Grafschafter Schulgeschichte

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Nhs-23

Entwicklung des Schulwesens in Neuenhaus

Burgschule Neuenhaus

Grundlage für die Schulgeschichte der Burgschule Neuenhaus bis zum Jahre 2006 sind die Protokolle der Konferenzen der Burgschule und weitere Unterlagen, die von Herrn Wemker leihweise zur Verfügung gestellt wurden.

Zur Vorgeschichte
Bereits Anfang der 60er Jahre werden innerhalb der Lehrerschaft der Niedergrafschaft Bestrebungen zur Einrichtung einer Sonderschule vorgetragen, da ein gewisser Prozentsatz ihrer Schüler dem normalen Bildungsgang in der Volksschule nicht folgen kann, daher mehrfach Schuljahre wiederholen muss und schließlich die Schule ohne Abschlusszeugnis verlässt. Eine "Denkschrift zum Aufbau des ländlichen Sonderschulwesens" des Verbandes Deutscher Sonderschulen von 1964 geht dabei von 2,6 % der schulpflichtigen Kinder aus, die die Sonderschule besuchen müssten. Der damalige Schulrat Linge bemüht sich, die Einrichtung einer Sonderschule im Bereich Neuenhaus/Uelsen voranzutreiben. Schließlich erklärt sich der Lehrer Horst Wemker von der Ev. Volksschule Neuenhaus bereit, sich zum einjährigen Studiengang am Institut für Sonderpädagogik in Hannover für das Schuljahr 1968/69 anzumelden.

1969 - Zum 1. August 1969 wird die Sonderschule für Lernbehinderte in Neuenhaus errichtet. Herrn Wemker wird die Aufgabe übertragen, die Sonderschule aufzubauen. Die Stadt Neuenhaus erklärt sich unter starken Vorbehalten bereit, die vorläufige Trägerschaft zu übernehmen und stellt einen Klassenraum im Gebäude der Ev. Grundschule zur Verfügung. Die Bildung eines Sonderschulzweckverbandes der Gemeinden der südlichen Niedergrafschaft scheitert.

Nach Überprüfung durch die Sonderschule Nordhorn und Umschulung in die Sonderschule Neuenhaus besuchen im Schuljahr 1969/70 43 Schüler die Klassen 3 (14 Schüler) und 4/5 (29 Schüler), die von Herrn Wemker in 33 Wochenstunden (einschl. Mehrunterricht) unterrichtet werden. Der Werk-, Nadelarbeits- und Religionsunterricht wird stundenweise von anderen Lehrkräften erteilt.

Da die Umschulung ihrer Kinder in die Sonderschule bei einigen Eltern auf Widerstand stößt, müssen zunächst viele Elterngespräche geführt werden, um bestehende Vorbehalte abzubauen.

1970 - Im Februar übernimmt eine Junglehrerin die 4. Klasse mit 15 Schülern. Im Schuljahr 1970/71 besuchen 67 Schüler die Klassen 3 bis 6, die von drei Lehrkräften unterrichtet werden, die jedoch mit Ausnahme von Herrn Wemker während des Schuljahres die Schule verlassen. Herrn Horst Wemker wird die Leitung der Schule übertragen. Im Burgschulgebäude werden drei Klassenräume besetzt. Nach und nach kann ein eigener Bestand an Lehr- und Lernmitteln erworben werden.

1971 - Die Schule führt gemeinsam mit der Sonderschule Emlichheim, die 1968 errichtet wurde, die Bundesjugendspiele in Uelsen durch. Die gemeinsamen Spiele entwickeln sich zu einer Tradition. Im Schuljahr 1971/72 besuchen 86 Schüler die Schule in 5 Klassen, die von vier, ab Dezember von fünf hauptamtlichen sowie zwei stundenweise beschäftigten Lehrkräften unterrichtet werden. Herr Wemker wird zum Sonderschulhauptlehrer ernannt.

1972 - Die Schülerzahl steigt auf über 100 in 6 Klassen an und erhöht sich in den folgenden Schuljahren bis auf 140 Schüler in 9 Klassen. Damit tritt das Raumproblem immer stärker in Erscheinung. Da das alte Burgschulgebäude, wo die Sonderschule nach Baumaßnahmen für die Ev. Volksschule jetzt untergebracht ist, nur sechs Klassenräume in zwei pavillonartigen Gebäuden umfasst, fehlen schließlich nicht nur Klassenräume, sondern auch die notwendigen Fachräume. In einer Konferenz am 18.12.1972 wird deshalb offiziell beschlossen, beim Schulträger die Erweiterung der Sonderschule zu beantragen. Die Stadt Neuenhaus und danach ab 1974 die Samtgemeinde Neuenhaus weisen jedoch mit Recht darauf hin, dass der Einzugsbereich der Schule sich über zwei Samtgemeinden erstrecke und somit als endgültiger Schulträger nur der Landkreis in Frage komme. Dennoch beauftragt die Samtgemeinde einen Architekten mit der Erarbeitung eines Vorentwurfs für die Erweiterung der Sonderschule Neuenhaus.

