Grafschafter Schulgeschichte

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Noh-11

Entwicklung des Schulwesens in Nordhorn

Blankeschule

1952 Ev. Blankeschule; ab 1981 Grundschule

Vorgeschichte
Die Blanke bestand in früherer Zeit aus weiten Sand- und Heideflächen mit zahlreichen Wasserlöchern (daher der Name: Blanke). 1927 erwarb die Stadt Nordhorn dieses Gebiet vom Fürsten von Bentheim und ließ es 1928 entwässern. Die ersten Ansiedlungen erfolgten ab 1928; ab 1934 wurden an der Oberen Blanke und an der Unteren Blanke (heute: Marienstraße) durch den "Deutschen Siedlerbund" 31 Häuser gebaut. Im Kriege entstanden für Fremdarbeiter und später für Kriegsgefangene am heutigen Gildehauser Weg drei Barackenlager. Nach dem Kriege wurde die Blanke ab 1948 Siedlungsgebiet, hauptsächlich für Flüchtlinge. Der Stadtteil hatte 1951 4000 bis 5000 Einwohner. Um die schulische Versorgung der Kinder zu gewährleisten, beschloss der Rat der Stadt Nordhorn am 15.2.1951, in der Blanke 2 Volksschulen errichten zu lassen, die Elisabethschule für die katholischen Kinder und die Blankeschule für die evangelischen Kinder. Der erste Spatenstich erfolgte am 1.7.1951. Genau ein Jahr nach dem ersten Spatenstich war die Blankeschule fertig. Der Bau kostete rund 350 000 DM (ohne Inneneinrichtung).

1952 - Ostern 1952 entsteht die Blankeschule für die evangelischen Kindern, die bis dahin die Ernst-Moritz-Arndt-Schule besuchten. Ihr Leiter wird Dr. Faulwasser. Es erfolgt eine vorübergehende Unterbringung der 8 Klassen mit 380 Schülern in 5 Klassenräumen der Ernst-Moritz-Arndt-Schule. Nach Fertigstellung des Schulgebäudes an der Klarastraße beginnt der Unterricht dort am 4.8.1952. Bald steigt die Schülerzahl auf 467 Schüler in 13 Klassen mit 13 Lehrkräften. Es müssen 2 Schulklassen in der Elisabethschule untergebracht werden.

1954 - Nach einer Vakanzzeit von Ostern bis zum 30.9.1954, in der Lehrer Eggert die Schule kommissarisch leitet, übernimmt Rektor Kollwer die Leitung der Schule. Am 19.10.1954 beginnt Rektor Kollwer mit dem Schreiben der Schulchronik. Als Motto nennt er: "Das Vergangene mit dem Gegenwärtigen vergleichend und wägend betrachten, um das stets Wandelbare zu begreifen und Perspektiven für die Zukunft zu gewinnen, möge auch der Sinn unserer Schulchronik sein. Aus kleinem Geschehen formt sich Geschichte, hier Heimatgeschichte."

1956 - Die Schule wird um 2 Klassenräume erweitert. Die Auslagerung zur Elisabethschule entfällt 1955.

1959 - Der 2. Bauabschnitt mit 4 Klassenräumen und weiteren Fach- und Nebenräumen wird fertiggestellt. Zwei nebeneinander liegende Klassenräume bilden einen Feierraum.

1961- Es erfolgt der Neubau der Turnhalle, die schon seit Errichtung der Schule im Gespräch war und aus finanziellen Gründen von der Stadt immer wieder verschoben werden musste. Dem Wunsch des Kollegiums, weitere 2 - 3 Klassenräume anzubauen, um der Raumnot zu begegnen, wird von der Stadt nicht entsprochen. Man befürchtet ein Mammutsystem.

1962 - Die Bevölkerung der Blanke ist auf 14000 Einwohner angewachsen. Der Stadtteil beherbergt ein Drittel der Bevölkerung Nordhorns. Die Schule besuchen 862 Schüler in 22 Klassen, die in 16 Klassenräumen unterrichtet werden.

