Grafschafter Schulgeschichte

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Ue-01

Entwicklung des Schulwesens in Uelsen

Grundschule Wilsum (bis 1967 Volksschule Wilsum, bis 1973 Mittelpunktschule)

Es ist nicht bekannt, wann in Wilsum eine Schule entstanden ist. Der älteste bekannte Lehrer in Wilsum ist Gerd Kösters. Er waltete seines Amtes bis zum Jahre 1802. Er war wahrscheinlich ein Wilsumer und stammte aus dem Bispinkschen Hause. Wann das erste Schulgebäude in Wilsum erstellt worden ist, lässt sich nicht mehr feststellen. Es stand in unmittelbarer Nähe der reformierten Kirche.

1802 - Der Nachfolger von Gerd Kösters ist ein Lehrer Hinderikus Rooseboom, der ebenfalls aus Wilsum stammt. Hierzu schreibt Eberhardt: "Wie überall in den Schulgemeinden der Niedergrafschaft war es üblich, daß der Lehrer von den Gemeindegliedern aus ihrer Mitte gewählt wurde. Man wählte natürlich den aufgewecktesten und solche, die gerade für diesen Beruf eine besondere Vorliebe besaßen. Der Lehrer Rooseboom unterrichtete noch in holländischer Sprache und war in Wilsum Lehrer bis zum Jahre 1862, also insgesamt 60 Jahre. Rooseboom feierte 1852 sein 50jähriges Jubiläum unter großer Beteiligung der Wilsumer Bevölkerung." (Heinrich Eberhardt, Schule, Land und Leute der Samtgemeinde Uelsen im Spiegel der Schulchroniken, 1985, Seite 87).

1834 - Nachdem der Königliche Oberkirchenrat im Namen der Regierung die Gemeinden aufgefordert hatte, den Schulmeistern ein festes Einkommen zu gewähren, wird in einem "Traktement"  vom 1. März 1834 das Gehalt des Küsters, Schulmeisters und Organisten auf 320 Gulden jährlich festgelegt. Grundlage für die Berechnung ist das bisherige Einkommen, das hauptsächlich aus Naturalien bestand (nach: Gövert, a.a.O.)

1855 - Zur Unterstützung von Lehrer Rooseboom - wahrscheinlich wegen des vorgerückten Alters - kommt Lehrer Schütte aus Bentheim nach Wilsum. Er hatte seine Ausbildung an der Fokkeschen Lehrervorbildungsanstalt in Neuenhaus erhalten und unterrichtet auf Wunsch der Gemeinde in deutscher Sprache. Sein Anfangsgehalt beträgt 535 Mark jährlich. Nach dem Tode von Lehrer Rooseboom am 2. April 1862 im Alter von reichlich 77 Jahren bleibt Lehrer Schütte als alleiniger Lehrer in Wilsum. Er feiert 1880 sein 25jähriges Jubiläum unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und wird 1888 pensioniert.      

1870 - Zum ersten Male werden die zu entlassenden  Schüler durch den Lokalschulinspektor Klaasen geprüft.

1873 - Bis 1873 waren die Schulkinder verpflichtet, während der Winterzeit jeden Morgen einen Torf mitzubringen. Dieser Verpflichtung wurden sie 1873 entbunden. Auf Beschluss des Schulvorstandes werden jährlich die nötigen Fuder Torf aus der Schulkasse bezahlt.

1883 - Weil die alte Schule baufällig ist, sieht sich die Gemeinde genötigt, eine neue zu errichten. Sie wird am 18.10.1883 eingeweiht und hat nur einen Klassenraum. "Dieser Tag war für Lehrer und Schulkinder ein Freudentag" (Schulchronik).

1888 - Nach der Pensionierung von Lehrer Schütte wählt die Gemeinde den Lehrer Biermann aus Lengerich, der vorher Lehrer in Cirtzum in Ostfriesland war. Das Gehalt wird auf 1.200 Mark jährlich erhöht. Auf Drängen der königlichen Regierung in Osnabrück setzt die Gemeinde das Stellengeld 1894 auf 1.300 Mark fest.

1894 - Alle Schulen werden verpflichtet, Schulchroniken zu führen. Sie sollen über die Geschichte der Schulen und ihre Entwicklung, aber auch über die Geschichte und Entwicklung des Ortes Auskunft geben  Die Chronik der Volksschule Wilsum wird von Lehrer Biermann begonnen.  Der genaue Zeitpunkt des Beginns ist nicht bekannt.

1904 - Bis zum Zeitpunkt des Neubaus der Schule hatte die Gemeinde eine fast gleichbleibende Einwohnerzahl. Doch mit der Verwendung des Kunstdüngers werden von da an jährlich mehrere Neubauernstellen gegründet. Im Jahre 1890 hat Wilsum 748 Einwohner, 1905 sind es schon 915. Da ein Klassenraum nicht mehr ausreicht, erfolgt 1904 der Anbau eines zweiten Klassenraumes. Die 2. Lehrerstelle wird ab 1905 mit Lehramtsbewerbern besetzt, die häufig wechseln. Innerhalb von 10 Jahren sind es vier: Lehrer Schneider aus Melle bis 1907, Lehrer Altemeyer aus dem Kreis Herford bis 1909, Lehrer Lötgers aus Gindehaus und Lehrer Leesmann aus Osnabrück. Die Kinderzahl beträgt in diesen Jahren um 160.      

1914 - Im September 1914 fertigen die Mädchen der 1. Klasse 100 Paar Pulswärmer an.  Anfang Dezember wird jedem Soldaten ein Weihnachtspaket geschickt, das Speck, Wurst, Schinken, Zigaretten und Tabak im Wert von 8 bis 9 Mark enthält.

1915 - Ab 1. Mai 1915 unterrichtet Lehrer Biermann 158 Kinder allein, weil der 2. Lehrer Friedrich Leesmann nach Hohenkörben versetzt wird         

1917 - 1919 - Zum 1. Mai 1917 wird Lehrer Ernst Pape aus Settrup vertretungsweise nach Wilsum versetzt. Zusätzlich müssen in dem Jahr noch 28 Ferienkinder aus Oberhausen in die Schule aufgenommen. Am 14.12.1917 wird Lehrer Biermann aus dem Schuldienst entlassen. Die Gründe für die plötzliche Entlassung sind nicht bekannt. Ab Januar 1918 unterrichtet Lehrer Ziegler aus Ratzel je 6 Stunden in den Klassen II und III.