1973 - Im September unternehmen die Klassen 8 und 9 eine Abschlussklassenfahrt nach Georgsmarienhütte. Künftig finden jedes Jahr Schullandheimaufenthalte und Klassenfahrten statt. Da für die Klasse 3 ein Klassenraum fehlt, wird die lutherische Kirche gebeten, ihren Gemeinderaum gegenüber der Sonderschule zur Verfügung zu stellen.

1974 - Das Betriebspraktikum für die Klassen 8 und 9 findet in der Zeit vom 20.5. bis 8.6. statt. Auftakt ist eine Betriebsbesichtigung bei Povel am 2.5. Auch in den folgenden Jahren finden immer wieder Betriebspraktika statt. Ab Schuljahr 1974 gehören zwei Eltern- und zwei Schülervertreter der Gesamtkonferenz der Schule an. Außerdem nimmt später auch ein Vertreter des Schulträgers an den Sitzungen teil.

1975 - Der mobile Verkehrsgarten kommt in diesem Jahr an der Sonderschule Neuenhaus zum Einsatz. Zum Schuljahrsbeginn 1975/76 tritt Frau Hildegard Roosen ihren Dienst als Sonderschulkonrektorin der Schule an. Sie kommt aus Nordrhein-Westfalen. In Zusammenarbeit mit Schülern wird eine neue Schulordnung erstellt. Sie wird in allen Klassen besprochen. In den folgenden Jahren erfolgen häufig Überarbeitungen.

1977 - Für das Schuljahr 1977/78 wird folgende Klassenverteilung geplant:
Klasse 2 (Vorstufe) :8 Schüler, Frau Leukefeld
Klasse 3 : 14 Schüler, Frau Hagmann
Klasse 4 : 15 Schüler, Frau Vette
Klasse 5 : 18 Schüler. Frau Schubert-Mußmann
Klasse 6 : 16 Schüler, Frau Zander
Klasse 6/7 : 16 Schüler, Herr Seiler
Klasse 7 a : 19 Schüler, Frau Roosen
Klasse 8 : 18 Schüler, Herr Wemker
Klasse 9 : 16 Schüler, Frau Lindschulte
Gesamt: 9 Klassen, 140 Schüler
Einige Lehrkräfte müssen zeitweise vertreten werden, es erfolgen Abordnungen von anderen Schulen.

Aufgrund des neuen Schulgesetzes von 1974 übernimmt der Landkreis Grafschaft Bentheim die Schulträgerschaft. Er setzt die Bauplanungen fort. Die Notwendigkeit der Erweiterung und der Renovierung der vorhandenen Gebäude wird anerkannt. Das zunächst in Aussicht genommene Raumprogramm muss wieder geändert werden. Die Konzeption des Erweiterungsbaus geht von den beiden vorhandenen älteren Burgschulgebäuden aus, die von Grund auf renoviert werden. Durch die Anlage einer Pausenhalle ist nicht nur die Verbindung zwischen den beiden Altgebäuden hergestellt, in ihr sind die Funktionen eines Eingangs- und Verteilerraumes, eines kleinen Forums, einer Regenpausenhalle, eines Bühnenraumes und eines Feierraumes vereinigt. An die Halle schließt sich das Lehrerzimmer mit den Verwaltungsräumen an. Dieser Bereich liegt zentral in der Schulanlage und gewährt einen Überblick auf einen Teil des Schulhofes, nämlich den Innenhof, auf die Pausenhalle und den Eingangsbereich. Die beiden Fachbereiche Werken und Naturwissenschaften liegen an den äußeren Ecken der Neuanlage. Die Außenanlage bettet die Schule in ein mit Blumen, Büschen und Bäumen ansprechend hergerichtetes Landschaftsbild ein.

Der normale Schulbetrieb wird zunächst durch die Bauarbeiten erheblich behindert: Elektrische Energie und elektrisches Licht fehlt, Heizungen sind nicht einsatzfähig, Fenster fehlen oder sind nur notdürftig abgedeckt, Wandtafeln sind nicht montiert, die Aufbewahrung der Arbeitsmittel erfolgt in unverschlossenen Räumen (Aussagen in der Gesamtkonferenz). Der Landkreis wird informiert.