1963 - Nach den Plänen der Stadt seit 1961 (GN, 19.12.1961) wird 1963 in der Südblanke ein Schulgebäude zunächst mit 4 und 1964 mit weiteren 4 Klassenräumen errichtet, von denen die Ev. Blankeschule und die Elisabethschule je 4 erhalten.

1965 - Am 31.3.1965 wird Rektor Fritz Kollwer in den Ruhestand versetzt. Am 1.4.1965 übernimmt Rektor Heinrich Hensen aus Vorwald die Leitung der Schule. Die Schule beginnt mit der Einführung der Förderstufe in den Schuljahrgängen 5 und 6.
Für 40 Schüler wird niederländischer Sprachunterricht eingerichtet. An der Schule erfolgen Ausbildung und anschließend Einsatz von Aushilfslehrkräften.

1966 - Jungen und Mädchen der Frensdorfer und der Blanke-Schule fahren zusammen mit ihren Eltern und Lehrern sowie den beiden Schulleitern Liese und Hensen nach Enschede, um mit niederländischen Eltern und Schülern einen gemeinsamen Elternabend mit Vorführungen der deutschen Schüler in niederländischer Sprache zu gestalten. Umgekehrt kommen die Niederländer zu einem gemeinsamen Elternabend nach Nordhorn, den die niederländischen Schüler in deutscher Sprache gestalten (GN und GT, 17.3.1966).

1967 - Durch die Kurzschuljahre finden Ostern 1967 keine Neuaufnahmen statt, sondern erst zum 1.8.1967. Es entsteht ein Wanderloch. In der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum heißt es: "Die beiden Kurzschuljahre wirken sich verheerend aus. In Klasse 4 benutzt man z.B. noch das Rechenbuch der Klasse 3 bis Februar, weil der Stoff noch nicht erarbeitet wurde. Die weiterführenden Schulen nehmen nicht genügend Rücksicht auf diese kurzschuljahrgeschädigten Kinder. Auch der Förderunterricht für schwache Kinder wirkt sich wenig aus. Am 1.8.67 hatten die Kinder der Klasse 6 die Förderstufe durchlaufen und traten jetzt als Förderstufenkinder in die Klasse 7 der "umstrukturierten 3. Bildungsstufe" als " 7. Hauptschulklasse" ein, doch der Name entspricht in vielen Fällen nicht den Leistungen - oder umgekehrt! "Wahlpflichtkurse" - "Arbeitslehre" - "Fachleistungskurse" und "Freiwillige Arbeitsgemeinschaften" wurden eingerichtet, und die Kinder wussten oft genauso wenig damit anzufangen wie die Lehrer."

1968 - Es wird eine Elternbefragung zur Errichtung einer Gemeinschaftsgrundschule in der Südblanke durchgeführt. Da sich die Mehrheit der katholischen Eltern dagegen ausspricht, bleibt es in der Südblanke bei den beiden Außenstellen der Ev. Blankeschule und der Elisabethschule.

1969 - Es ist eine starke Fluktuation der Lehrkräfte zu verzeichnen. Zu Beginn des Schuljahres 1969/70 beträgt das Stundenfehl 140 Lehrerstunden.

1972 - Es erfolgen häufig Einbrüche in die Schule mit gravierenden Schäden.

1973 - Die Schule berichtet über zunehmende Zerstörungswut am Schulgebäude. Hierüber wird auch in den folgenden Jahren geklagt. Am 1. Oktober 1973 wird erstmalig ein Schulkindergarten mit 18 ev. und kath. Kindern eingerichtet. Er wird zuerst in den Jugendräumen der Altreformierten Kirche, dann in leeren Räume der Schule Alte Maate untergebracht.

1975 - Das Unterrichtsfehl steigt auf 17,3 % an. Sechs Klassen haben keinen eigenen Klassenlehrer.

