medaillen und Pokale zu gewinnen gibt. Alle Schüler bis Klasse 6 laufen, die Hauptschüler ab Klasse 7, Eltern und Lehrer treten in Sechser-Teams als Staffeln an (GN, 2.10.2007).

Die Carl-van-der-Linde-Schule und die Neuenhauser Kompressorenbau GmbH schließen einen Partnerschaftsvertrag ab. Weitere Vertragspartner sind der Landkreis, die Samtgemeinde und die Wirtschaftsvereinigung. Ziel der vereinbarten Maßnahmen ist es, Hauptschüler aus Veldhausen auf das Berufsleben vorzubereiten. Die Neuenhauser Kompressorenbau erhofft sich ihrerseits mehr geeignete Bewerber für gewerbliche Ausbildungsberufe (GN, 9.11.2007).

Im Rahmen der Ganztagsangebote werden in der kleinen Küche der Schule täglich rund 20 Essensportionen von zwei Landfrauen zubereitet. Als Basis dienen ihnen Fertiggerichte von "apetito". Das Essen kostet für die Eltern 2 €, während die Samtgemeinde einen Euro dazubezahlt. (GN,20.11.2007).

Rektor Wolfgang Schlüter feiert sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Nach Abitur und Studium an der PH Osnabrück begann er seinen Schuldienst 1970 in Veldhausen. 24 Jahre lang war er Konrektor. Seit 5 Jahren leitet er die Schule (GN, 22.11.2007).

2008 - Rektor Schlüter wird im Rahmen einer Feierstunde am 30.1.2008 in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolgerin ist Helga Vorrink, die bisherige Konrektorin. Nach seinem Studium in Osnabrück kam Wolfgang Schlüter 1970 zur damaligen Volksschule Veldhausen. Acht Jahre später wurde er Konrektor der Schule. Das Amt hat er über 24 Jahre ausgeübt, bevor er 2002 zum Rektor der Schule ernannt wurde. (GN, 1.2.; GW. 6.2.2008).

Forschungsergebnisse einer Schüler-Arbeitsgemeinschaft bilden die Grundlage für ein neues Buch über den Heimatdichter Carl van der Linde. Es soll Ende 2008 herauskommen. Die Schüler der AG durchforsten an einem Mikrofilm-Lesegerät in der Euregiobücherei Nordhorn Zeitungen aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts nach Gedichten und Geschichten von Carl van der Linde. Andere Schüler suchen in anderen Veröffentlichungen nach Texten des Heimatdichters. Für das Buchprojekt hat die Schule den Historiker Siegfried Kessemeier gewinnen können. Er war bei der Recherche über den aus Münster stammenden Heimatdichter Eli Marcus (1854- 1934) auf Carl van der Linde gestoßen. Beide Dichter waren jüdischen Glaubens und beide schrieben auf Plattdeutsch (GN, 22.3.2008).

Der Schulausschuss befürwortet die Aufnahme der Ganztagsbetreuung im Grundschulzweig im nächsten Schuljahr. Die Einrichtung als Ganztagsschule soll bis zum 1. Dezember offiziell beantragt werden. Über die Renovierung und den Ausbau der Carl-van-der-Linde-Schule wird frühestens im September entschieden. Politik und Verwaltung wollen zunächst ein schulfachliches Gutachten zur Zukunft der beiden Hauptschulen in Veldhausen und Neuenhaus abwarten. Hiermit wurde der ehemalige Schulrat Heinz Ragnitz beauftragt (GN, 12.4.2008).

In einer kleinen Feierstunde dankt die Samtgemeinde Neuenhaus den ehrenamtlichen Schülerlotsen für ihre Arbeit. Die meisten Helfer sind Senioren, die sich in ihrer Freizeit in den Dienst der Kreisverkehrswacht stellen. Pünktlich und bei jedem Wetter stehen sie bei der Carl von der Linde-Schule und behüten die Kinder vor Gefahren (GW, 18.6.2008):

Hilfsbereitschaft, Glück, Zwietracht und Habgier: Um diese urmenschlichen Charakterzüge geht es in dem Stück "Die kleinen Leute von Swabedo". Unter der Regie von Gudrun Hafner hat die Theater-AG der Viertklässler das Gleichnis für Mitschüler, Lehrer und Eltern aufgeführt (GN, 9.7.2008).