Der Förderverein der Schule stellt die finanziellen Mittel für die Erstausstattung des Pausenhofes mit Spielen für eine "Aktive Pause" zur Verfügung. Ein Sandspielplatz mit einem Klettergerüst wird angelegt. Weitere Spielgeräte sollen noch angeschafft werden. Die Einweihung der neuen Gebäude erfolgt im Januar 1978.

1978 - In den Sommermonaten finden folgende Schulwanderungen bzw. Klassenfahrten statt: Klasse 9 Hannover, Klasse 8 Schepsdorf, Klassen 5, 6a, 7 Norderney, Klassen 2 - 5 Meppen. Ab September stellt der Landkreis als Schulträger eine Schulsekretärin ein. Sie übernimmt auch das Schreiben der umfangreichen sonderpädagogischen Gutachten für die Sonderschulüberprüfung.

1985 - Im Rahmen der Intensivierung der Kontakte zu den Grundschulen des Einzugsbereiches finden im Januar zwei Hospitationstage in der Sonderschule statt, um den Grundschullehrern die Schwerpunkte der Sonderschularbeit darzustellen. Als Ergebnis einer Tagung wird der Gesamtkonferenz mitgeteilt, dass die Bestrebungen dahin gehen, Behinderte in Regelschulen zu integrieren und einen Sonderschullehrer bei jeder Grundschule anzustellen.

1986 - Gegenüber dem Schuljahr 1977/78 sinken die Schülerzahlen im Schuljahr 1886/87:
Klasse 1 : 5 Schüler, Frau Jockwer
Klasse 2 : 7 Schüler, Frau Vehr
Klasse 3/4: 8 Schüler, Frau Hagmann
Klasse 4/5: 6 Schüler, Frau Vette
Klasse 5 : 9 Schüler, Frau Roosen
Klasse 6 : 9 Schüler, Frau Lindschulte
Klasse 7 : 14 Schüler, Herr Roß
Klasse 8 : 11 Schüler, Frau Zander
Klasse 9 : 5 Schüler, Herr Wemker
Gesamt: 9 Klassen, 74 Schüler

Frau Leukefeld gibt einen Kurzbericht über den Sprach-Sonderunterricht, den sie an den Grundschulen erteilt. Grundtendenz: Der Sonderunterricht sollte nicht so sehr symptomorientiert, sondern integrativ als allgemeine Wahrnehmungsförderung gesehen werden.

1987 - Der Erlass zur Zusammenarbeit von Grundschule und Sonderschule wird von allen Lehrkräften begrüßt. Die Umsetzung des Erlasses bezüglich des Einsatzes von Sonderschullehrern in den Grundschulen läßt jedoch derzeit die Unterrichtsversorgung der Schule nicht zu. Die Grundschulen beantragen jedoch entsprechende Vereinbarungen, denen die Sonderschule zustimmt. Sonderschullehrer übernehmen Beratungsaufgaben in den Grundschulen.

1989 - Am 6. März findet in der Schule eine Tagung mit Prof. Neukäter statt. Thema: "Disziplinprobleme in der Schule". Jeder Lehrer füllt dazu im Vorfeld einen dreiseitigen Erhebungsbogen aus. Der Förderverein finanziert Dia-Filme für Schulfeste, Klassenfahrten u.a., die zum Aufbau eines Schularchivs genutzt werden sollen. Frau Sonderschulkonrektorin Hildegard Roosen übernimmt ab 1. August die Schulleitung der neu errichteten Vechtetalschule oder in Nordhorn.

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Burgschule findet zu Beginn des Schuljahres 1989/90 ein Schulfest statt. Zu diesem Fest werden auch die ehemaligen Schüler und Lehrer eingeladen. Als Höhepunkt des Festes wird ein Zauberer engagiert.

1990 - Mit Beginn des 2. Halbjahres 1989/90 wird der 2. unterrichtsfreie Sonnabend im Monat eingeführt. Frau Schubert-Mußmann wird als Vertreterin des Schulleiters in der Gesamtkonferenz vorgestellt und von ihr bestätigt. Die Schülerzahl der Schule trägt keine Konrektorstelle mehr.

1991 - Zum Schuljahreswechsel 1991/92 werden von 69 Schülern 17 entlassen, 4 wechseln zur Hauptschule und 9 kommen aus den Grundschulen dazu, so dass die Schülerzahl dann 57 beträgt. Es werden 6 Klassen gebildet, wobei in der Klasse 2-5 in 11 Wochenstunden eine Doppelbesetzung erfolgt.

Die Schule beantragt, dass der Küchenraum umgebaut und erweitert wird, damit zwei Kochgruppen gleichzeitig arbeiten können. Mit dem Umbau wird jedoch erst im Herbst 2003 begonnen.