Die Schulverhältnisse sind in den letzten Kriegsjahren sehr verworren, denn kurzfristig muss der Lehrer Reinike aus Osterwald die alleinige Vertretung übernehmen, da Lehrer Pape erkrankt.

Erst mit der endgültigen Versetzung von Lehrer Leesmann in die erste Lehrerstelle am 1.1.1919 treten wieder geordnete Verhältnisse ein, zumal auch die 2. Lehrerstelle mit dem Lehrer Meyer aus Scheerhorn besetzt wird.

Vom Kriegsende gibt Lehrer Leesmann folgendes Stimmungsbild: "Der Krieg! Der Krieg! Man spürte ihn auf Schritt und Tritt, in allen Äußerungen des Lebens. Man spürte ihn um so mehr, je länger er dauerte. Man spürte ihn nicht nur drückend in allen wirtschaftlichen Verordnungen und deren Niederschlag, man spürte ihn auch im Beruf: Während des Jahres 1918 war hier für 180 Kinder ein Lehrer. Herr Pape erkrankte darüber, er starb 1919. Ich selbst habe in den Jahren 1916 - 1918 2 einklassige Schulen - Hohenkörben und Bimolten - die 5 km auseinander lagen, vertreten. Es gab hier fast keine Familie mehr, die nicht mittelbar oder unmittelbar am Kriege teilhatte. Sie alle litten mit in Sorge um die da draußen, um deretwillen sie Frieden möchten. In der Hoffnung hielten sie sich lebendig, fanden in der Hoffnung auf bessere Zeiten den Atem, allein mit sich und ihrer Welt zu ringen und ihre Welt zu gestalten. Man erledigte die Landarbeit selbst, warf den Dünger auf die Scholle, trat hinter den Pflug und pflügte, man lernte das Säen, Dreschen, machte Botschaften in die Stadt, pflegte, hegte, erzog die Kinder und vergaß den Einen nicht, der an der Front kämpfte. Die Hochherzigen nahmen auch ein hungriges Kind aus der Stadt an ihren Tisch. Die Arbeit, so unmöglich sie schien, wurde geschafft. Der Nachbar half, die Jungen waren voll Eifers. Nachher schimmerte der Kamp von grünen Saaten. Und nun ist Friede, und alles war umsonst!" (nach Eberhardt, a.a.O., Seite 95)

1920 - Die Lehrer Leesmann und Meyer werden auf die Weimarer Republik vereidigt.

1921 - 1926 - Am 1. April 1921 wird in Wilsum die 3. Lehrerstelle eingerichtet. Die Schule besuchen 174 Kinder. Die Schülerzahl geht in den folgenden Jahren sehr zurück, so dass die Gefahr besteht, dass die 3. Lehrerstelle wieder gestrichen wird. Eine Gemeindeversammlung, an der alle Eltern geschlossen teilnehmen, fasst folgende Resolution: "Wir unterzeichneten Väter und Mütter erheben schärfsten Einspruch gegen einen Schulabbau, der die geistige und sittliche Ausbildung unserer Kinder und damit die Zukunft unseres Volkes verfehlten Sparmaßnahmen opfert". (nach Eberhardt, a.a.O., Seite 96)

Die Kinderzahl sinkt von 176 im Jahre 1919 auf 128 im Jahre 1926. Der Hauptgrund ist die sinkende Zahl der Neubauernstellen, von denen seit 1875 111 entstanden waren. Viele Neubauern ziehen nach Nordhorn, um in den Textilfabriken zu arbeiten, da das flache Land diesen Leuten nicht mehr eine gute Existenz bietet.

Die Eröffnung der Autobuslinie Lingen - Wilsum zum 1.1.1925 gibt den Kindern die Möglichkeit, die Rektorschule in Neuenhaus und bei Anschluss an die Bentheimer Eisenbahn in Neuenhaus auch die Aufbauschule (das Gymnasium) in Nordhorn, die Ostern 1925 eingerichtet wird,  von Wilsum aus zu besuchen.

1929 - 1930 - In einer gemeinsamen Sitzung des Schulvorstandes und des Gemeindeausschusses am 27.8.1929 wird in der Frage des seit 10 Jahren debattierten Schulbaus beschlossen, den Plan einer Zentralschule in der Nähe des Bauern Harsmann aufzugeben und bei der alten Schule einen Klassenraum und Lehrerwohnungen für einen verheirateten und einen ledigen Lehrer zu bauen. Die gesamte Schule einschl. der Wohnungen erhält Zentralheizung und Hauswasserversorgung. Hinter der Schule wird ein Schulplatz eingerichtet. Für die Kinder wird ein Brausebad gebaut, dessen Benutzung frei ist. Vier Zellen mit Wannen stehen allen Gemeindemitgliedern zur Verfügung. Die Erweiterungsbauten werden 1930 fertig gestellt.

1936 - Über die ersten Jahre des Nationalsozialismus wird in der Schulchronik wenig berichtet. Ab 1936 erfolgt ein häufiger Lehrerwechsel. Der Lehrermangel wird in den folgenden Kriegsjahren immer größer. Vorübergehend steht Hauptlehrer Leesmann allein da.

1940 - In einem Rundschreiben vom 11. April 1940 werden alle Schulen von Schulrat Schweer aufgefordert, die Schulchroniken sorgfältig zu führen, weil ihnen eine "besondere Bedeutung als Kriegschronik der Gemeinde zukomme". Dort heißt es weiter: "Jedes Zeichen der Anteilnahme der Gemeinde an dem gewaltigen Abwehrkampfe verdient, festgehalten zu werden".

1941 - Im Jahre 1941 schließt das Schuljahr erstmalig nicht mehr Ostern, sondern mit den Sommerferien ab.

1942 - 1945 - In den Kriegsjahren ist der Unterrichtsbesuch, vor allem in den oberen Klassen, sehr unregelmäßig, da die größeren Kinder wegen des Mangels an Arbeitskräften in der Landwirtschaft helfen müssen. Wegen Fliegeralarms muss die Schule des öfteren geschlossen werden. Am 6.4.1945 wird die Schule von alliierten Truppen belegt, so dass der Unterricht geschlossen wird. Die Wiederaufnahme erfolgt für die Grundschule am 29.8.1945, für die oberen Klassen erst im Oktober.