Fünfzehn Schüler der Veldhauser Schule haben die Streitschlichterausbildung mit finanzieller Unterstützung des Kreisjugendamtes und der Samtgemeinde Neuenhaus erfolgreich absolviert. Streitschlichter haben die Aufgabe, Streitigkeiten des Schulalltags zu schlichten. Den Schülern wird so die Möglichkeit gegeben, ihre Angelegenheiten in Eigenverantwortung zu klären. Die Lehrkräfte stehen in diesem Fall erst an zweiter Stelle (GN, 12.7.2008).

Nach den Grundschulen Lage und Neuenhaus ist nun auch der Computerraum der Schule Veldhausen mit neuen Geräten ausgestattet worden. Die servergestützte Anlage mit 20 Schüler- und einem Lehrerarbeitsplatz, Scanner und Drucker kostet 22500 €. Die Hälfte übernahm der Schulträger, die andere Hälfte trug die Schule durch einen Sponsorenlauf und Sponsoring zusammen. Weil die 27 Sponsoren noch 5000 € mehr spendeten, sollen die alten PC´s in den Klassenräumen aufgestellt und vernetzt werden. Die Schüler ab Klasse 3 gehen mindestens eine Stunde pro Woche in den Computerraum. Außerdem gibt es zwei Nachmittagsangebote im Rahmen der Ganztagsschule. Die Leiter der fünf Grundschulen in der Samtgemeinde wollen ein Medienkonzept erarbeiten. Alle Grundschüler sollen beim Übergang auf eine weiterführende Schule auf demselben Stand sein (GN, 27.9.2008).

Für die Sanierung der Gebrüder-Pannenborg-Sporthalle werden aus dem Sportstättenförderprogramm des Landes 110 000 € zur Verfügung gestellt, da die 1973 in Betrieb genommene Sporthalle sich in einem baulich schlechten Zustand befindet und die Tragfähigkeit des Daches nicht ausreicht, weil die Statik damals falsch berechnet wurde. Nun soll ein Gefälledach erstellt werden. Die Gesamtsanierungskosten betragen etwa 310 000 € (GN, 12.11.2008).

In dem vom Schulträger veranlassten Gutachten zur Schulentwicklung in der Samtgemeinde wird in einer Schulausschusssitzung festgestellt, dass wegen des starken Rückgangs der Geburten von 172 im Schuljahr 1996/97 auf 129 im Schuljahr 2006/07 und bei einer Übergangsquote von 18 % in die Hauptschulen Veldhausen und Neuenhaus in einigen Jahren nur noch mit 11 bis 12 Schülern pro Jahrgang an beiden Schulen zu rechnen sei. Der Gutachter empfiehlt aus schulfachlichen Gründen, die Hauptschüler in einer zweizügigen Hauptschule zusammenzulegen und wegen des vorhandenen Raumangebotes Neuenhaus als Standort zu wählen.

Die Gruppe SPD/ Grüne im Rat schlägt alternativ vor, die Schuljahrgänge 5/6 als Außenstelle in Veldhausen zu führen. Nach Ansicht des Gutachters und des anwesenden Schulrates sprechen hiergegen schulfachliche Gründe. In einer vom Veldhauser Elternrat vorgelegten Unterschriftsliste sprechen sich 1100 Einwohner gegen die Schließung des Hauptschulzweiges in Veldhausen aus. Der Schulträger will eine Entscheidung bis zum Schuljahrsbeginn 2010/11 treffen (GN, 13.11.2008).