1976 - Der Schulkindergarten wird aufgelöst und mit dem der Altendorfer Schule zusammengelegt.

1977 - Am 11.6.1977 feiert die Schule ihr 25-jähriges Jubiläum (GN, 11.5. und 13.6.1977). Die Zerstörungswut von Jugendlichen auf dem Schulhof nimmt immer stärkere Ausmaße an. So heißt es in der Jubiläumsschrift: "Mit Beginn der warmen Jahreszeit nimmt das nächtliche bzw. abendliche Treiben auf dem Schulhof wieder zu. Nach den Osterferien waren an zerstörten Scheiben, entfernten Dachziegeln, verbogenen Regenrinnen, gelegten Feuern, Beschädigung von Türschlössern der Stadt eine DIN-A4-Seite zu melden. Der Hausmeister ist machtlos. Er wird nicht selten bedroht.

Die gelegentlich herbeigerufene Polizei kann angeblich nicht eingreifen, da der Hof ein "offener Platz" ist, auch wenn er jeden Morgen mit Glasscherben von zerbrochenen Flaschen übersät ist. Die Stadtverwaltung ist nicht bereit, ein Verbot für die schlimmsten Randalierer - die uns namentlich bekannt sind - auszusprechen und ihnen das Betreten des Hofes zu verbieten. Der vorgefasste Plan, den Hügel abzutragen, wurde wieder zurückgestellt, weil zwei Schülersprecher eine Eingabe an die Stadt machen und mit Leserbriefen und Protesten drohen. Der Hügel ist der beliebteste Schlupfwinkel für die betreffenden Jugendlichen." Zum Schuljahresende 1976/77 wird Rektor Hensen in den Ruhestand versetzt (GN, 16.6.1977). Sein Nachfolger wird Rektor Gerhard Kuhr, der vorher als Ausbildungsleiter tätig war (GN, 3.10.1977).

1979 - Die Orientierungsstufe wird eingeführt; ein Standort ist das Schulgebäude in der Klarastraße, das jetzt zwei selbstständige Schule beherbergen muss. Nach dem Auslaufen der Hauptschulklassen wird die Blankeschule eine reine Grundschule, die den Namen "Grundschule Blanke" erhält. Die zweite Schule trägt den Namen "Orientierungsstufe Blanke".

1989 - Der Schulkindergarten der Waldschule wird der Grundschule Blanke zugeordnet, weil aus dem Stadtteil die meisten Kinder zurückgestellt werden.

1990 - Rektor Gerhard Kuhr wird zum Ende des Schuljahres 1989/90 in den Ruhestand versetzt (GN, 12.7.1990). Seine Nachfolgerin wird Frau Gudrun Roloff. Im Gebäude der Südblanke-Schule wird zum 1.8.1990 die Grundschule Südblanke als Schule für Schüler aller Bekenntnisse errichtet. Die Stadtverwaltung geht von einer gesicherten Zweizügigkeit aus (GN, 26.5.1989).

Mit Beginn des Schuljahres 1990/91 wird die Grundschule Blanke als Volle Halbtagsschule eingerichtet (GN, 29.6.1990).

1992 - Nachdem die Leiterin des Schulkindergartens pensioniert worden ist, werden die vom Schulbesuch zurückgestellten Kinder mit Taxen nach Gildehaus und Schüttorf transportiert (GN, 25.11.1992). Die volle Unterrichtsversorgung der vollen Halbtagsschule ist nicht gewährleistet, so dass notwendige Fördermaßnahmen nicht durchgeführt werden können.

1993 - Zu Beginn des Schuljahres 1993/94 hat die Grundschule Blanke (einschl. Schulkindergarten) 245 Schüler in 12 Klassen.

1994 - Die Orientierungsstufe zieht von der Klarastraße in einen Neubau bei der Gerhart-Hauptmann-Realschule. Hierdurch wird die Raumnot der Grundschule Blanke und der Orientierungsstufe Blanke beendet.