1946 - Die Leistungsprüfungen in Rechtschreiben und Rechnen zu Beginn des Schuljahres 1946/47 zeigen große Lücken in den Leistungen der Schüler, die durch den langen Unterrichtsausfall in den Kriegs- und Nachkriegsjahren bedingt sind.

1948 - Die Schülerzahl beträgt 225 Kinder. Da die Messzahl pro Lehrkraft 50 Kinder beträgt, wird die Einstellung einer 4. Lehrkraft beschlossen.

1952 - Durch das Abwandern der Flüchtlinge und der Berliner Kinder sinkt die Schülerzahl von 221 im Jahre 1949 auf 165 Kinder im Jahre 1952. Es bleibt bei 4 Lehrkräften, so dass ein positives Schüler-Lehrer-Verhältnis besteht.

1953 - Hauptlehrer Leesmann wird zum Ende des Schuljahres 1952/53 in den Ruhestand versetzt. Er war 43 Jahre an der Schule Wilsum tätig. Als Nachfolger wird Thomas de Vries am 10.7.1953 als Hauptlehrer in sein Amt eingeführt. Er stammt aus Esche und war schon von 1928 bis 1936 in Wilsum tätig, um dann nach Hohenkörben versetzt zu werden.

Erstmalig werden Kinder aus dem landwirtschaftlichen Siedlungsgebiet Wilsum-Kalle-Tinholt, in dem die ersten Siedlungshäuser fertig gestellt sind, in Wilsum eingeschult. Weitere Siedlungshäuser werden in den folgenden Jahren gebaut.

1954 - Durch den Ankauf eines Hauses wird eine Lehrerdienstwohnung für den Schulleiter erworben. Durch An- und Umbauten erhalten auch die übrigen Lehrkräfte der Schule Dienstwohnungen. Im Schulgebäude wird ein neuer Klassenraum geschaffen, so dass der bisherige Nachmittagsunterricht für eine Klasse entfällt. Immer mehr Flüchtlingsfamilien verlassen Wilsum, um wegen der Ölindustrie nach Emlichheim oder der Textilindustrie nach Nordhorn umzuziehen.

1962 - Die Schule Wilsum wird als Standort für die Einrichtung des 9. Schuljahres mit den Zubringerschulen Ratzel, Wielen und Echtelerfeld anerkannt. Die Gemeinde kauft deshalb ein Gelände an der Ratzeler Straße für die Errichtung einer zentral gelegenen Schule (GT, 29.12.1962).

1964 - Am 28. April 1964 wird die neue Schule mit dem Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht. Das alte Schulgebäude wird an die Firma Kronemeyer (Wilsumer Kunststopfwerke) verkauft. Außerdem werden neue Lehrerwohnungen errichtet. Der Neubau umfasst im ersten Bauabschnitt 4 Klassenräume, Werkraum, Physik-/Chemieraum, Lehrer-, Schulleiter- und Lehrmittelzimmer. Der Physik-/Chemieraum, der Werkraum und das Lehrerzimmer sollen zunächst als Klassenräume genutzt werden.

Im 2. Bauabschnitt sind 4 weitere Klassenräume vorgesehen. Das 14.400 qm große Grundstück bietet genügend Platz auch für den Bau einer Turnhalle sowie für die Anlage eines Spiel- und Sportplatzes. (GT,29.12.1962; GN, 26.3.1963; GT, 26.9.1963; GN, 27.9.1963; GT, 29.4.1964).

1966 - Hauptlehrer de Vries wird zum Rektor der Schule ernannt. Frau Gertien Bielefeld wird Konrektorin.

1967 - 1968 - Nachdem Rektor de Vries, der schon seit Schuljahrsbeginn 1967/68 seinen Dienst nicht mehr versehen konnte und zum 1.12.1967 in den Ruhestand versetzt worden war, wird der Hauptlehrer Heinrich Eberhardt aus Großringe am 1. April 1968 zum Rektor der Schule Wilsum ernannt.

Zur Beseitigung der Raumnot werden 1968 im Rahmen des 2. Bauabschnittes zwei Klassenräume und das Treppenhaus und dann 1970  die weiteren zwei Klassenräume angebaut. Es können jetzt das Lehrerzimmer und die Fachräume, die bislang als Klassenräume genutzt wurden, eingerichtet werden.

1970 - In Wilsum wird die Förderstufe eingerichtet. Der 5. Jahrgang wird zweizügig geführt, so dass die erforderlichen Differenzierungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Innerhalb weniger Monate sterben 1970 die beiden ehemaligen Schulleiter Friedrich Leesmann und Thomas de Vries.

1971 - Zu Beginn des Schuljahres 1971/72 besuchen 319 Kinder in 14 Klassen die Schule, die von 12 Lehrkräften unterrichtet werden.

1972 - Die Schüler aus Ratzel besuchen nach Schließung der dortigen Schule die Schule in Wilsum.

1973 - In Uelsen wird, wie auch in Emlichheim und Neuenhaus, die Orientierungsstufe eingeführt. Rektor Eberhardt übernimmt die kommissarische Leitung der Orientierungsstufe Uelsen, die er bis zu seiner Pensionierung 1983 leitet.

Für die Schule Wilsum beginnt damit der Abbau von der Mittelpunktschule zur Grundschule mit den Jahrgängen 1 - 4. Danach besuchen die Kinder Schulen in Uelsen, die Orientierungsstufe und danach die Hauptschule, die Realschule bzw. den Schulzweig Gymnasium der KGS Neuenhaus. Die Sonderschüler werden der Sonderschule Emlichheim zugeordnet.

1976 - Frau Gertien Bielefeld wird Hauptlehrerin der Grundschule Wilsum. Sie ist seit dem 1. April 1949 an der Schule tätig und wurde am 7. April 1967 Konrektorin der Schule. Seit dem Weggang von Herrn Eberhardt leitete sie die Schule kommissarisch (GN, 11.9.1976).

1977 - Nach Auflösung der Schule in Wielen besuchen die Schüler überwiegend die Schule in Wilsum, zum Teil auch in Itterbeck. 