Nachdem sich die Grund- und Hauptschule Veldhausen im Jahre 2004 in "Carl-van-der-Linde-Schule" umbenannt hat, erscheint jetzt ein 300 Seiten starkes Buch "Löö en Tieden" (Leute und Zeiten), in dem nach umfangreichen Forschungen durch eine Schul-AG Leben und Werk von Carl van der Linde ausführlich dargestellt wird. Das Buch wird von der Carl-van-der-Linde-Schule heraus gegeben und enthält etwa 30 bisher unveröffentlichte Originalmanuskripte und zahlreiche bisher noch nicht veröffentlichte Fotografien (GN, 14.11.2008).

2009 - Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Osterwald führt Bürgermeister Johann Diekjakobs zur Zusammenlegung der Hauptschulen Neuenhaus und Veldhausen aus: "Es kann nicht immer alles so bleiben wie es ist. Vielleicht muss man auch mal neue Wege gehen." In diesem Zusammenhang teilt Samtgemeindebürgermeister Arends mit, dass im Sommer eine Informationsveranstaltung stattfinden solle, auf der man darum werben wolle, "auf Dauer zu anderen Wegen zu kommen" (GN, 17.1.2009).

Die Zusammenlegung der beiden Hauptschulen Neuenhaus und Veldhausen ist vorerst vom Tisch. Die Neuenhauser Verwaltungsspitze und die Landeschulbehörde haben die Schulen dazu aufgefordert, bis zu den Sommerferien einen Vertrag über eine Zusammenarbeit zu schließen. Mit der Kooperation erhalten beide Schulen die Chance, noch einige Jahre ihre Selbstständigkeit zu wahren. Durch die Einzügigkeit beider Schulen ergeben sich jedoch Mängel. Als Beispiele nennt Schulrat Tiemann die Wahlpflichtdifferenzierung in Mathematik und Englisch in den Klassen 9 und 10. Für die Einrichtung eines A- und eines B-Kurses reiche die Lehrerversorgung nicht aus. Das gleiche gilt für Wahlfächer wie Kunst und Musik.

Die Behörden erwarten, dass sich die Schulen über Unterrichtsinhalte, Lernziele und Beurteilungen verständigen und eine ständige pädagogische und organisatorische Zusammenarbeit vereinbaren. Eine Folge der Kooperation wäre, dass ein Fahrdienst eingerichtet werden müsste, damit die Schüler ohne größeren Zeitverlust zwischen den Standorten pendeln können. Samtgemeindebürgermeister Arends könnte sich vorstellen, dass der Hauswirtschaftsunterricht auch für Veldhauser Hauptschüler in Neuenhaus erfolgt, weil es dort eine moderne Küche gibt. Schulrat Tiemann hielte es wegen der A- und B-Kurse in Mathematik und Englisch für sinnvoll, alle Hauptschüler bereits ab Klasse 9 in Neuenhaus zu unterrichten. Außerdem könnte hier auch mit der Realschule zusammengearbeitet werden (GN, 28.2.2009).

Frau Helga Vorrink wird offiziell in ihr Amt als Rektorin der G/H Veldhausen, Herr Tim Bartling als Konrektor eingeführt. Schulrat Udo Tiemann überreicht die entsprechenden Urkunden. Nach dem Abitur studierte Helga Vorrink Hauswirtschaft, Mathematik und Biologie für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Seit 1975 ist sie an der Schule in Veldhausen tätig. 2002 wird sie Konrektorin der Schule. Nach den Worten von Herrn Tiemann stehe sie für neue Ideen, Veränderungen und Innovation. Sie verfüge über einen starken Willen und ein großes Durchsetzungsvermögen. Sie habe an der Schule schon viel vorangebracht, so die Umwandlung zur offenen Ganztagsschule und die Umbenennung zur Carl-van-der-Linde-Schule. Der neue Konrektor hat Mathematik, Englisch und Sport studiert. Seit Februar 2007 ist er in Veldhausen tätig.