1992 - Die Gesamtkonferenz beantragt die Einrichtung eines Computerraumes. In einem Lehrgang werden der Computer als Werkzeug und die Verwendung von Frühlernprogrammen vorgestellt. Die Vorstellungen der Schule sind derzeit jedoch nicht realisierbar. Lediglich das Büro erhält 1994 einen Computer, an dem auch Lehrer und Schüler arbeiten können. Der Ausbau eines Computerraumes wird auf das Schuljahr 1995/96 verschoben.

1993 - Die Lehrkräfte der Schulen unterstützen die Einrichtung einer Integrationsklasse an der Grundschule Uelsen ab Schuljahr 1993/94 und übernehmen die Betreuung und Unterrichtung der behinderten Schüler.

Die Schule besuchen sechs Kinder mit Migrationshintergrund. Vier Kinder nehmen zunächst am Deutschunterricht der Klasse 1 teil. Alle sechs Kinder erhalten gemeinsam eine zusätzliche Förderstunde.

Bei einer Schulleitertagung im Dezember wird über die Problematik der Integration und die neuen Förderzentren als Auswirkungen des neuen Schulgesetzes informiert. In einer Dienstbesprechung wird dieser Problemkreis dem Kollegium näher erläutert.

1996 - Die Unterrichtsversorgung an der Burgschule ist ausgezeichnet. Fast alle Stunden, die in der Stundentafel vorgesehen sind, können einschließlich Förderstunden erteilt werden.

1998 - Eine Elterninitiative baut mit Zustimmung des Landkreises an zwei Samstagen den Spielplatz der Schule neu auf. Die endgültige Abnahme soll auch durch den TÜV Hannover erfolgen.

Seit Schuljahrsbeginn 1998/99 besteht eine Sonderklasse 7 mit 6 Schülern an der Hauptschule Uelsen. Wenn möglich, nehmen die Schüler am Unterricht der Hauptschule teil. Die Zusammenarbeit ist positiv.

Zwei Schüler aus Lage werden an der Orientierungsstufe in Neuenhaus in einer Klasse mit 25 Schülern unterrichtet und erhalten dabei sechs Sonderschullehrerstunden, außerdem fünf Förderstunden an der Burgschule.

Informationen zum Modellvorhaben "Schule unter einem Dach":
In einer Presseinformation vom 12. Oktober 1998 stellt die Kultusministerin Jürgens-Pieper die Rahmenplanung für die Umwandlung der Sonderschulen zu Förderzentren vor. "Kernstück der Rahmenplanung ist das Regionale Integrationskonzept. In ihm soll ausgewiesen werden, wie Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischen Förderbedarf in einer Region gefördert werden können und wie die dafür vorhandenen Angebote um- und ausgebaut werden sollen. Dabei soll für Kinder und Eltern Verläßlichkeit entstehen, welche Förderangebote von der Sonderschule über die Kooperationsklasse bis zur Integrationsklasse in der Nähe zur Verfügung stehen. Sonderschulen werden zu Förderzentren, in dem sie alle Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Region bzw. im regionalen Bereich betreuen". "Neu ist, dass die Hilfe künftig zu den Kindern kommen soll, nicht umgekehrt" sagt Ministerin Jürgens-Pieper.

Aus dem 1977 eingeführten Sonderunterricht für Kinder mit sprachlichen Behinderungen und aus der Zusammenarbeit von Grundschule und Sonderschule auf der Grundlage des Erlasses von 1987 soll eine sonderpädagogische Grundversorgung aller Klassen einer Grundschule entwickelt werden. Schüler mit spezifischem sonderpädagogischem Förderbedarf sollen in der wohnortnahen Grundschule verbleiben und integrativ gefördert werden. Hierbei handelt es sich um Schüler mit den Förderschwerpunkten Lernen, Verhalten und Sprache. Den Grundschulen werden dafür Sonderschullehrerstunden im Umfang von zwei Stunden pro Klasse zur Verfügung gestellt. Eine Überweisung in die Sonderschule ist damit für solche Schüler nicht mehr erforderlich. Die einzelnen Grundschulen entscheiden in Zusammenarbeit mit dem Förderzentrum, wie die zugewiesenen Sonderschullehrerstunden eingesetzt werden. Sie erstellen ein Förderkonzept, in das sowohl gemeinsamer Unterricht als auch Unterricht in zeitlich begrenzten Fördergruppen aufgenommen werden kann.