1996 - Seit 1994 plante die Schule einen Begegnungspark "Elysa" mit vielen Grün- und Kommunikationsflächen, in dem es zu Begegnungen zwischen Schülern und den Bewohnern der benachbarten GEWO-Altenwohnungen kommen soll (GN, 1.12.1994). Der Begegnungspark ist 1996 fertiggestellt und findet von allen Seiten Anklang (GN, 13.9.1996).

1997 - Die Grundschule Blanke als Schule in einem sozial schwierigen Einzugsgebiet arbeitet sehr eng mit der Schule für Lernhilfe zusammen und modifiziert aufgrund der Ergebnisse dieser Zusammenarbeit ständig, je nach Bedarf und Notwendigkeit, ihr Förderkonzept sowohl organisatorisch als auch inhaltlich. Dieses Projekt wird u.a. der niedersächsischen Staatssekretärin im Kultusministerium vorgestellt (GN, 21.8. und 5.9.1997).

2002 - Die Grundschule Blanke ist durch den Rückgang der Geburtenzahlen und die Zuordnung neuer Wohngebiete zum Schulbezirk der Grundschule Südblanke auf eine Zweizügigkeit abgesunken. Im Schuljahr 2001/02 besuchen 171 Schüler in 8 Klassen die Schule. Viele Klassenräume sind überzählig und werden zum Teil durch die Vechtetalschule, die Volkshochschule und andere Einrichtungen genutzt. Seit 2001 nimmt die Schule am Projekt "Lernen unter einem Dach" teil. Die Umwandlung der "Vollen Halbtagsschule" in eine "Verlässliche Grundschule" ist bis 2006 vorgesehen.

2004 - Im Februar 2003 wird der Pausenbereich der Blankeschule mit viel Geld saniert. Eltern, Lehrer und Kinder haben ihren Teil geleistet, dass ein kindgerechter, schöner Spielplatz entsteht. In einer Schulausschusssitzung im März 2004 berichtet die Schulleiterin, Frau Rektorin Roeloff, über die derzeitige Situation: "Nachmittags vereinnahmen rund 10 bis 25 Jugendliche mit ihrer Masse den Schulhof. Grundschulkinder werden verjagt. Jugendliche wippen auf einer Seilbahn, so dass dieses Spielgerät schon neu verankert werden musste. Aus dem Schulgarten konnte so gut wie nichts geerntet werden. Büsche und Pflanzen wurden rausgerissen. Vier Obstbäume wurden abgeknickt, sind jetzt gar nicht mehr da. Ein Abdach wurde mit Farbe beschmiert, im Sandkasten liegen immer wieder Glasscherben."

In der Schulausschusssitzung wird auch über Zerstörungen auf anderen Schulhöfen berichtet. Die Stadt will künftig als Ordnungsbehörde jeden Verstoß verfolgen und auch Ordnungsgelder verhängen. Sobald schwere Verstöße beobachtet werden, wird die Stadt auch die Polizei einbinden (GN, 31.1.2004).

Als erste Nordhorner Schule ist die Grundschule Blanke mit moderner EDV-Technik ausgestattet worden, die dank Fördermittel aus dem Programm "N 21" des Landes Niedersachsen und Zuschüssen der Stadt Nordhorn angeschafft werden konnte. Der Computerraum ist mit 4 PCs mit Monitoren, acht Druckern, einem Notebook, einer Digitalkamera, einem Beamer und einem Scanner ausgestattet. Außerdem konnten mit Landesmitteln die notwendigen Einrichtungsgegenstände für den Computerraum beschafft werden. Die Ausstattung ist für 10 weitere Schulen in Nordhorn vom Land Niedersachsen genehmigt und wird demnächst bereitgestellt (GN, 5.5.2004).

2005 - Zum dritten Mal seit 2002 haben Unbekannte alle Anpflanzungen im Schulgarten der Grundschule Blanke verwüstet. Die Erdbeerpflanzen sind vernichtet, die Obstbäume abgeknickt und die Blumen herausgerissen. Die Schüler appellieren auf Bildern und Plakaten, den Schulgarten künftig in Ruhe zu lassen (GN, 21.5.2005).