Zum Standort Veldhausen und einer künftigen Zusammenarbeit mit der Hauptschule Neuenhaus führt Frau Vorrink aus: "Nach unserer Erfahrung gibt der Standort Veldhausen durch das ruhige soziale Umfeld unseren Hauptschülern die emotionale Sicherheit, die sie zum Lernen und für ihre soziale Reifung gebrauchen." Von einer Zusammenarbeit unter dem Namen "Carl-van-der-Linde-Schule" als einer großen und starken Schule könnten Schüler und Lehrer profitieren. Dabei müsse man die Bedingungen gemeinsam ausloten, so dass auf keiner Seite das Gefühl einer "feindlichen Übernahme" aufkomme (GN, 14.3. und GW, 18.3.2009).

Hauptschüler der Carl-van der-Linde-AG werden bei einem landesweit ausgeschriebenen Geschichtswettbewerb mit dem Förderpreis der Hamburger Körber-Stiftung ausgezeichnet. Ihre Forschungen zum gleichnamigen Heimatdichter aus Veldhausen führten zum Erscheinen des Buches "Löö en Tieden" mit bis dahin verschollenen Werken des Dichters. Das Thema des Wettbewerbs lautete "Helden: verehrt - verkannt - vergessen" (GN, 10.6. und GW, 24.6.2009).

Die Grund- und Hauptschule Veldhausen erhält eine Aula, die auch als Mensa, Pausenhalle und für Ganztagsangebote genutzt werden kann, eine neue Küche und eine WC-Anlage. Außerdem wird der Brandschutz verbessert. In dieses umfangreiche Bauprojekt fließen nach ersten Kostenschätzungen etwa 290 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II. Die Samtgemeinde finanziert dazu noch etwa 260 000 Euro selbst (GN, 28.5. und 18.7.2009).

Am letzten Schultag vor den Sommerferien wird Frau Gudrun Hafner in den Ruhestand verabschiedet. Sie kam 1978 als Referendarin mit den Fächern Werken, Deutsch und Politische Bildung an unsere Schule. Nach dem 2. Staatsexamen war sie nur kurz als Feuerwehrlehrkraft an anderen Schulen in und um Neuenhaus tätig, kam dann aber bald zurück. Frau Hafner hat besonders im musischen und kreativen Bereich viele Akzente an der Schule gesetzt. Theater, Musik und Tanz sowie Werken gehörten zu ihren Stärken. Über 15 Jahre leitete sie eine Theater-AG. Es gab jedes Jahr eine Aufführung. Zuletzt erteilte sie auch PC – Lehrgänge. Über 350 Erstklässler erlernten bei Frau Hafner Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen.

An jedem Dienstag ziehen sieben Mädchen der Carl-van-der-Linde-Schule durch den Tierpark Nordhorn. Sie sind auf der Jagd- und zwar nach dem richtigen Moment. Die Schülerinnen sammeln mit ihren Digitalkameras fleißig Bilder. Die Fotos sollen im kommenden Frühjahr in einer Ausstellung im Tierpark gezeigt werden (GN, 6.10.2009). Auch die Volksbank in Veldhausen, die die Fotosafari finanziell unterstützt hat, zeigt die Ausstellung der Viertklässler danach in ihren Räumen (GN, 30.6.2010).

Zur Eröffnung der 12. Plattdeutschen Buchmesse in den Räumen der Hamburger Carl-Toepfer-Stiftung ist das Buch "Löö en Tieden" über das Leben und das Werk des 1930 verstorbenen Heimatdichters Carl-van-der-Linde als "Plattdeutsches Buch des Jahres" ausgezeichnet worden. An dem Buch haben Schüler der Carl-van-der-Linde-Schule in Veldhausen mitgearbeitet. Herausgeber sind Helga Vorrink und Siegfried Kessemeier. In der plattdeutsch gehaltenen Laudatio von Dr. Reinhold Goltz vom Institut für niederdeutsche Sprache, Bremen, und der Carl-Toepfer-Stiftung, Hamburg, heißt es u.a.: "Löö en Tieden" - en Book dat mehr as een Geschicht vertellt. Rutgeven hebbt dat Siegfried Kessemeier und de Scholleiterin Helga Vorrink - de hebbt dorvör sorgt, dat dor en richtig godes Book vun worrn is. Wat lehrt wi dorvon? - Dat is eben doch nich jümmers so, dat de Prophet in sien egen Land nix gellen deit. In der Grafschaft Bentheim is Carl van der Linde to´n Erfolgsgeschicht worrn. Un längst heet de School ok Carl von der Linde-School. Un steiht de Naam Carl van der Linde ok op dat plattdüütsche Book 2009 op. Uns Gratulatschion geiht an Helga Vorrink und Siegfried Kessemeier" (GN, 7.9 und 9.11.; GW, 18.11.2009).