1999 - Entsprechend der Vorgaben aus dem Kultusministerium entwickelt die Burgschule ein Regionales Integrationskonzept für die Region Neuenhaus-Uelsen. Hierin wird festgestellt, dass es im Schuljahr 1999/2000 in den 7 Grundschulen Neuenhaus, Veldhausen, Georgsdorf, Osterwald, Lage, Uelsen und Itterbeck 53 Klassen gibt. (Wilsum ist dem Förderzentrum Emlichheim zugeordnet). Bei 53 Klassen ergibt sich ein Bedarf von 106 Sonderschullehrerstunden. Von 70 Stunden im Primarbereich werden zur Zeit 52 Sunden in der Burgschule, 6 in Lage, 2 in Osterwald, 8 in Neuenhaus und 2 in Georgsdorf erteilt. Es fehlen somit 36 Sonderschullehrerstunden. Zur Umsetzung des Regionalen Integrationskonzeptes Neuenhaus/ Uelsen ist u. a. vorgesehen, einen Arbeitskreis einzurichten sowie Fortbildungen und pädagogische Klausurtagungen durchzuführen. Außerdem werden von der Burgschule an folgenden Schulen weitere Schüler in Integrations- bzw. Kooperationsklassen unterrichtet: GS Uelsen, OS Uelsen, HS Uelsen und OS Neuenhaus.

2001 - Im Rahmen der Aktion "Lernen unter einem Dach" beträgt die Zahl der Förderstunden in den Grundschulen im Schuljahr 2000/01 50 Stunden, im Schuljahr 2001/02 74 Stunden. Ein Problem sind die langen Anfahrtzeiten nach Georgsdorf, Osterwald und Itterbeck. Es treten Schwierigkeiten bezüglich der Absprachen mit den Grundschulen auf.

2001 - Ab Ostern dürfen die Schüler nach Wahl auf den Schulhof gehen oder in den Klassenräumen verbleiben. Hier ist Musikhören erlaubt. Die Aufsicht führenden Lehrer sind für alle Schüler zuständig. Der diesjährige Betriebsausflug des Kollegiums ist dreitägig nach Berlin vorgesehen. Evtl. will der Hauptschulzweig der KGS teilnehmen.

2002 - Die Umrüstung des Computerraumes steht noch an. Ein Vorschlag wird beim Landkreis eingereicht. Die Kosten für die Umbaumaßnahmen sind im Etat des Landkreises vorgesehen. Bei der Anschaffung neuer Computer soll erneut die Sparkassenstiftung um Unterstützung gebeten werden.

2004 - Die Schule für Lernhilfe wird gemäß Erlass des Kultusministeriums in "Förderschule" umbenannt. Entsprechend heißen die Lehrer "Förderschullehrer". In den Gesamtkonferenzen wird regelmäßig über die Arbeit in den Grundschulen im Rahmen der Aktion "Lernen unter einem Dach" berichtet.

2005 - Zwischen der Förderschule und der Hauptschule Neuenhaus wird ein Kooperationsvertrag abgeschlossen.

2006 - Das Projekt "Lernen unter einem Dach" erfordert folgende Wochenstunden: Georgsdorf 14, Itterbeck 8, Veldhausen 20, Neuenhaus 28, Osterwald 8, Uelsen 28, Lage 9, Vechtetalschule Nordhorn 9, zusammen 123 Wochenstunden. Nach einer Zusammenstellung zum 1. 2. 2007 nehmen 160 Schüler an der sonderpädagogischen Grundversorgung teil, davon 149 präventiv.

2007 - Zum 31. Januar 2007 wird der Förderschulrektor Horst Wemker mit 65 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Er leitete die Schule seit ihrem Aufbau im Jahre 1969. Regierungsschuldirektor Udo Tiemann, der ihm die Entlassungsurkunde überreicht, spricht von einer "einmaligen Leistung, die nicht so schnell zu toppen sein wird". Er habe sich sein vorbildliches Engagement bis zum Schluss seiner langen Laufbahn erhalten. Durch kleine Erfolgserlebnisse und individuelle Betreuung habe er bei seinen Schülern die Misserfolge aus der Grundschule vergessen gemacht. Das sei eines seiner größten Verdienste gewesen. Den Menschen charakterisiert Herr Tiemann als zurückhaltend und einsatzbereit, stets fröhlich und optimistisch. Rektor Kamps, der Leiter der Grundschule Neuenhaus, führt aus: "Die Burgschule ist eine Nische, um angeschlagenes Selbstvertrauen wieder aufzubauen". Herr Wemker sei jederzeit bereit gewesen, bei schwierigen sonderpädagogischen Fragen zu helfen. Die Personalvertreterin Frau Schubert-Mußmann präsentiert "Innenansichten aus einem Schulmeisterleben". Herr Wemker habe stets ein Talent zur Improvisation gehabt, zunächst als One-Man-Show, später wegen der hohen Fluktuation im Kollegium. Er habe das Konzept "Lernen unter einem Dach" realisiert, bei dem die Burgschule nur noch die Drehscheibe für die Grund- und Hauptschulen in den Samtgemeinden Neuenhaus und Uelsen ist. 15 der 17 Lehrer seien heute Fahrensleute, die an mehreren Schulen integrative Klassen unterrichten (GN, 27.1.2007).