2006 - Im Rahmen des Konzeptes "Familienservice" bietet die Grundschule Blanke eine Schülerbetreuung über Mittag an. Da die Förderung und Betreuung über den normalen Stundenplan hinaus mit den vorhandenen Lehrerstunden nicht möglich ist, haben sich Lehrer und Eltern für ein Konzept entschieden, bei dem "Stunden von außen eingekauft werden". Seit Anfang des Schuljahres 2006/07 passt eine Erzieherin des Martin-Luther-Kindergartens auf die Kinder beim Mittagessen auf und hilft ihnen bei den Hausaufgaben. Danach haben die Kinder bis 15 Uhr Zeit, um zu spielen oder zu basteln. Der Start beginnt mit 13 Kindern. Die Eltern müssen 3 € pro Tag bezahlen. Die Stadt zahlt einen jährlichen Zuschuss von 3000 € (GN, 14.9.2006)

2007 - Der Förderverein der Schule besteht seit 1994 und hat der Schule bisher rund 10000 € zur Verfügung stellen können. Von dem Geld wurden z.B. Spielmaterialien für den Spielewagen und Lektüre für den Deutschunterricht angeschafft, ein Klettergerüst für den Schulhof gekauft, die Aufrüstung des Computerraumes und die Durchführung von Autorenlesungen und Projektwochen finanziell unterstützt. Für die 67 Schulanfänger, den Kindern im Schulkindergarten und der Klasse 1 der Vechtetalschule am Standort stiftete der Förderverein jetzt je ein T-Shirt mit dem Logo der Schule (GW, 24.10.2007).

Am 16. Juli 2007 wird Herr Bernd Schulten, der 16 Jahre lang Konrektor der Grundschule Blanke war, in den Ruhestand versetzt. Auf einer kleinen Feierstunde überreicht Regierungsschuldirektor Herr Gerdes die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand.

2008 - Die Schule beabsichtigt, zum 1.8.2009 die Genehmigung als Ganztagsschule zu beantragen. Von den 185 Schülern haben 33 % einen Migrationshintergrund, 21 % leben bei allein erziehenden Eltern, etwa 55 % in Familien, in denen beide Elternteile oder die Alleinerziehenden berufstätig sind (GN,2.5.2008).

Das Sporthallendach der Grundschule Blanke soll auf Empfehlung des Umweltausschusses der Stadt Nordhorn an die Nordhorner Versorgungsbetriebe (NVB) vermietet werden, die auf der Fläche den Bau einer Photovoltaikanlage zur Umwandlung von Sonnenenergie in elektrischen Strom planen. „Dieses erste Vorhaben soll für die weiteren Sonnenkollektormaßnahmen an Schulgebäuden eine Art Leuchtturmprojekt sein“, meint Stadtbaurat Lothar Schreinemacher (GN, 5.7.2008).

2009 - In Nordhorn besitzen seit den 90er Jahren fünf Grundschulen den Status als "Volle Halbtagsschulen": die Grundschulen Blanke (seit 1990) und Südblanke (seit 1990 bis 2007), Blumensiedlung (seit 1992), Marien (seit 1993) und Pestalozzi (seit 1999). In ihnen ist eine Unterrichtszeit von 8 bis 13 Uhr abgesichert. Sie verfügen über deutlich mehr Lehrerstunden. Der Vorteil ist, dass die Lehrer flexibel und nach pädagogischem Bedarf entscheiden können, wie und wann Förder- und Betreuungszeiten in den Unterricht eingebaut werden. Ursprünglich war die landesweite Einführung vorgesehen. Dies wurde jedoch aus Kostengründen gestoppt. Stattdessen wurde die Verlässliche Grundschule eingeführt. Auch hier gibt es feste Unterrichtszeiten, allerdings erfolgt die Randstundenbetreuung durch pädagogische Hilfskräfte.