Lisa Lambers und Jaron Boll, ehemalige Schüler der Carl-van-Linde-Schule, trugen im Lichtwarksaal der Carl-Toepfer-Stiftung in Hamburg mehrere Gedichte und Erzählungen des Veldhauser Heimatdichters Carl von der Linde vor, der von 1884 bis 1911 als Schriftsetzer in der Hansestadt gearbeitet hat (GN, 13.11., und GW,18.11.2009).

2010 - Ausstellung
Im reformierten Gemeindehaus in Veldhausen ist eine Ausstellung mit Kirchenfotos aus der Niedergrafschaft zu sehen. Die Schau ist das Ergebnis eines Projekts der Foto-AG der Carl-van-der-Linde-Schule. Ziel des Nachmittagsangebots ist es, den Schülern die Technik des Fotografierens und die digitale Bearbeitung der Fotos zu vermitteln, aber natürlich geht es auch um die Suche nach geeigneten Bildmotiven. Den Anlass, sich fotografisch mit Kirchen zu beschäftigen, bot der Fotowettbewerb „Kirchen in der Grafschaft“ der Kreissparkasse, an dem die AG teilnahm. Unter der Leitung von Klaus Vorrink und Christian Hanke besuchten die Schüler zahlreiche Kirchen in der Niedergrafschaft. Die Pastoren oder Küster erklärten den Schülern des Hauptschulzweigs die Geschichte und die Besonderheiten jeder Kirche. So entstand ein zusätzlicher, unerwarteter Lernerfolg. Die Schüler staunten über die gestalterische Vielfalt der Kirchen und die kunstvoll gestalteten Details. Belohnung war der erste Preis im Fotowettbewerb (GN, 1.12.; GW, 2.12.2009). Im Januar 2010 wird die Ausstellung dann in der Kreissparkasse Neuenhaus gezeigt. (GW, 20.1.2010)

Beschlüsse des Samtgemeinderates
"Der Rat der Samtgemeinde Neuenhaus fasst in seiner Sitzung am 15. Februar 2010 folgende Beschlüsse:
Die Carl-van-der-Linde-Schule Veldhausen wird gemäß § 106 Abs. 1. Niedersächsisches Schulgesetz (NSchG) zum 1.August 2010 um den Schulzweig Hauptschule eingeschränkt und als Grundschule Veldhausen fortgeführt.

Der Schulzweig Hauptschule der Carl-van-der-Linde-Schule Veldhausen und die Hauptschule Neuenhaus werden gemäß § 106 Abs. 1 NSchG zum 1. August 2010 zu einer Schule zusammengelegt.

