Grafschafter Schulgeschichte

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NOH-75

Entwicklung des Schulwesens in Nordhorn

Aufnahmejahrgang 1941

Ehemalige Grafschafter Schüler schrieben ein Buch

Der „Aufnahmejahrgang 1941 der Staatlichen Oberschule für Jungen Nordhorn“ erlebte eine Schulzeit, die geprägt war von Fliegerangriffen und NS-Parolen. In einem Buch, initiiert von Horst-Günther Stacharowsky, erinnern sich einige Absolventen an diesen Lebensabschnitt – gut 60 Jahre nach ihrem Abitur 1950.

Vor 70 Jahren wurden sie in der „Oberschule für Jungen Nordhorn“ eingeschult, viele kamen mit dem Zug aus ihren Heimatorten.

Die Klassen erlebten zahlreiche Zu- und Abgänge, etwa durch Flüchtlinge aus Ostpreußen. Insgesamt 91 Schüler waren einmal Mitglied des Klassenverbandes gewesen, als 1950 schließlich das Abitur anstand. Horst-Günther Stacharowsky war einer von ihnen.

Er studierte in Marburg und wurde Lehrer, heute lebt er in Münster. Beim Sichten alter Unterlagen aus dem Nachlass des Nordhorner Pädagogen Ernst-Joachim Schaede kam dem 79jährigen die Idee zu seinem Buchprojekt, das eine Schulzeit beschreibt.

Ursprünglich war nur eine statistische Übersicht des Aufnahmejahrgangs 1941 geplant, doch bald boten sich Erweiterungen an.

Die Arbeit war schwierig, da vieles vernichtet worden war, was die NS-Vergangenheit mancher Lehrkräfte beleuchtet hätte. „Es existierte zum Beispiel noch ein altes Klassenbuch, das nach dem Krieg weiterverwendet wurde, da Papier knapp war,“ erklärt Stacharowsky. Auch Auszüge aus alten Physik- und Englischbüchern oder Briefe einzelner Schüler finden sich in haben sich erhalten und sind abgedruckt.

Wichtigster Teil des Werkes dürfte aber die Berichte von 13 ehemaligen Schülern sein. Im Mittelpunkt stehen typische Erlebnisse und Erfahrungen, etwa der Luftangriff auf einen „Schülerzug“ in Veldhausen 1944, der Hunger, das „Hamstern“ und Schwarzschlachten. Auch die antisemitische Indoktrination hinterließ ihre Eindrücke, nicht zuletzt aber auch der vorsichtige Versuch eines Lehrers, auch im Jahre 1942 den Sinn von „Demokratie“ oder „Opposition“ zu erklären.

Quelle: GN-Bericht vom 26. April 2011
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