Nachdem noch 2003 durch die Landesregierung der Bestandsschutz der Vollen Halbtagsschulen bekräftigt wurde, ist jetzt die Umwandlung der bisher noch bestehenden etwa 90 Vollen Halbtagsschulen in Niedersachsen in Verlässliche Grundschulen zum Ende des Schuljahres 2009/10 vorgesehen. Die Schulleiter und die Eltern protestieren gegen die vorgesehene Maßnahme, die zunächst schon zum Schuljahrsbeginn 2009/10 geplant war, da dies zu einer Reduzierung der Lehrerstunden (mit Versetzungen von Lehrern an andere Schulen) und somit zu einer Verschlechterung der bisherigen Unterrichtssituation führen wird (GN, 16. und 18. 3. 2009).

Aus Mitteln des Bundes und des Landes fließen im Rahmen des Konjunkturpaketes II rund 3,4 Millionen Euro an Zuschüssen nach Nordhorn. Diese verteilen sich u. a. auch auf die Pauschalförderung für energetische Maßnahmen an den Schulen. Dabei geht es vor allem um Wärmedämmung, Austausch von alten Fenstern und Türen, Flachdachsanierungen oder Pumpenregulierungen. Davon profitieren folgende Schulen: die Grundschulen Blanke, Südblanke, Waldschule, Stadtflurschule sowie die Freiherr-vom-Stein-Realschule und die Gerhart-Hauptmann-Realschule. Ein großer Teil der Maßnahmen wird noch während der Sommerferien abgeschlossen, einige dauern bis zu den Herbstferien (GN, 28.7.2009).

Unabhängig von den Projekten im Rahmen des Konjunkturpaketes II investiert die Stadt auf eigene Kosten in größere Baumaßnahmen in Schulen. Diese Kosten belaufen sich auf rund 950 000 Euro aus dem städtischen Haushalt. Davon werden an der Grundschule Blanke die Schüler-Toiletten komplett saniert (GN, 28.7.2009).

In der Unterrichtungsvorlage der Stadt Nordhorn für die Schulausschusssitzung am 20.8.2009 heißt es:
"Genehmigung der Landesschulbehörde Osnabrück zur Zusammenlegung der Elisabethschule (Grundschule für SchülerInnen des katholischen Bekenntnisses) mit der Grundschule Blanke".
Der Bürgermeister unterrichtet:

Mit Schreiben vom 10.07.2009 hat die Landesschulbehörde Osnabrück aufgrund des Antrags der Stadt Nordhorn vom 25.05.2009 die Zusammenlegung der Grundschule Elisabeth (Grundschule für SchülerInnen des katholischen Bekenntnisses) mit der Grundschule Blanke mit Wirkung vom 01.08.2009 gemäß § 106 Abs. 7 in Verbindung mit § 135 Abs. 3 Nds. Schulgesetz (NSchG) genehmigt. In der Begründung heißt es u.a.:
Der Landkreis Grafschaft Bentheim als Träger der Schulentwicklungsplanung und als Träger der Schülerbeförderung hat den o.g. Maßnahmen zugestimmt. Auch der Stadtelternrat sowie das Katholische Büro Niedersachsens in Hannover haben keine Bedenken geäußert."

Zum Antrag auf Einführung als Ganztagsschule zum 1.8.2010 berichtet die Schulleiterin Gudrun Roloff im Schulausschuss der Stadt: Die Grundschule in der Klarastraße wird derzeit von 233 Schulkindern besucht. Davon sind rund 36 Prozent „nichtdeutscher Herkunftssprache“. Etwa 25 Prozent der Kinder stammen aus allein erziehenden Familien und 55 Prozent aus Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind.
Seit 1991 ist die Schule Volle Halbtagsschule, ein Vorzeigemodell, das trotz landesweiter Proteste auf Beschluss der Landesregierung im nächsten Jahr auslaufen wird (die GN berichteten). Seit drei Jahren bietet die Schule bereits in Zusammenarbeit mit dem Martin-Luther-Kindergarten einen Familienservice an, so dass Schulkinder von montags bis donnerstags bis 15 Uhr in der Schule bleiben können. Dieses Angebot wird in zunehmenden Maß von den Eltern angenommen, derzeit werden hier 40 Kinder betreut.