1985 - Die Hauptlehrerin Gertien Bielefeld wird zum 1. Februar 1985 in den Ruhestand verabschiedet. Von insgesamt 44 Jahren im Schuldienst war sie 36 Jahre in Wilsum tätig (GN, 30.1.1985).

Nachfolger von Frau Bielefeld wird Dieter Piel, der zum 1.2.1986 in sein neues Amt eingeführt. Er ist seit 22 Jahren in Wilsum tätig und leitete die Schule seit einem Jahr kommissarisch (GN, 2.2.1986)   

1994 - Hauptlehrer Alois Brei wird als Leiter der Grundschule Wilsum in sein Amt eingeführt. Er tritt die Nachfolge von Hauptlehrer Dieter Piel an, der im April 1993 plötzlich verstorben ist. Zwischenzeitlich hatte der Lehrer Wilhelm Köller (Laar) die kommissarische Schulleitung übernommen. Herr Brei war vorher in Schüttorf, Neuenhaus und Lage tätig (GN, 18.3.1994).

Im Dezember 1994 wird die neue Turnhalle bei der Grundschule Wilsum feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Sie soll von der Grundschule Wilsum und von Sportvereinen benutzt werden. Der Sportunterricht für die Schüler fand vorher im Dorfgemeinschaftshaus statt (GN, 10.2.92, 21.11.92, 19.5.93, 5.12.94)

Die Grundschule Wilsum stellt eine Homepage ins Internet, die unter der folgender Adresse erreichbar ist: www.gs-wilsum.de  Sie enthält Informationen zu folgenden  Punkten: Die Schule, Internetprojekte, Geschichtenschule, Aus dem Schulleben, Schulchronik, Informationen für Eltern, Wilsum und Umgebung.
Der Abschnitt "Schulchronik" enthält Aussagen aus der alten Schulchronik bis etwa 1920 und ausführliche Berichte ab Schuljahr 1994/95, die zum großen Teil von den Schülern verfasst sind.

1995 - Im Rahmen der Zusammenarbeit Grundschule/Sonderschule und im Sprachförderunterricht unterrichten zwei Lehrerinnen der Sonderschule Emlichheim jeweils zwei Wochenstunden.

Alle Klassen besuchen die Aufführung "Ali Baba und die 40 Räuber" der Freilichtbühne Bad Bentheim, außerdem die Klassen 2 - 4 die Aufführung "Peter und der Wolf" im KTS Nordhorn. Auch in den folgenden Jahren werden immer wieder Theateraufführungen besucht.

Am 2. Dezember tritt der neu gegründete "Kinderchor der Grundschule Wilsum" in Regie der Musikschule Niedergrafschaft zum ersten Mal öffentlich auf. Chorleiter ist Herr Feukink. Am Kurs "Musikalische Grundausbildung" nehmen 12 Schüler des 2. Schuljahres teil.

1996 - Im Februar 1996 besuchen alle Klassen die Eissporthalle in Nordhorn. In der KGS Neuenhaus wird das Musical "Eine Nacht im Zoo", eine Gemeinschaftsveranstaltung der Kinderchöre aus Laar, Hoogstede, Veldhausen und Wilsum, aufgeführt.

1997 - Das Schulfest wird am 4. Juli in Zusammenarbeit mit dem Spielmobil des Kinderschutzbundes Nordhorn gestaltet.

Die Schule schafft sich 9 gebrauchte Computer an. Weitere folgen in den nächsten Jahren. Sie werden im Rahmen von Grundübungen in Deutsch und Mathematik eingesetzt. Die Schüler bleiben teilweise freiwillig länger in der Schule, um das Angebot zu nutzen.

Zwei Sammlungen ergeben Spenden in Höhe von 635,37 DM für ein Straßenkinderprojekt in Rumänien und 503,59 DM für die Arbeit des Kinderchores.

Eine Sammlung von Schüleraufsätzen aus den Jahren 1890 bis etwa 1930 wird von Jan Harm Kip, Neuenhaus, in die heutige Schrift "übersetzt" und veröffentlicht. Im Vorwort schreibt Herr Kip: "Die Schülerarbeiten geben uns einen Einblick in die vielfältigen Arbeitsgebiete der Volksschule.... Sie machen uns mit der Lebensauffassung der damaligen Zeit vertraut".

1998 - Am einem Sonnabend im März wird der Schulhof in Teilbereichen neu gestaltet. Hieran sind mehr als 30 Eltern beteiligt. Unter anderem werden eine Sitzecke ("Klassenzimmer im Grünen"), ein Sandberg, ein Spielhaus und eine Bau- und Spielecke mit altem Holz angelegt.

Die Schule erhält am 14. Mai Besuch von 30 Schülern und 2 Lehrern aus Hardenberg. Ein Gegenbesuch soll im September stattfinden. Hieraus entwickelt sich in den folgenden Jahren eine Partnerschaft.

Die Schule bietet alle zwei Wochen im Sommer eine "Nachmittagsschule" an. Die Schüler haben die Möglichkeit, auf dem Schulhof und im Gebäude zu spielen, mit dem Fahrradparcours ihre Geschicklichkeit zu verbessern, den Computerraum zu nutzen, Bücher auszuleihen usw. Das Angebot wird sehr gut angenommen.

1999/2000 - Die Lehrer der Grundschule Wilsum schlagen für die "Verlässliche Grundschule", die in Niedersachsen eingeführt werden soll, ein Alternativmodell für ihre Schule vor, wodurch die Schwächen des vom Kultusministerium vorgegebenen Modells vermieden werden sollen. Jede Schule sollte die Chance erhalten, ihre eigenen Schwerpunkte zu setzen (GN, 3.12.99). Nach mehreren Besprechungen wird das "Wilsumer Modell" vom Kultusministerium akzeptiert und ab Schuljahr 2000/01 eingeführt (GN, 15.6. und 20.6.2000). In den folgenden Jahren praktiziert die Grundschule Wilsum ein eigenes Modell, das ohne die Einrichtung v0n Betreuungsgruppen auskommt.