Die Nachfolgerin von Herrn Wemker heißt Hannelore Schönrock. Nach dem Berufseinstieg an der Eylardusschule Gildehaus unterrichtete sie ab 1997 an der Anne-Frank-Schule Nordhorn. Zusätzlich war sie seit 2001 als Fachberaterin für Integration und sonderpädagogische Förderung bei der Landesschulbehörde und seit November 2002 als Fachbereichsleiterin für Biologie am Studienseminar Osnabrück tätig.

Bei der offiziellen Einführung als Schulleiterin führt Schulrat Tiemann aus, dass sie mit "viel Power und zielgerichtet" gestartet sei. Als Beispiele nennt er die Einführung einer Kombi-Kooperationsklassse und eine Kooperationsklasse mit der Nordhorner Vechtetalschule. In den ersten 100 Tagen sind folgende Änderungen eingetreten: Nach einer Blitzabsprache mit dem Landkreis ist der Verwaltungstrakt renoviert worden. Die Samtgemeinde lässt die Innenhöfe einzäunen, um den Vandalismus an den Wochenenden einzudämmen (GN,23.06.2007).

Die Burgschule Neuenhaus erhält eine neue Rechnergeneration mit 12 Arbeitsplätzen im Computerraum, die über den Verein "n21 Schulen in Niedersachsen online" bestellt werden. Außerdem werden zwei neue Drucker angeschafft und das Gestühl erneuert. Die Finanzierung kommt durch Sponsoring Nordhorner und Niedergrafschafter Firmen an den Förderverein der Burgschule zustande.

2009 - Durchschnittlich nehmen von Montag bis Donnerstag jeweils 25 der 60 Schüler die Nachmittagsangebote an der Förderschule wahr. Die Kinder und Jugendlichen sollen Alternativen für ihre Freizeitgestaltung bekommen und feste Strukturen kennenlernen. Dabei setzt die Schule ausschließlich auf qualifizierte Betreuer. „Wer es nicht gelernt hat, mit unseren Kindern umzugehen, der schafft es nicht, Strukturen reinzubringen und sie bei der Stange zu halten“, erklärt Hannelore Schönrock. Die Leiterin der Burgschule nutzt daher das Geld, das sie vom Land für die Ganztagsangebote erhält, um qualifizierte Mitarbeiter zu bezahlen. Auf ältere Schüler von der Realschule oder vom Gymnasium hat sie bewusst verzichtet. Insgesamt acht Männer und Frauen, die meisten mit pädagogischer Ausbildung, betreuen die Förderschüler am Nachmittag. Die fünf vom Land finanzierten Lehrerstunden hat Schönrock zur Finanzierung der Ganztagsangebote kapitalisiert. Das heißt, dass sie über knapp 8500 Euro pro Jahr frei verfügen kann. Weitere 5500 Euro steuert der Landkreis als Schulträger pro Jahr bei. Außerdem hat der Landkreis für 9500 Euro die Mensa möbliert und die Küche nachgerüstet. Ein Mittagessen kostet 2,80 Euro. Schüler, die von der Lernmittelausgabe befreit sind, zahlen einen Euro. Eine Köchin ergänzt die vorgekochten Mahlzeiten des Herstellers apetito in der Schulküche. „Wir haben von vorne herein auf Schweinefleisch verzichtet, damit es keine Probleme mit unseren muslimischen Schülern gibt“, berichtet Schönrock.

Mit dem Mittagessen beginnen um 12.50 Uhr die Ganztagsangebote. Der Schule war es wichtig, Essensrituale zu schaffen, die die Schüler in ihren Familien häufig nicht mehr pflegen. So gehen die Schüler aus den drei Essensgruppen jeweils gemeinsam zur Essensausgabe. „Wir fangen gemeinsam mit dem Essen an und hören gemeinsam auf“, so Schönrock. Um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, ist für die Mensa ein Bereich in der Pausenhalle abgetrennt worden. Die Schüler schmücken die Tische mit selbst gefertigten Sets und Blumen.