Aufgrund der Unterstützung durch die Stadt und den Landkreis konnten die Betreuungskosten von 3 auf 1 Euro gesenkt werden. „Die Gebühr konnten anfangs viele, besonders allein erziehende Mütter, nicht finanzieren“, berichtet Gudrun Roloff. Mit Einführung der offenen Ganztagsschule werden diese Gebühren ganz wegfallen. Die Eltern müssen dann noch für das Mittagsessen bezahlen.

Zu den Angeboten der jetzt beantragten Ganztagsschule sollen ein gemeinsames Mittagessen, Hausaufgabenhilfe und Förderung mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Gemeinden Nordhorn (AEGN) sowie verschiedene Angebote im Freizeitbereich in Zusammenarbeit mit Vereinen und anderen Einrichtungen gehören. Nach einer aktuellen Elternbefragung rechnet die Schulleiterin mit einer Beteiligung von mehr als 50 Kindern an den Angeboten der offenen Ganztagsschule (GN,26.10.2009).

Herr Rektor i.R. Gerhard Kuhr starb im November 2009. Herr Kuhr war von 1977 bis 1990 Schulleiter der Grundschule Blanke. Vorher war er ab 1952 an der Volksschule Egge-Balderhaar, ab 1960 dort als Schulleiter, und dann ab 1969 als Hauptseminarleiter im Ausbildungsdienst tätig.

2010 - Wiedersehen nach 50 Jahren
50 Jahre nach ihrer Schulentlassung aus der damaligen Ev. Blankeschule trafen sich 17 ehemalige Schüler des Entlassungsjahrgangs 1960 in Nordhorn wieder. Etliche Schulkameraden waren verhindert, zehn sind inzwischen verstorben. (GN, 21.4.2010)

Spenden für Haiti
Die rund 170 Schüler der Klassen 2 bis 4 sammelten rund 3000 Euro für Not leidende Kinder in Haiti. Das Geld soll von Pater Pierre Roy dem Kinderheim "Schwester Dona" übergeben werden. Der gebürtige Haitianer ist seit einiger Zeit als Seelsorger im katholischen Gemeindeverbund Nord-Süd tätig und berichtete nach dem verheerenden Erdbeben in dem bitterarmen Karibikstaat den Grundschülern über das Leben in seiner Heimat vor und nach der Naturkatastrophe (GN, 3.5.2010).

"Die Blanke soll bunter werden"
Die Schüler der Klasse 1 b der Grundschule Blanke bemalten vier Stromkästen der RWE im Stadtteil Blanke. Zusammen mit Dirk Weusting vom Jugendtreff Blanke wurde die Aktion vorbereitet und verwirklicht. Bereits im April 2009 haben sich Kinder der Blanke in einer Stadtforscheraktion mehr Farbe für den Stadtteil gewünscht und Vorschläge unter dem Motto "Die Blanke soll bunter werden" gemacht (GN, 2.7.2010).

2011 - Probleme beim Ganztagsbetrieb
Mit dem zunehmenden Ganztagsbetrieb an Nordhorner Grundschulen nehmen offenkundig auch die Probleme seiner Organisation zu. Dieser Eindruck bestätigte sich für eine Gruppe der Nordhorner SPD, die im Rahmen der Reihe "SPD in Betrieb" die Grundschule Blanke besuchte. Schulleiterin Gudrun Roloff erläuterte anschaulich die Organisationsbedingungen für den Ganztagsbetrieb. Das Land verlange immer mehr von den Schulleitungen, ohne die Ermäßigungsstunden zu erhöhen. (GW, 16.3.2011)