Die Grundschule Wilsum setzt verstärkt den Computer im Unterricht ein, indem sie Unterrichtsinhalte über den Computer vermittelt. Die Schüler und auch andere Schulen haben die Möglichkeit, diese aus dem Internet abzurufen: www.gbiu.de . Beim Kreiswettbewerb "Schüler lesen Platt" im Juni 1999 in Neuenhaus schneidet die Grundschule Wilsum hervorragend ab. Sechs Schüler erreichen in ihrer Altersgruppe vordere Plätze. Auch in den anderen Altersgruppen erreichen ehemalige Wilsumer Schüler sehr gute Platzierungen. Andrea Boerrigter gewinnt beim Bezirksentscheid in Bad Iburg den 1. Platz und beim Landeswettbewerb in Hamburg den 2. Platz in ihrer Altersgruppe. Auch in den folgenden Jahren machen die Wilsumer Schüler mit ihrem "Platt" auf sich aufmerksam.

Im Schuljahr 1999/2000  berichten alle Schüler der 3. Klasse über einen Besuch bei der Feuerwehr, ein Jahr später in der 4. Klasse über eine Rundfahrt durch die Samtgemeinde Uelsen, u.a. zum Spöllberg.      

2002 - Beim Malwettbewerb der Volksbanken gewinnt Nicole Holtvlüwer, Klasse 4 b, auf Landesebene den 1. Preis. Sie nennt ihr Bild "Der gestiefelte Kater mit seinem bunten Pulli".  Die Auszeichnung der Siegerbilder erfolgt am 6. Juni 2002 in der Kunsthalle in Emden. Die Frühangebote der Schule von 8.00 bis 8.30 Uhr werden von den Schülern gut angenommen. Neben Förderunterricht und Spielen an den anderen Wochentagen nehmen am Montag 53 Schüler am Frühsport teil.

2003 - Am 24. Februar 2003 verunglückt eine Schülerin der 2. Klasse auf dem Weg von der Schule nach Hause tödlich.

Seit April 2003 hat die Schule eine Kinderpatenschaft für einem 8-jährigen Kind aus Äthiopien, Ashagire Fitamo Guta, übernommen, der im Alter von 4 Jahren seine Eltern verloren hat, mit zwei Geschwistern bei einem Onkel lebt und in ein Wohnheim der "Evangelischen Mekane Jesus Kirche in Äthiopien" aufgenommen wurde.

Die Anmeldung der künftigen Schulanfänger erfolgt schon im September. Kinder, die über unzureichende Deutschkenntnisse verfügen, erhalten ab Februar 2004 Sprachförderunterricht.

2004 - Der Chor der Schule tritt am 12. März in Papenburg auf. Dort findet die Jahrestagung des Nds. Musikschulverbandes statt. Es geht dabei vor allem um Kooperationsprojekte zwischen Schule und Musikschule. Der Kinderchor Wilsum hat im Vorfeld identitätsfördernde T-Shirts erhalten.

Frau Heike Zwartscholten (seit Oktober 2005 Heike Beniermann) wird von der Gesamtkonferenz gebeten, das inoffizielle Amt der stellvertretenden Schulleiterin wahrzunehmen.

Am schulfreien Reformationstag nehmen 40 Schüler an einem Fahrradturnier teil, das Mitglieder des MSC Emlichheim auf dem Schulhof durchführen.

2006 - Die Schule veröffentlicht ihren Entwicklungsbericht im Internet.

2007 - Nadine Zwartscholten aus der 4. Klasse der Grundschule Wilsum ist in ihrer Altersklasse die beste Platt-Vorleserin in Niedersachsen. Sie belegte beim Landeswettbewerb in Wilhelmshaven "Schüler lesen Platt" den 1. Platz (GN, 24.7.2007).

Nach 14-jähriger Tätigkeit als Schulleiter der Grundschule Wilsum scheidet Rektor Alois Brei aus dem aktiven Schuldienst aus. Nach Aussagen von Schulrat Udo Tiemann bei seiner Verabschiedung im Oktober habe er sein Amt "zielstrebig, kompetent und kämpferisch bis zum Schluss" ausgeführt.  Als Beispiele nennt er Breis Beiträge zum Thema Verlässliche Grundschule und Ganztagsschule. Alois Brei dankt in seinen Abschiedsworten vor allem den Kindern, von denen er am meisten gelernt habe: "Die eigentlichen Schulinspektoren sitzen täglich vor einem". Erst in Wilsum habe er gelernt, was die Niedergrafschaft ausmacht. Alois Brei begann seine Schullaufbahn an der Hauptschule Schüttorf, er führte sie an der KGS Neuenhaus fort, um dann über die Grundschule Lage nach Wilsum zu kommen. Zahlreiche Beiträge im Internet unter: www.gbiu.de (Grafschaft Bentheim im Unterricht) zeugen von seiner Arbeit.

Seine Nachfolgerin als Leiterin der Schule in Wilsum ist Rektorin Silke Lükenbroer, die nach Tätigkeiten an der Grundschule Uelsen und der KGS Neuenhaus schon vor einem Jahr nach Wilsum gekommen ist (GN, 2.10.2007).

Die Fenster und der Unterbau der Fenster zur Echteler Straße hin werden erneuert. Im Verwaltungstrakt wird auf Wunsch der neuen Schulleiterin ein Schulleiterzimmer vom Lehrerzimmer abgetrennt. Außerdem wird der Rauchschutz verbessert (GN, 2.8.2007).

Einmal im Jahr kurz vor der Adventszeit basteln alle Kinder gemeinsam in verschiedenen Projektgruppen adventliche Dekoration, um dann die ganze Schule festlich zu schmücken. In jeder Gruppe sind Kinder der Klassen 1 bis 4. Inzwischen gehört dieser "Kreativtag rund um Weihnachten" längst zur Tradition der Schule (GN, Dezember 2007).

2008 - Die gut 40 Jahre alten Toilettenanlagen werden erneuert. Hierfür sieht die Samtgemeinde Kosten in Höhe von 75 000 Euro vor (GN, 13.12.2007; 4.1.2008).

Die 42 Viertklässler der Grundschule erleben mit Vertretern der Jagdgemeinschaft Wilsum einen spannenden und erlebnisreichen Tag im Wilsumer Moor. Sie werden zusammen mit ihren Lehrkräften morgens mit dem großen Jagdwagen abgeholt. Auf alten Torfflächen demonstrieren die Jäger das Torfstechen (GN, 28.5.2008).

