Grafschafter Schulgeschichte

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Ue-25

Entwicklung des Schulwesens in Uelsen

Aufbau eines Schulzentrums in Uelsen

Ab Beginn der 1970er Jahre wird in Uelsen ein Schulzentrum aufgebaut, in dem die Grundschule (GS ), die Orientierungsstufe (OS ), die Hauptschule (HS ) und die Realschule (RS ) untergebracht sind. Auf diesen Seiten sind die schulübergreifenden Maßnahmen dargestellt, die hierzu durchgeführt wurden. 1971 - Das Schuljahr 1971/72 steht im Zeichen wichtiger schulpolitischer Entscheidungen. Nach dem Nds. Schulgesetz sollen alle Schulen, in denen nicht jahrgangsweise unterrichtet wird, aufgelöst werden. Nach den vorliegenden Raumordnungsplänen kann man davon ausgehen, dass die Gemeinde Wilsum nicht, wie sie es wünscht, nach Emlichheim, sondern nach Uelsen zugeordnet wird. Dadurch kann der Plan des Schulrates Linge, in der Niedergrafschaft  mit Schuljahrsbeginn 1973/74 die Orientierungsstufe einzuführen, Wirklichkeit werden. Die Standorte sollen Neuenhaus, Emlichheim und Uelsen sein.

Für Uelsen soll auf eine sechszügige Orientierungsstufe eine 2- bis 3-zügige Realschule aufbauen. Diese Aussichten lösen bei der Gemeinde und der Schule zahlreiche Aktivitäten aus. Das neu zu errichtende Schulzentrum mit Orientierungsstufe, Haupt- und Realschule, Sporthalle und Schulsportplatz soll auf dem Gebiet südlich des Eschweges in unmittelbarer Nähe zu dem bisherigen Schulgelände entstehen.

1974 - Seit 1970 war die Samtgemeinde Uelsen ein freier Zusammenschluss der Gemeinden Getelo, Gölenkamp, Halle, Haftenkamp, Hardingen, Höcklenkamp, Lemke, Itterbeck, Wielen und Uelsen. An ihre Stelle tritt ab 1.4.1974 die um die Gemeinde Wilsum erweiterte "Samtgemeinde neuen Rechts" Die Gemeinden Lemke und Höcklenkamp, die Gemeinden Halle und Hardingen sowie die Gemeinden Gölenkamp und Haftenkamp fusionieren zu jeweils einer politischen Gemeinde. Alle Kinder aus der Samtgemeinde sollen die Orientierungsstufe, die Hauptschule und die Realschule in Uelsen besuchen. Für die Gymnasiasten ist der Besuch des Gymnasiums in Neuenhaus vorgesehen.

Ende des Jahres 1973 wird mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes für die Orientierungsstufe begonnen, das am 3. Mai 1974 feierlich übergeben wird. In dem Gebäude sind 12 Klassenräume, zwei Gruppenräume und der Verwaltungsbereich einschließlich des Lehrerzimmers untergebracht.

1975 - Die starke Zentrierung des Schulsystems bringt große Probleme mit sich. Insgesamt müssen täglich etwa 520 Kinder aus den umliegenden Gemeinden zur Orientierungsstufe (OS) und zur Mittelpunktschule an- und abgefahren werden, wofür Busse der Bentheimer Eisenbahn eingesetzt werden. Durch die Auspflasterung des Grundstücks vor der OS entsteht hier ein Omnibusbahnhof, auf dem 10 Omnibusse parken und ein gefahrloses Einsteigen und Aussteigen ermöglicht wird. An Sonn- und Feiertagen steht der Platz der altreformierten Gemeinde zur Verfügung.

1977 - Am 2. Dezember 1977 wird der Technische Trakt im Schulzentrum seiner Bestimmung übergeben. Die Kosten betragen rund 3,3 Millionen DM. Im Erdgeschoss befindet sich das Forum, das auch für größere kulturelle Veranstaltungen geeignet ist. Das angegliederte Musikzimmer lässt sich in eine 32 qm große Bühne verwandeln. Für die Realschule sind zunächst 4 Klassenräume und der Verwaltungsbereich einschließlich Lehrerzimmer ausgebaut. Von den Fachräumen sind Fachklassen für Werken, Textilarbeit und Naturwissenschaften eingerichtet. Die weiteren Fachklassen werden vorläufig als weitere Klassenräume für die Realschule genutzt.

Erst nach dem vorgesehenen Neubau von vier weiteren Klassenräumen, der vollständigen Einrichtung des Technischen Traktes und dem bevorstehenden Neubau der großen Sporthalle wird das Schulzentrum nach damaliger Auffassung komplett sein (GN, 1.12. und 5.12.1977).

1979 - Im September 1979 wird die neue dreiteilige Sporthalle gegenüber der Orientierungsstufe, in der die Orientierungsstufe, die Hauptschule und die Realschule den Sportunterricht haben werden, ihrer Bestimmung übergeben. Die kleine Turnhalle steht nur noch der Grundschule zur Verfügung. Außerdem sind für die Realschule weitere vier Klassenräume geschaffen worden (GN, 3.4.1978, 31.8. und 3.9.1979).