Fahrradprüfungen
Radfahren macht zwar Spaß, kann aber manchmal auch ein ein ganz schöne Abenteuer sein. Damit auf dem Schulweg weniger Unfälle passieren, gibt es in den meisten Grafschafter Grundschulen Fahrradprüfungen - so auch in Nordhorn - Blanke. (GN, 28.6.2011)

2012 - Eine "GN" von Grundschülern
Wer gedacht hat, es gibt nur eine GN in der Grafschaft Bentheim, der irrt sich. Bei der zweiten GN steht die Abkürzung jedoch für "Grundschüler Nachrichten" und ist eine Schülerzeitung. Sie ist kurz vor Weihnachten in der Grundschule Blanke erschienen - gemacht von 15 Schülerinnen und Schülern der 3. und 4. Klassen, die an der Zeitungs-AG der Schule mitgearbeitet haben, die besonders begehrt ist. Die Chefredakteurin ist Sabrina Niemczyk. Die Artikel schreiben die Redakteure. Für die Werbung ist Meric zuständig. Er verteilt Plakate, auf denen die "GN" angekündigt wird. Andere GN-Mitarbeiter sind für die Durchsage über das Schulmikrofon zuständig. Viele Kinder aus der AG haben ihre Zeitung auf dem Schuhof verkauft - für 20 Cent das Exemplar. Immerhin sind 140 Exemplare verkauft worden. Die nächste "GN"-Ausgabe ist schon in Arbeit - mit anderen Schülern, denn schließlich ist die AG sehr beliebt. (GN, 7.2.2012)

Abschalten und Kraft tanken
Sieben Kinder aus dem 3. und 4. Schuljahrgang treffen sich immer Diensttagsnachmittags in einem ganz besonderen Raum der Grunsschule . Sie möchten nach einem anstrengenden Schultag für eine Stunde mal so richtig abschalten und sich entspannen. Das gelingt mit Geschichten, Bewegung und Basteln. (GN, 13.3.2012)

Freiwillige Helfer gesucht
In der offenen Ganztagsschule werden Ehrenamtliche gesucht, die sich in der Betreuung von Kindern beim Mittagessen, als Unterstützung bei den Hausaufgaben sowie auf dem Schulhof und in den Klassen (Auffanggruppe) engagieren. Zudem ist Unterstützung bei der Leitung einer Arbeitsgemeinschaft erwünscht. Die Vermittlung erfolgt durch die Freiwilligenagentur Grafschaft Bentheim e.V. (GN, 19. 5. und SZ, 20.5.2012)

"Pausenengel"
Von der Hilfestellung beim Schnürsenkelbinden bis zum schlichten Eingreifen bei Konflikten mit Mitschülern - das Aufgabengebiet der "Pausenengel" an der Grundschule Blanke ist groß. Seit Februar sind auf dem Schulhof drei "Engel" unterwegs und sorgen für ein besseres Miteinander. Nun wurde den teilnehmenden Kindern eine Urkunde verliehen. (GN, 14.7.2012)

Fahrt mt dem US-Schulbus zum Tierpark
Auf Einladung der Wohnungsbaugesellschaft GEWO konnten sich die Schüler der Klassen 3 a und 3 b auf einen Ausflug zum Tierpark Nordhorn freuen. Voller Aufregung warteten 39 Kinder bereits auf die Abfahrt, da sie vom amerikanischen Schulbus der NVB abgeholt wurden. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt folgte dann die Begrüßung durch den Leiter des Tierparks, Dr. Nils Kramer. Anschließend gab es bei einer fachkundigen Führung in anschaulicher Weise allerhand Wissenswertes über die Zoobewohner zu erfahren. (SZ, 15.7.2012)

Quellen:
Fritz Kollwer, Auszüge aus der Schulchronik der Ev. Blankeschule, 1962
Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum, Nordhorn 1977
Zeitungsartikel aus der örtliche Presse, im Text angegeben

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