2009 - Nach einer Umfrage bei den Eltern besteht Interesse an einer Ganztagsbetreuung. Nach Angaben der Samtgemeinde sind im Haushalt Mittel für den Bau einer Pausenhalle vorgesehen, die auch als Mensa genutzt werden kann. Außerdem sollen der Verwaltungstrakt und die Toiletten umgebaut sowie der Schulhof umgestaltet werden (GN, 6.1.2009).

Seit zwanzig Jahren organisiert und betreut die Jagdgemeinschaft Wilsum mit Unterstützung des Jagdleiters Bernd Völkerink Ausflüge für die Kinder der 4. Klassen in das nahe gelegene Moor. Diese Art des erlebnisbetonten Lernens wird jetzt auch von der Stiftung "natur + mensch" mit dem Projekt "Lernort Natur-Koffer" gefördert. Mit der Zusammenstellung dieses Themenkoffers, der Materialien beinhaltet, mit denen Exkursionen in die Natur vor- und nachbereitet werden können, soll die bisherige ehrenamtliche Arbeit der Jägerschaft unterstützt werden. In dem Koffer befinden sich Bestimmungshefte, Becherlupen, Fellstücke verschiedener Wildtiere, Augenbinden, eine Folienserie, ein Naturführer und ein Fernglas. Nach einer Einführungsveranstaltung für eine Lehrkraft wird der Koffer von der Schule verwaltet und gepflegt, die Jägerschaft steht aber weiterhin für die Durchführung eines erlebnisorientierten Unterrichts zur Verfügung. Finanziert wird das Projekt aus Spenden an die Stiftung "natur + mensch". Eine Spende hat nun die Volksbank Niedergrafschaft in Höhe von 400 Euro übergeben und somit der Grundschule Wilsum die Teilnahme an dem Projekt ermöglicht (GN, 1.4.2009).

Die Schule hat das nachstehend genannte Leitbild beschlossen:
"Was für eine Schule sind wir?
Die Grundschule Wilsum ist ein Ort des Lebens, Lernens und Lehrens, in dem sich Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen, Angestellte und Eltern wohl fühlen, sich gegenseitig wertschätzen und gemeinsam arbeiten. Sie bietet den Kindern eine wohnortnahe Förderung, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist und die verschiedenen Lebensbedingungen und Lernausgangslagen berücksichtigt.

Was für Ziele verfolgen wir?

Wir pflegen und setzen uns verstärkt für ein positives Schulklima ein. Unsere Schule ist ein Ort der Begegnung und des Austausches zwischen Eltern, Kindern, Lehrerinnen, Angestellten und außerschulischen Partnern, in dem verantwortungsbewusstes Handeln, Engagement und Kollegialität selbst-verständlich ist.Wir fordern und fördern einen höflichen und freundlichen Umgangston.
Wir arbeiten in einer klaren Zeitstruktur. Diese ist jedoch nicht durch ein akustisch wahrnehmbares Zeichen (Gong) kenntlich. Resultat daraus ist eine entspanntere Atmosphäre, bei der die Arbeitseinheit und nicht die Zeit im Vordergrund steht. Unser Schulgelände bietet Kindern einerseits Bewegungsanregungen, andererseits Rückzugs- und Entspannungsmöglichkeiten, sodass die natürlichen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt werden.

Wir bieten den Kindern ein breit gefächertes Unterrichtsangebot. Unsere Unterrichtsinhalte orientieren sich an den Vorgaben des niedersächsischen Kerncurriculums.Wir sind uns der Heterogenität unserer Klassengruppen bewusst und reagieren auf diese mit entsprechenden Lehrangeboten. Unser Ziel dabei ist, den Kindern durch innere und äußere Differenzierungen und liebevolle Ermutigungen Lernerfolge und Freude am Lernen zu ermöglichen.Wir legen Wert darauf, die Kinder in ihrer Selbstständigkeit und ihrem Selbstbewusstsein zu stärken.Wir lehren sprachliche, biologische und geschichtliche Besonderheiten der Region, damit unsere Kinder sich ihrer Umgebung bewusst sind und sich ihr zugehörig empfinden. Dabei arbeiten wir in Kooperation mit örtlichen und regionalen Vereinen und Institutionen. Wir greifen das Interesse an Musik sowohl innerhalb der Klassengemeinschaft auf als auch durch die Einrichtung eines schuleigenen Chores.

Zudem kooperieren wir mit der Musikschule der Niedergrafschaft, die an unserer Schule die musikalische Grundausbildung anbietet. In künstlerischen Arbeitsgemeinschaften lernen unsere Kinder ihre Kreativität auszuleben.
Wir weiten in absehbarer Zeit unser zur Zeit auf den Vormittag begrenztes Angebot auf zusätzliche Nachmittagsangebote mit Übermittagbetreuung aus.

Welche Grundwerte bestimmen unser Handeln?

In gemeinsamer Verantwortung legen wir Wert darauf, dass wir….
… uns aus einer christlichen Grundhaltung heraus mit gegenseitiger
Wertschätzung begegnen.
… die Schöpfung ganzheitlich wahrnehmen und Verantwortung ihr
gegenüber empfinden.
… bereit sind, gemeinsam zu lehren, zu lernen und zu leben.
Stand: Mai 2009"

Quelle: Homepage der Schule

Mit Spenden der Freiwilligen Feuerwehr und der Landfrauen und auf Initiative von Elternrat, Förderverein, Kollegium und Hausmeister der Schule werden das Schulgelände saniert und neue Spielgeräte angeschafft. Die Samtgemeinde beteiligt sich an den Kosten (GN, 1.7.2009).

Mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II des Bundes wird das Schulgebäude um eine Pausenhalle mit angeschlossener Küche erweitert. Der Anbau wird zusammen mit dem bisherigen Flur für die Mittagsverpflegung und Ganztagsbetreuung genutzt. Im Zusammenhang mit dem Neubau werden auch umfangreiche Unterhaltungs-und Umbaumaßnahmen im Verwaltungs- und im Klassentrakt erfolgen (GN, 17.7.2009).