Nach dem Essen beginnt die 45-minütige Hausaufgabenbetreuung in den Klassenräumen. Feste Strukturen sind hierbei ebenso wichtig. „Auch wer keine Hausaufgaben zu machen hat, nimmt teil. Den Schülern soll klar werden, dass die 45 Minuten Lernzeit sind, in der sie ihre Leistungen vom Vormittag vertiefen können“, beschreibt die Schulleiterin das Konzept. Die Freizeitangebote, die um 14.15 Uhr beginnen, haben die Schüler selbst ausgewählt. Hoch im Kurs stehen Kochen und Backen. „Die Schüler lieben es, sich am Nachmitag noch einmal zusammenzusetzen, und gemeinsam einen selbst gebackenen Kuchen zu essen, bevor sie um 15.30 Uhr nach Hause gehen“, berichtet Erika Kethorn. Die pädagogische Mitarbeiterin der Vechtetalschule dient den Betreuern als Ansprechpartnerin.

Malen, Basteln, Gesellschafts- und Bewegungsspiele sind ebenfalls beliebt. Eine Besonderheit ist die Fußballgruppe. „Aus finanziellen Gründen sind viele unserer Schüler in keinem Verein oder an der Musikschule. Und einige Jungen, die im Verein aus körperlichen Gründen nicht mehr mithalten konnten, haben bei uns die Chance, trotzdem in einer Mannschaft Fußball zu spielen“, berichtet Hannelore Schönrock. Gemeinschaft statt Alleinsein und Bewegung statt PC-Spiele: Das sind wichtige Ziele des Ganztagsangebots an der Burgschule (GN, 25.9.2009).

2010 - Musikpädagogische Arbeit
Die Niedersächische Sparkassenstiftung unterstützt die musikpädagogische Arbeit des Musikzugs Neuenhaus zum Aufbau eines Bläserensembles. Beteiligt sind Schüler der Burg- und der Hauptschule. Mit einer Förderung von knapp 5000 Euro trägt die Stiftung dazu bei, das musikalische Angebot an den beiden Schulen um eine Facette zu erweitern. Neben der Stiftung hat sich die Samtgemeinde Neuenhaus in die Errichtung des Bläserensembles eingebracht.

Nistkästenbau
Die Schüler der 5. und 6. Klasse der Burgschule und der 6. Klasse der Vechtetalschule haben mehrere Nistkästen gebaut und im Unterricht die heimische Vogelwelt kennengelernt. Dazu haben sie eine Arbeitsmappe erstellt. Beim Wettbewerb "Bei dir piept´s wohl" der Naturschutzjugend Niedersachsen haben sie dafür einen Preis erhalten: eine Nistkasten-Videokamara. Der kleine Apparat ist im Dach eines Nistkastens eingebaut und über ein Kabel mit einem Fernseher verbunden. Die Klasse kann somit eine Kohlmeise im Nistkasten beobachten. (GN, 18.5.2010)

Vereinigung der Förderschulen Emlichheim und Neuenhaus
Die Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule in Emlichheim besuchen im Schuljahr 2009/10 59 Schüler, die Burgschule Neuenhaus 41 Schüler, zusammen 100 Schüler. Da an beiden Schulen die nach der Verordnung für Schulentwicklungsplanung geforderte Einzügigkeit nicht mehr gegeben ist, beschließt der Landkreis als Schulträger beider Schulen, diese zu vereinigen. Die Prognose der Schülerzahl für eine zusammengefasste Förderschule ergibt für das Schuljahr 2014/15 noch 62 Schüler. Als Standort der vereinigten Schule entscheidet sich der Schulträger für Emlichheim, da hier kein zusätzlicher Raumbedarf entsteht und die Bewirtschaftungskosten geringer sind. Die Entscheidung des Kreistages erfolgt einstimmig. Die Vereinigung der beiden Schulen soll zum 1.8.2011 erfolgen. (Beschlussvorlagen des Landkreises vom 30.3. und 12.5.2010; GN, 6.3.; 8.4.; 27.4.; 4.6. und 21.6.2010)

In einer Mitteilungsvorlage für die Schulausschusssitzung des Landkreises zum 16.2.2011 heißt es:
"Zwischenzeitlich ist Frau Schönrock von der Landesschulbehörde mit der Koordinierung der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung der Einrichtung der Förderschule Lernen Niedergrafschaft beauftragt worden. Gleichzeitig wurde ihr der Vorsitz der Projektgruppe übertragen. Die Projektgruppe besteht aus je drei Vertretern der beiden Schulen und je einem Elternvertreter pro Schule. Die Projektgruppe hat ihre Arbeit aufgenommen und tagt regelmäßig. Ein erstes Ergebnis ist, dass eine Erweiterung des Regionalen Integrationskonzept (RIK) auf die Grundschulen in Laar, Ringe und Wilsum beantragt wurde.
Die Verwaltung hat mit der Projektleiterin Frau Schönrock und der kom. Schulleiterin der Förderschule Emlichheim die erforderlichen baulichen und sächlichen Veränderungen abgestimmt.
Ein erster Umbau wird aller Voraussicht nach in den Osterferien im Verwaltungsbereich erfolgen.
Die Eröffnung der neuen Schule ist für den 26.08.2011 vorgesehen."

2011 - Abschied von Heidi Leukefeld
Die Rektorin der Burgschule Neuenhaus, Frau Hannelore Schönrock, verabschiedet in der Aula des Schulzentrums Uelsen die Lehrerin Heidi Leukefeld in den Ruhestand und dankt ihr für ihre langjährige Arbeit an der Burgschule und den Schulen im Bereich von Neuenhaus und Uelsen. Frau Schönrock nannte die unzähligen Tätigkeiten, die das Berufsleben von Heidi Leukefeld prägten: Sonderunterricht für sprachlich behinderte Kinder an Grundschulen, Arbeit in Integrationsklassen, sonderpädagogische Förderung bei der Kooperation zwischen Sonderschule und Grundschule, Mitarbeit am regionalen Integrationskonzept und nicht zuletzt die Tätigkeit als Fachberaterin für Integration und sozialpädagogische Förderung.

Nach den Worten von Schulrat Udo Tiemann hat sie als Förderschullehrerin und Fachberaterin in der Grafschaft markante Spuren hinterlassen. Ein langjähriger Wegbegleiter, Josef Lakeberg, der Rektor der Anne-Frank-Schule Nordhorn, bescheinigt dem "Energiebündel" und "Terminjunkie" Leukefeld in persönlichen Worten "ihre Kollegen zielgerichtet und mit wahnwitziger Ausdauer" vor sich her getrieben zu haben "bis an die Grenze der Belastbarkeit und manchmal darüber hinaus". Auch ihr erster Schulleiter Horst Wemker erinnert sich an den "unverwüstlichen Kampfgeist" seiner Kollegin. Die Abschiedsfeier bot insgesamt eine bunte Mischung lebendiger, unterhaltsamer und nachdenklicher Beiträge der Schüler und Kollegen. (GN, 8.2.2011)

Folgenutzungen der Burgschule
Nach Aussagen des Samtgemeindebürgermeisters Johann Arends im GN- Gespräch zum Jahresanfang erfolgen Gespräche uber Folgenutzungen des Geländes der Burgschule nach der Vereinigung der beiden Förderschulen Emlichheim und Neuenhaus in Emlichheim. Eine der Varianten wäre es, in diesem Bereich mittelfristig einen von der Bentheimer Eisenbahn gewünschten Busbahnhof anzulegen. (GN, 20.1.2011)

Besuch der Bundesministerin
Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Frau Ursula von der Leyen besucht die Burgschule Neuenhaus und fragt, wie das Bildungs- und Teilhabepaket ankomme. Fazit: In der Grafschaft läuft es offenbar ganz gut. Bundesweit sei es aber noch mühsam, "das Geld auf die Straße zu bringen". (GN, 18.5.2011)

Abschlussfeier
Zum Start in die Ferien hat die Burgschule Neuenhaus zu einem "Kehr aus" eingeladen. Der Grund: Der Standort wird aufgelöst und zum neuen Schuljahr mit der Förderschule in Emlichheim zusammengelegt. Rektorin Hannelore Schönrock dankt allen Mitwirkenden: den Leselernhelfern, den Köchinnen, den Mitarbeitern des Nachmittagsangebots, der Verwaltng, den Elternvertretern und den Lehrern der Burgschule. Ein Schulfest beendet die Feier. Gemeinsame Gedichte und zahlreiche Lieder werden von den Kindern dargeboten. Außerdem spielt das junge Bläserensemble der Musikschule Niedergragschaft unter Leitung von Kunibert Zirkel. Das Schulfest endet unerfreulich: Unbekannte haben acht Laptops im Wert von etwa 4000 Euro entwendet. (GN, 8.7.; GW, 13.7.2011)

Abschluss
Mit dem Schuljahr 2010/11 wird die Förderschule Neuenhaus aufgelöst. Die Schüler gehen zur Förderschule Emlichheim. Dort übernimmt Frau Schönrock die Schulleitung. Die Fortsetzung der Schulgeschichte finden Sie unter Förderschule Emlichheim, die sich einen anderen Namen geben wird.

Quellen:
Protokollbücher der Gesamtkonferenz der Schule von 1971 bis 2006, andere Unterlagen der Schule
Artikel aus der örtlichen Presse, Fundstellen im Text angegeben (ab 2007)

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