1980 - In einer Sitzung des Samtgemeinderates Uelsen wird auf Probleme bei der Schülerbeförderung hingewiesen. So werden in einem Bus mit 50 Sitzplätzen über 100 Kinder transportiert. Während der Fahrt werde die hintere Tür manchmal nicht geschlossen; es seien schon Tornister herausgefallen. Außerdem wird bemängelt, dass die Busfahrzeiten teilweise zu lang seien. In Gesprächen mit den Schulleitern, die großes Entgegenkommen bezüglich der Gestaltung der Stundenpläne zeigen, der Bentheimer Eisenbahn und dem Landkreis als Träger der Schülerbeförderung werden Regelungen gefunden, die den Richtlinien für den Schülertransport in Niedersachsen sowie den Beteiligten gerecht werden (GN, 12.12.1979, 6. und 13. 3. 1980).

1982 - Im Schuljahr 1982/83 werden im Schulzentrum Uelsen etwa 1.200 Schüler in 45 Klassen von 60 Lehrkräften unterrichtet. Ihre Verteilung ist:
Grundschule:          399 Schüler in 16 Klassen mit 16 Lehrkräften,
Orientierungsstufe: 350 Schüler in 12 Klassen mit 19 Lehrkräften,
Hauptschule:           253 Schüler in  9 Klassen mit 14 Lehrkräften,
Realschule:             212 Schüler in  8 Klassen mit 11 Lehrkräften.
                            1.214 Schüler in 45 Klassen mit 60 Lehrkräften
 
An Räumen stehen zur Verfügung: 45 Klassenräume, 13 Fachräume (5 naturwissenschaftliche, 2 Werk-, je 1 Kunst-, Musik-, Textilarbeits- und Schreibmaschinen-Raum und 1 Lehrküche). Die Samtgemeinde hat in Schulen und Sporthalle 13 Millionen DM investiert und muss pro Jahr 1,45 Millionen DM für Schuldendienst und sächliche Schulkosten aufbringen.

1994 - Die Samtgemeinde Uelsen feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Seit ihrem Bestehen hat sie 14,3 Millionen DM in das Schul- und Sportwesen investiert. Davon wurden 5,9 Millionen DM für Baumaßnahmen im Schulzentrum Uelsen und 1,8 Millionen DM für die Sporthalle in Uelsen verwendet. Gegenwärtig wird das Dachgeschoss der Grundschule ausgebaut. Mit zwei Klassenräumen und einem Gruppenraum will die Schule dem derzeitigen Raummangel beikommen. Auf die Dauer werden sich infolge höherer Schülerzahlen Schul-Erweiterungsbauten nicht vermeiden lassen (GN, 16.7.1994).

1997 - Nach mehrmonatlicher Arbeit wird durch die offizielle Inbetriebnahme eines neuen Schulhofbahnhofs ein Gefahrenpunkt im Bereich des Schulzentrums beseitigt. Es handelt sich hierbei um einen rund 200 m langen Bahnhof, der entlang der Schulstraße errichtet worden ist. Er ist mit Gittern abgesichert. Durch besondere Einstiegslücken können die insgesamt 395 Fahrschüler in die Busse gelangen (GN, 12.3. und 19.3. 1997)

1998 - Durch einen zweigeschossigen Anbau, der sich nahtlos an die vorhandene Bebauung anpasst, wird die Hauptschule Uelsen von allen räumlichen Nöten befreit. Im Erdgeschoss sind ein neuer Verwaltungstrakt mit drei Büroräumen und einem Lehrerzimmer, im Obergeschoss zwei Klassenräume, ein Erste-Hilfe-Raum und ein kleiner Computerraum entstanden (GN, 10.10. und 17.12. 1997 sowie 4.9. und 8.9.1998).

1999 - In einem Aufsatz in den "Grafschafter Nachrichten" vom  12.6.1999 werden die Ergebnisse des Aufbaus des Schulzentrums in Uelsen und die Ausgestaltung der beiden Grundschulen in Itterbeck und Uelsen in den 25 Jahren von 1974 bis 1999 dargestellt.

Danach ist die Zeit der Neu- und Erweiterungsbauten abgeschlossen. Nun beginne eine Phase der Sanierung, u. a. an Flachdächern und Heizungen. Das Schulsystem der Samtgemeinde besteht aus dem modern ausgestattenen Schulzentrum in Uelsen, in dem ca. 1000 Kinder unterrichtet werden und den beiden Grundschulen in Wilsum (115) und Itterbeck (103). Es stehen insgesamt 4 Sporthallen zur Verfügung, dazu ein Freibad und ein Hallenbad in Uelsen.

Man rechnet damit, dass die Zahl der Kinder nicht ansteigen wird. In Uelsen gibt es an der Grundschule eine Randstundenbetreuung. An der Hauptschule lernen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, eine Klasse der Sonderschule Neuenhaus ist im Hauptschulgebäude untergebracht.

Jedes dritte Kind in der Samtgemeinde benutzt einen Schulbus, in Wilsum und Itterbeck sogar jedes zweite.

Quellen: Artikel aus der örtlichen Presse, im Text angegeben
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