Die Hauptschule und die Realschule Neuenhaus werden gemäß 3 106 Abs. 5 NSchG zum 1. August 2010 organisatorisch zusammen gefasst und als Schulzweig Hauptschule und Schulzweig Realschule dieser neuen Schule geführt". (Bekanntmachung in den GN, 19.2.2010)

Kurzfilmwettbewerb
Sieger beim Kurzfilmwettbewerb "Grafschafter Filmklappe" ist der 13-minütige Film "Meine Grafschaft", den die Klasse 7 des Hauptschulzweiges der Carl-van-der-Linde-Schule aus Veldhausen produzierte. Insgesamt gingen 17 Beiträge in vier Alterskategorien ein. (GN, 14.6.2010)

Sponsorenlauf
Bei einem Sponsorenlauf für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan und die dort Not leidenden Kinder wurden in einem gemeinsamen Projekt der Fußballabteilung des SV Veldhausen und der Schülerschaft der Grundschule insgesamt 7000 Euro von 180 Schülern "erlaufen". Einige Schüler liefen ehrgeizig bis zu 25 Runden um den Sportplatz. Das sind immerhin 10 Kilometer, für Grundschüler eine beachtliche Leistung. (GN, 16.10.2010)

Künftige Raumnutzung
Nachdem der Hauptschulzweig zum Schuljahresbeginn geschlossen wurde, stehen in der Schule fünf Räume leer. Nach den Vorstellungen der Samtgemeinde soll die Grundschule drei Räume und die 130 qm große Hausmeisterwohnung zur künftigen Nutzung bekommen. Die ungenutzten Räume sollen weiter unterhalten werden. Hier gibt es Überlegungen, nach Rücksprache mit der Stadt Neuenhaus, möglicherweise Krippenplätze einzurichten. Die Samtgemeinde hat angeregt, dass die Grundschule ein Konzept zur flexiblen Nutzung des Mensabereichs erarbeitet. Ein Vergleich mit der Grundschule Neuenhaus ergibt folgendes Bild: Die GS Neuenhaus verfügt über eine Nutzfläche von 1647 qm, die GS Veldhausen hat künftig rund 1505 qm zur Verfügung. Dabei hat die GS Neuenhaus etwa 100 Schüler mehr zu unterrichten. (GN, 27.10. und 1.12.2010; Leserbrief vom 3.12.2010)

Buch "Löö en Tieden"
Die Augustin-Wübbels-Gesellschaft aus Münster und der Historiker Dr. Siegfried Kessemeier, der gemeinsam mit Frau Vorrink das Konzept des Buches "Löö en Tieden" über Carl van der Linde erarbeitet hat, besuchen die Schule. Frau Vorrink berichtet über die Umstände der Namensgebung der Schule und die Entstehung des Buches. Schüler tragen einige Gedichte von Carl van der Linde vor. Außerdem haben die Besucher die Gelegenheit, in einer an der Schule vorbereiteten kleinen Ausstellung verschiedene Originalhandschriften van der Lindes und andere Exponate zu sehen. (GN, 17.12.; GW, 15.12.2010; Der Grafschafter 1/2011)

2011 - Spendenaktion für den "Brotkorb" in Neuenhaus
Im Rahmen einer Spendenaktion für arme Kinder in Neuenhaus und Veldhausen sammelten die Schüler auf Anregung der Lehrerin Kerstin Krauhs Kuscheltiere, Kleidung, Bücher, Spielzeug, Puppen, Etuis und Stifte, Spielranzen und vieles mehr, insgesamt 70 Geschenke und drei Kartons Kleider kamen zusammen, die dem "Brotkorb" in Neuenhaus übergeben wurden. Dini Evers vom Diakonischen Werk Grafschaft Bentheim, die für die Koordination der "Brotkörbe" verantwortlich ist, bedankte sich bei den Schülern und ihrer Lehrerin für das große Engagement. (GW, 12.1.2011)

Wiedersehensfeier nach 50 Jahren
50 Jahre nach der Schulentlassung trafen sich ehemalige Schüler der Volksschule Veldhausen zu einer Wiedersehensfeier. Viele Anekdoten und Begebenheiten aus der Schulzeit wurden berichtet. Dankbar wurde registriert, dass es den Lehrern unter schwierigen Bedingungen gelungen ist, den Schülern viel Wissen mit auf den weiteren Lebensweg zu geben. (GN, 26.5.2011)