Kinder aus der Grundschule Wilsum und der Pestalozzi-Schule Nordhorn haben einen Ernährungsführerschein erhalten. Sie haben in einem sechswöchigen Schulprojekt gesunde und leckere Knabbereien zubereitet und gemeinsam gegessen. Die Hauswirtschaftsleiterin Elisabeth Magritz ist jeweils freitags zu ihnen in die Schule gekommen, um ihnen etwas über gesunde Ernährung beizubringen. Am letzten Tag stellen die Kinder ein Buffet zusammen und laden ihre Eltern zu einem Frühstück ein. Anschließend erhalten sie von der Klassenlehrerin Janette Boerrigter und Elisabeth Magritz den Ernährungsführerschein - natürlich mit Passbild und Schulstempel. Die Kinder haben dafür eine kleine Prüfung ablegen müssen (GN, 20.10.2009).

2010 - Inbetriebnahme der "Mensa"
In der Grundschule Wilsum wird gefeiert. Grund dafür ist die Inbetriebnahme der "Mensa" und der sanierten Räumlichkeiten. Der eingeschossige Mehrzweckraum, der auch als Mensa genutzt werden soll, ist 92 qm groß und ist auch für die Ganztagsbetreuung der Schüler vorgesehen. Diese erfolgt montags bis donnerstags bis 15 Uhr. Dazu gehören Arbeitsgemeinschaften, die Hausaufgabenbetreuung, ein Niederländischkursus und Sport. Hierfür stehen Finanzmittel in Höhe von 100 000 Euro pro Jahr zur Verfügung, von denen der Landkreis die Hälfte beisteuert. (GN, 27. und 28. 1.2010)

Musiktheater
Am Donnerstag, den 18. Februar 2010 führt die Nimmerland Theaterproduktion das Stück "Die Hexe Huckla" in der Grundschule Wilsum auf. Es war ein Musiktheaterstück über englische Worte und Wörter. Die Hexe Huckla sollte auf einem Hexentreffen ihre neue Maschine vorführen, die Tiere in allen Sprachen der Erde sprechen lassen konnte. Leider war diese Maschine defekt und musste mit vereinten Kräften repariert werden. Am Ende der Vorführung wurden alle aufgefordert, gemeinsam mit der Schauspielerin zu singen und zu tanzen. (Homepage)

"Tag der offenen Tür"
Bei einem "Tag der offenen Tür" werden die neuen und die renovierten Räumlichkeiten, wie etwa die Aula, der Computerraum und die sanitären Anlagen präsentiert. Außerdem ist eine Ausstellung zum Thema "Schule früher - Schule heute" zu sehen. Den Verkehrslotsen wird für deren Engagement gedankt. (GN, 20.4.2010)

Schulzeit war durch den Krieg geprägt
Als die 30 Kinder der Volksschule Wilsum von ihrem Klassenlehrer Friedrich Leesmann im Jahre 1950 entlassen wurden, hatten sie ein achtjähriges Schulleben hinter sich, das vom Zweiten Weltkrieg und den Mangeljahren danach geprägt war. 60 Jahre später treffen sich 17 Ehemalige wieder, die diese Zeit noch in Erinnerung haben: Wenn wieder alliierte Tiefflieger über Wilsum donnerten, schickten die Lehrer die Kinder nach Hause. Drohte unmittelbar Gefahr, mussten die Schüler in den Splittergräben des Schulhofs Deckung nehmen. In der maroden Schule ging damals die Heizung oft kaputt. Die Schüler schrieben damals auf hauchdünnem Papier, das nur von einer Seite benutzt werden konnte. Nach Kriegsende füllten sich die Klassenräume schlagartig mit Kindern der Flüchtlingsfamilien, die auf den umliegenden Bauernhöfen untergebracht waren. Gern erinnerten sich die ehemaligen Schüler an ihren Lehrer Friedrich Müller, ein Multitalent, das wunderbar malen und musizieren konnte, und das schon damals mit den Sängern des Gesangvereins "Immergrün" den "Götz von Berlichingen" aufführte. (GN, 1.6.2010)

Wiedersehen nach 40 Jahren
40 Jahre nach ihrer Schulentlassung trafen sich 24 ehemalige Schüler zu einer Wiedersehensfeier. Die Lehrerin Janette Boerrigter führte die Teilnehmer durch ihr ehemaliges Schulgebäude. Nach dem Kaffetrinken in Schonevelds Mühle verbrachte die Gruppe einen unterhaltsamen Grillabend in einer Tinholter Jagdhütte. Bilder aus der Schulzeit und eine Bierzeitung von der Entlassung 1970 frischten alte Erinnerungen wieder auf. Die Idee, Pausenspiele aus der Schulzeit noch einmal auszuprobieren, bereitete den Ehemaligen viel Spaß. (GN, 17.9.2010)

Spende der Raiffeisen-Grenzland Laar
Bereits seit fünf Jahren verschickt die Raiffeisen-Grenzland Laar mit ihren Zweigstellen Uelsen und Wilsum keine vorweihnachtlichen Präsente mehr an Kunden und Geschäftspartner. Statt dessen haben die Mitarbeiter beschlossen, das eingesparte Geld einem guten Zweck zukommen zu lassen. Nutznießer sind in diesem Jahr die Grundschulen Laar, Uelsen und Wilsum, die im Geschäftsbereich der Grenzland-Märkte liegen. Es sind folgende Verwendungszwecke vorgesehen: Laar: Erweiterung des Pausenhofes, Uelsen: Erweiterung der Schülerbücherei, Wilsum: Beschaffung neuer Vitrinen im Mensabereich und neuer Schränke für die Ablage der Regenbekleidung der Schüler. (GN, 7.12.2010)

2011 - Projekt  Klasse!-Kids
Die Viertklässler haben im Januar an dem Projekt  Klasse!-Kids teilgenommen und sich einige Wochen lang mit der Zeitung beschäftigt, dabei viele Artikel gelesen, ausgeschnitten und auch Witze an die Kinderredaktion geschickt. Das GN-Projekt hat ihnen offensichtlich viel Spaß gemacht. (GN, 15.2.2011)

Wie leben Kinder in Bangladesch?
Mit dieser Frage haben sich Schüler aus Wilsum beschäftigt. Sie haben Besuch von zwei Frauen bekommen, die schon einmal in dem armen Land am Indischen Ozean waren. Sie haben viel berichtet. Nun wollen die Wilsumer einen Briefkontakt nach Bangladesch aufbauen. (GN, 3.5.2011)

Vorlesewettbewerb
Beim landesweiten Wettbewerb  "Schüler lesen Platt" in Stade errangen zwei Wilsumer Grundschüler als Bezirkssieger Lara Hesseling aus Klasse 4 einen dritten Platz und Joss Lechtenborg aus Klasse 3 einen vierten Platz (GN, 25.6.2011). Im Gespräch mit der Kinderredaktion des GN erzählen sie, woher sie so gut Plattdeutsch sprechen können
Joss: "Ich kenne Platt schon lange, weil meine Familie das immer zu Hause spricht. Ich habe es immer gehört und dann auf einmal verstanden. Da bin ich noch in den Spielkreis gegangen".
Lara: "Ich habe erst in diesem Schuljahr angefangen, Platt zu lernen. Von zu Hause kenne ich Platt nicht so. Nur meine Oma spricht das". ... "Ich habe meiner Oma gesagt, dass sie nur noch Platt mit mir sprechen soll". (GN,26.7.2011)

"Daumen hoch" für die Kochkinder
Sechs Wochen lang hat das Kochprojekt in der dritten Klasse gedauert. Damit geht eine Unterrichtseinheit zu Ende, die Elisabeth Magritz von den Landfrauen mit den Kindern durchgeführt hat. "Der Ernährungsführerschein ist eine Idee  des ´aid - Informationsdienstes`, einem gemeinnützigen Verein, der für den Bereich ´Verbraucherschutz und Ernährung´ praxistaugliche Medien herausgibt", erklärt Magritz. Die gelernte Hauswirtschaftsleiterin ist für die Arbeit in Schulen speziell vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz  und vom aid-Informationsdienst geschult worden. Das Ministerium sponsert das Projekt, und die AOK gibt jedem Kind fünf Euro für den Einkauf von Lebensmitteln. Klassenlehrerin Jessica Nottberg erläutert die Ziele des Projektes, das im Rahmen des Sachunterrichts durchgeführt wurde: "Neben der gesunden Ernährung geht es auch um Tischkultur, Knigge, Hygiene und den Umgang mit Küchengeräten. Am Ende des Kurses darf jedes Kind einen Gast für das große Abschlussessen in der Mensa der Schule einladen. Mit dem Abschluss des Kochprojektes legen die Schüler eine Prüfung ab. Wer sie besteht, bekommt den Ernährungsführerschein. (GN, 24.10.2011)

2012 - Spende der Feuerwehr
Beim Neujahrsempfang der Feuerwehr Wilsum hat Ortsbandmeister Gerd Nyhof den Erlös des Knobelns zu gleichen Teilen dem Förderverein der Grundschule und der ASC-Krabbelgruppe übergeben. Insgesamt waren 2200 Euro zusammen gekommen.Seit dem Start der Knobelnachmittage vor 38 Jahren sind es 38 500 Euro, die die Feuerwehr an verschiedene Institutionen und Vereine gespendet hat. Für den Förderverein nahmen Jessica Nottberg und Lisa Harsman einen Scheck in Höhe von 1.100 Euro entgegen. (GN, 19.1.2012)

Mit den Jägern ins "Wilsumer Moor"
Seit 23 Jahren fahren die Wilsumer Jäger Gerrit Nykamp und Jürgen Harsmann mit einem Helfer vor der Brut- und Setzzeit mit den Kindern der vierten Klasse ins "Wilsumer Moor". Mit dem Jagdwagen wurden die Kinder morgens bei der Schule abgeholt. Schon unterwegs wurden Wilsumer Bäche und verschiedene Tiere und Vögel gezeigt. Im Moor angekommen wurde dieses in zwei Gruppen erkundet. Fragen wie "Warum wachsen im Moor so viele Bäume?", "Warum ist das Moor nicht nass?", "Warum sind im Moor so viele Gräben angelegt worden?" mussten  von den Jägern beantwortet werden. Auch hörten die Jäger: "Schade, dass das Moor immer kleiner wird." "Hoffen wir, dass das Landschaftsschutzgebiet Wilsumer Moor noch lange erhalten bleibt und wir dieses auch in Zukunft noch den Kindern zeigen können", schreiben die Jäger. (GN, 4.5.2012)

Schüler erhalten Naturschutzpreis
Einen Naturschutzpreis, speziell für Kinder und Jugendliche, hat der NABU Grafschaft Bentheim verliehen. Ausgeschrieben wurde der Preis in Kooperation mit dem Tierpark Nordhorn. Das sind die Sieger:
1. Preis: Schüler des 5. Schuljahres der Wilhelm-Busch-Schule in Schüttorf  mit ihrem "Insektenhotel", Geldpreis: 350 Euro;
2. Preis: Naturerkundungs-AG der Carl-van-der-Linde-Schule Veldhausen für die Anlage einer Wildblumenwiese und Sammeln von Müll, Einkaufsgutschein für den NABU Natur Shop im Wert von 150 Euro;
3. Preis: Klasse 4 der Grundschule Wilsum für ihre Apfelbaumpflanzaktion, Tierparkgutschein in Höhe von 100 Euro.
Bis zum 31.März 2013 können sich ab sofort wieder Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre , Gruppen, Vereine, Schulklassen oder Kindergärten für den "NABU Kinder & Jugend Naturschutzpreis"  bewerben.
(GN, 16.5. und Vechte-Kurier 5/2012)

Quellen:
    Thomas de Vries, Auszüge aus der Schulchronik, 1964
    Heinrich Eberhardt, Schule, Land und Leute der Samtgemeinde Uelsen im Spiegel der Schulchroniken, 1985; Abschnitt 4.1.2: Grundschule Wilsum, Seiten 81 - 109
    Erich Gövert, Wilsum im Wandel der Zeit, Der Grafschafter, Nummer 4/2002
    Erich Gövert, H. Rooseboom war 60 Jahre Lehrer, Küster und Organist in der Wilsumer Gemeinde, Bentheimer Jahrbuch 2003, Das Bentheimer Land, Band 159, Seiten 232 - 236
    Artikel aus der örtlichen Presse, im Text angegeben.

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