"Zirkus Tausendtraum" in Veldhausen
Auf dem Gelände der Schule wird ein Zirkusprogramm vorbereitet. Neben den Grundschülern stehen auch Jungen und Mädchen aus den Kindergärten Veldhausen, Osterwald und Esche in der Manege. Sie werden von Pädagogen des "Zirkus Tausendtraum" angeleitet. Die Aufführungen für Kinder und Erwachsene erfolgen in einem großen Zirkuszelt und dauern zwei Stunden. (GN, 7.6.2011)

Foto-AG der Grundschule Veldhausen
Elf junge Fotografen aus der Foto-AG der Grundschule Veldhausen unter Leitung von Klaus Vorrink besuchten 30 Bauernhöfe und schossen dabei 20000 Bilder. Die schönsten 1000 davon zeigten sie in einer Ausstellung in der Schule. (GN, 29.3., 22.6., 24.6. und 27.6.2011). Für diese Foto- Ausstellung "Bauernhöfe in der Niedergrafschaft" erhielt die Schule von der Grafschafter Volksbank eine Zuwendung in Höhe von 3500 Euro aus den Reinerträgen des Gewinnsparens der Bank. (GW, 29.6. und SZ, 3.7.2011)

Schulprojekt "Nederlandse Taal"
Ab dem neuen Schuljahr bietet die Carl-van-der-Linde-Schule in Veldhausen Kindern aus niederländischen Familien, die in der Grafschaft wohnen, zusätzlichen Unterricht in niederländischer Sprache und Kultur an. Wir wollen mit diesem Angebot den Familien den Schritt erleichtern, ihre Kinder in deutsche Schulen zu schicken", erklärt Steffan Glüpker, ehrenamtlicher Vorsitzender der "Stiftung für niederländische Sprache und Kultur in der Grenzregion". In der Samtgemeinde Neuenhaus sind nach Auskunft von Günter Oldekamp, Erster Samtgemeinderat, rund 70 niederländische Kinder im Grundschulalter mit Schwerpunkt in Veldhausen. (GN, 17.9.2011)

GN-Umfrage
Die Forderung nach Renovierungsarbeiten an der Grundschule in Veldhausen, die GN-Leser bei der Umfrage "Wohlfühlen in der Grafschaft"- obwohl Neuenhaus bei Schulen und Kinderbetreuung die Bestnote 2,14 bekam - formulierten, wies Samtgemeinderat Günter Oldekamp zurück. "Wir werden hier weiter investieren. Aber in der Samtgemeinde gibt es insgesamt fünf Standorte und wir müssen die Mittel unter ihnen aufteilen", stellte Oldekamp klar. (GN, 1.12.2011).

2012 - Schüler erhalten Naturschutzpreis
Einen Naturschutzpreis, speziell für Kinder und Jugendliche, hat der NABU Grafschaft Bentheim verliehen. Ausgeschrieben wurde der Preis in Kooperation mit demTierpark Nordhorn. Das sind die Sieger:
1. Preis: Schüler des 5. Schuljahres der Wilhelm-Busch-Schule in Schüttorf mit ihrem "Insektenhotel", Geldpreis: 350 Euro;
2. Preis: Naturerkundungs-AG der Carl-van-der-Linde-Schule Veldhausen für die Anlage einer Wildblumenwiese und Sammeln von Müll, Einkaufsgutschein für den NABU Natur Shop im Wert von 150 Euro;
3. Preis: Klasse 4 der Grundschule Wilsum für ihre Apfelbaumpflanzaktion, Tierparkgutschein in Höhe von 100 Euro.
(GN, 16.5. und Vechte-Kurier 5/2012)

Quellen:
Pastor em. Lic. Theodor Stiasny, "Aus Veldhausens kirchlicher Vergangenheit und Gegenwart", unveröffentlichtes Manuskript, wahrscheinlich 1948 abgeschlossen, von Familie Diekjakobs, Alte Piccardie, zur Verfügung gestellt.
Auszüge aus der Schulchronik, 1962
Artikel aus der örtlichen Presse, im Text angegeben.

Share by: