Grafschafter Schulgeschichte

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BBS-15

Entwicklung des Berufsbildenden Schulwesens in der Grafschaft Bentheim

Hauswirtschaftliche Berufsbildende Schulen

Aus dem Jahr 2011

Für alle Schüler, die im Sommer 2011 den Erweiterten Sekundarabschluss I oder die Versetzung in die Gymnasiale Oberstufe (Klasse 10 des Gymnasiums) erreichen, bieten die drei Beruflichen Gymnasien (früher: Fachgymnasien) "Gesundheit und Soziales", "Technik" und "Wirtschaft" Informationsveranstaltungen an. Die zuständigen Koordinatoren berichten über die jeweiligen Bildungsgänge mit dem Ziel der Allgemeinen Hochschulreife (Abitur).

Die neue Bezeichnung "Berufliches Gymnasium" ersetzt mit Beginn dieses Jahres den Begriff Fachgymnasium, der in der Vergangenheit immer wieder zu Irritationen führte. Es soll deutlich gemacht werden, dass es sich um ein Gymnasium mit einem beruflichen Profil handelt und die Allgemeine Hochschulreife ("vollwertiges" Abitur) vermittelt wird. Ein Studium an einer beliebigen Hochschule (Universität) oder Fachhochschule ist mit dem Abschluss möglich. (GN, 18.1.2011)

Haupt- und Realschüler aus den Abschlussklassen können sich für eine besondere Form der Berufsorientierung in den drei berufsbildenden Schulen anmelden. In "Berufsorientierungskarussells" ermöglichen die Schulen anhand praktischer Einblicke das Kennenlernen verschiedener Ausbildungsberufe. Jeweils über 15 Wochen erhalten die Schüler Einblicke in unterschiedliche Ausbildungsberufe. Die GBS sind mit den Fachbereichen Körperpflege, Fahrzeugtechnik, Installationstechnik, Fertigungstechnik, Bau und Metallbau beteiligt. Die HBS bieten den Schülern Einblicke in die Fachbereiche Agrar und Hauswirtschaft/ Pflege, die KBS in ihren Fachbereich Handel. Alle Schulen gemeinsam haben drei "Berufsorientierungskarussells" organisiert, in denen 75 Haupt- und Realschüler in den neun genannten Modulen Einblicke in die Ausbildung in verschiedenen Lehrberufen erhalten. (GN, 11. und 14. 2.2011)

Im Dezember 2008 (siehe oben) hat die Kreissparkasse mit den HBS, Fachrichtung Agrarwirtschaft einen Partnerschaftsvertrag abgeschlossen. Bei den Schülern, die sich bereits für eine berufliche Richtung entschieden haben, geht es gezielt darum, wirtschaftliche Kentnisse zu vermitteln. Angefangen bei der Berufseinstiegsklasse Agrarwirtschaft über die Auszubildenden bis hin zu den Einjährigen Fachschülern wird, jeweils dem Fachwissen entsprechend, praxisbezogene Betriebswirtschaft gelehrt.

Zur Aufgabe gemacht haben sich dies Claus Stopka und Jutta Loehrke vom AgrarfinanzCenter der Kreissparkasse. In regelmäßigen Abständen besuchen sie den Unterricht und halten Vorträge aus der Praxis oder erläutern beispielsweise Wissenswertes zu kaufmännischen Grundtätigkeiten, Eigenkapitalmanagment, Finanzierungen, Liquiditätsplanungen oder Vermögensbildung. Darüber hinaus werden die Klassen für einen halben Tag in die Bankfiliale eingeladen. Dort erfahren sie, wie das Bankwesen und speziell die Agrarfinanzierung funktioniert. Zukünftig ist für die Einjährigen Fachschüler ein Ganztagesseminar im AgrarfinanzCenter zum Thema "Unternehmerische Qualifikation" geplant. (GN, 19.2.2011)

Schüler des Berufsvorbereitungsjahrs im Bereich Hauswirtschaft nähen für Brustkrebspatientinnen 100 Herzkissen. Die Kissen werden unter den Arm geklemmt und helfen, Schmerzen nach der Operation zu lindern. (GN, 14.3.2011)

Die Schüler der Berufsfachschule Sozialpädagogik absolvieren ein vierwöchiges Praktikum in der Familie. Dabei umfasst ihr Tätigkeitsfeld die Unterstützung und Begleitung von Kindern in verschiedenen Altersstufen. Sie unterstützen die Eltern bei der Erziehung, Betreuung und Versorgung der Kinder und handeln, so weit notwendig und möglich, eigenverantwortlich. (GN, 2.4.2011)

Während eines Besuches von Vertretern des Arbeitskreises Bildung der SPD-Landtagsfraktion und dessen schulpolitischer Sprecherin Frauke Heiligenstadt nutzten die drei Schulleiter der Nordhorner BBS die Gelegenheit, um ihre Schulen mit rund 5000 Schülern als wichtigen Standortfaktor für junge Leute und für die Wirtschaft im Landkreis darzustellen. Sie machten aber auch deutlich, wo sie der Schuh drückt. So sehen sie u. a. eine Ungleichbehandlung zwischen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sowohl beim Investionsprogramm für Schulen als auch bei der Lehrerversorgung. Breiten Raum nahm auch die Forderung nach Einrichtung einer öffentlichen Berufsfachschule Altenpflege für den Landkreis an den HBS ein. Einen entsprechenden Antrag hat bereits die SPD-Kreistagsfraktion im Schulausschuss des Landkreises gestellt. (GN, 2.4.2011)

Der Förderverein der HBS wählte als Nachfolger von Johannes Reis in seiner Jahreshauptversammlung Hans Joachim Naber als 1. Vorsitzenden. In seiner letzten Amtshandlung gab Reis noch einmal einen Überblick über die Anfänge und den überaus positiven Verlauf der Tätigkeit des Fördervereins und hob in diesem Zusammenhang auch die effektive und produktive Zusammenarbeit mit Frieda Rotter hervor, der die Überwachung des finanziellen Bereiches oblag. Einen weiteren besonderen Dank richtete Reis an Schulleiterin Islind Sicking. (GN, 17.6.2011)

131 Abiturienten der drei Berufsbildenden Schulen haben in einer Feierstunde im KTS ihr Reifezeugnis entgegen genommen. Die von den Schülern organisierte Veranstaltung stand unter dem Thema "Abivegas - Jetzt beginnt das große Geldverdienen". (GN, 27.6.2011)

Im Rahmen einer Feierstunde übergab die Schulleiterin Islind Sicking 28 Auszubildenden die Abschlusszeugnisse zum staatlich anerkannten Erzieher. Mit diesem Abschluss wurde sowohl die Berechtigung zum direkten Einstieg in den beruflichen pädagogischen Alltag erworben als auch die Möglichkeit zum Studium an Fachhochschulen. (GN, 9.7.2011)
Verabschiedung von Lehrkräften

HBS-Schulleiterin Sicking verabschiedete die Lehrkräfte Heike Lipkowski, U. Gehring, B. Lamann und D. Scholten in den Ruhestand. (GN,12.7.2011)

Im Rahmen einer Feierstunde übergab die Schulleiterin Islind Sicking 50 Absolventen der Fachoberschule Gesundheit und Soziales die Zeugnisse der Fachhochschulreife. Der erfolgreiche Abschluss ermöglicht nun den weiteren Weg in das Studium der Fachhochschule oder auch die weitere Qualifizierung über eine entsprechende Ausbildung. (GN, 12.7.2011)
Von Sozialpädagogik bis Familienpflege

76 junge Grafschafter haben die Abschlussprüfungen ihrer Bildungsgänge erfolgreich abgeschlossen: Sozialpädaogik, Familienpflege und Pflegeassistenz. (GN, 12.7.2011)

In und an den Berufsbildenden Schulen wird derzeit kräftig gebaut. Insgesamt investiert der Landkeis 1,2 Mill. Euro in die verschiedenen Baumaßnahmen. Das größte Projekt ist die Grundsanierung der Lehrküche im Berufsfeld Ernährung der GBS. Sie wurde vor 30 Jahren eingerichtet. Vor allem die Entlüftung der Küche muss den aktuellen Technik- und Hygienestandards angepasst werden. Die jetzige Entlüftung wird durch eine geschlossene Entlüftungsdecke ersetzt, bei der die Wärme der Küchenabluft über eine Wärmerückgewinnungsanlage geführt wird. Auf diese Weise werden 80 % Heizenergie eingespart.

Außerdem wird in Ausstattung und Geräte investiert, darunter sechs große Kochstellen und zusätzliche Dampfgarer. Durch die Verlegung neuer Leitungen und Kabel sind auch Klassenräume im Erdgeschoss unterhalb der Lehrküche in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier werden zur Zeit neue Decken eingezogen. Darüber hinaus wird die GBS aus Brandschutzgründen mit einer weiteren Fluchttreppe ausgestattet. Weiterhin soll der Einbau von Brandschutztüren für zusätzliche Sicherheit sorgen. Umbau und Sanierungsarbeiten laufen zur Zeit auch an der Pausenhalle, die die GBS mit den KBS verbindet. Hier werden Dach, Fenster, Fassaden und Türen erneuert und auf einen energetisch aktuellen Stand gebracht.

Darüber hinaus erhält die KBS einen neuen Multifunktionsraum. Dazu wird ein ehemaliges Klassenzimmer umgebaut und mit EDV-Arbeitsplätzen ausgestattet. An den HBS werden aus zwei einstigen Klassenräumen zwei neue Biologieräume entstehen (Bericht siehe unten). Nebenan im Kreissportzentrum wird das Dach der in den 80er Jahren gebauten Halle II saniert. Undichte Stellen in der Lichtkuppel und eine veraltete Enegetik machen diese Maßnahme notwendig. Ebenfalls sanierungsbedürftig ist der Sportboden des Euregiums, der im Bereich der Lastverteilungsplatten defekt ist. Dadurch sind Risse im Linoliumbelag entstanden und Feuchtigkeit eingedrungen.

Kreisrat Uwe Fitzek rechnet damit, dass der Kreis in den kommenden Jahren noch bis zu 20 Millionen Euro in die Ausstattung und vor allem Sanierung von in die Jahre gekommenen Schulgebäuden investieren muss. In diesem Jahr fließen allein sechs Millionen Euro in den Bildungsbereich. Neben den Baumaßnahmen in den BBS ist dabei der Sporthallenbau am Gymnasium Nordhorn der dickste Brocken. (GN,8.8.2011)

Die Agrarschule aus Boleslawowo in Polen pflegt seit 2009 Kontakte mit den HBS. Dieser Kontakt ist auf Wunsch der Nordhorner entstanden. Die Stadt liegt etwa 30 km von Malbork entfernt. Schüler aus Boleslawowo haben bereits zweimal Praktika im Kreisgebiet absolviert. Bei einem Treffen der Lehrkräfte beider Schulen in Nordhorn wurde ein Projekt im April 2012 im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus vorbereitet. Das sollen Schüler von der Agrarschule zusammen mit Nordhorner Schülern auf dem Gelände des HBS gemeinsam gestalten. Die Fortsetzung des Projektes ist dann im Juni 2012 mit Schülern der HBS auf dem 17 ha großen Gelände der Agrarschule in Boleslawowo geplant. An beiden Schulen soll die Attraktivität der Schulhöfe durch gestalterische und gärtnerische Arbeiten gesteigert werden. (GN, 30.8.; GW, 31.8.2011)

Mit modernster Medien- und Laborausstattung hat der Landkreis zwei Biologie-Fachräume ausrüsten lassen. Statt klassischer Kreidetafel hängt ein computergesteuertes "Smartboard" an der Wand. Über den Schülerarbeitsplätzen ragen aus der Decke höhenverstellbare, futuristische Andockstationen für die Strom-und Gasversorgung von Laborgeräten. Die Bilder von Zellkernen, die die Schüler durch ihre Mikroskope betrachten, können z. B. über Kamera und Beamer auch direkt an die Wand projiziert werden. Landrat Friedrich Kethon wies darauf hin, dass der Schulträger "in Zeiten der Digitalisierung" darauf zu achten habe, die Schulen auf den neusten Stand zu halten und für die steigenden Anforderungen an die Ausbildung junger Menschen ein "passendes Lernumfeld" zu schaffen. (GN, 17.9.; GW, 21.9.2011)

Mit dem Schüler-Theaterstück "Unter uns" hat die Schülervertretung der HBS zum Auftakt des neuen Schuljahres erneut einen Beitrag zum Schulmotto "Schule ohne Rassismus" geboten. Die HBS verfügen über eine Schülervertretung (SV), die sich aktiv in die Gestaltung der Schule einbringt und versucht, Anregungen und Aktionen der Schülerschaft umzusetzen. Im Rahmen ihrer Arbeit hatte die Schule am 20. März 2009 den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" verliehen bekommen.

Die Patenschaft hat seinerzeit der Nordhorner Schlägersänger Bernhard Brink übernommen. Seitdem werden jährlich verschiedene Projekte durchgeführt. Zum Auftakt des neuen Schuljahres hatten dann an vier Tagen alle Klassen die Möglichkeit, sich das Theaterstück "Unter uns" anzuschauen und sich an der anschließenden Diskussion zum Thema "Vorurteile in der Gesellschaft" zu beteiligen. Dabei berichteten die Schüler über eigene Erfahrungen und zeigten gemeinsam Handlungsalternativen auf, die auch kontrovers miteinander diskutiert wurden. (GN, 20.9.2011)

Wie man dem Hasen das Fell über die Ohren zieht, das lernten vor 35 Jahren die Schülerinnen der ländlichen Hauswirtschaftsschule in Emlichheim. Auch das Konservieren, Entsaften und Tapezieren war damals Bestandteil des Stundenplans. Die Absolventinnen des Entlassungsjahrgangs 1976 trafen sich, um rückblickend diese Erinnerungen aufleben zu lassen. Aus heutiger Sicht war es für alle ein spannendes und lebhaftes Ausbildungsjahr. (GN, 17.10.2011)

Kritische Fragen an den Landrat: Aus einem Planspiel im Politikunterricht wurde ungeplant eine spannende Diskussionsrunde. Landrat Friedrich Kethorn stellte sich den durchaus kritischen Fragen der Jugendlichen. So konnten zwei Klassen der Fachoberschule Sozialpädagogik des 12. Jahrgangs mit ihrer Politiklehrerin Katharina Preuß den neu gewählten Landrat zu einer gemeinsamen Schulveranstaltung begrüßen. Die Schüler hatten den Unterricht speziell vorbereitet, um ihre Kritik mit dem Wahlsieger erörtern zu können.

Es wurden folgende Themenbereiche angesprochen: Preis der Schülermonatskarte, Schülertransport, Situation in der Euregio-Klinik, Bafög, Erhöhung der Polizeipräsenz an markanten Punkten und stärkere Kontrollen von Jugendlichen bei unerlaubtem Alkoholkonsum. Die Schüler zeigten sich überrascht, wie ein "realer" Politiker auf ihre Fragen direkt einging, und sie sogar um weitere Anregungen bat und sie damit als Gesprächspartner ernst nahm. (GN, 19.11.2011)

23 Gesellenurkunden und 15 Meisterbriefe an junge Landwirte: Zur Überreichung der Abschlussurkunden im Bereich der Land- und Hauswirtschaft hatte der Verein ehemaliger Landwirtschftsschüler in Zusammenarbeit mit den Berufsbildenden Schulen Nordhorn und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Außenstelle Grafschaft Bentheim, eingeladen. Für eine zehnjährige Ausbildertätigkeit wurden Jürgen Diekjakobs aus Alte Piccardie, Bernhard Evers aus Wietmarschen und Jan Vette aus Ringe geehrt. (GN, 7.12.2011)

Eine Zuwendung von 2500 Euro hat die Grafschafter Volksbank an den Verein der Freunde und Förderer der HBS Nordhorn übergeben. Das Geld ist für die Schülerfirmen in den Fachbereichen Agrarwirtschaft und Hauswirtschaft bestimmt, die damit Schaufenster für ihren Verkaufsraum erwerben möchten. (GN, 23.12.; GW, 29.12.2011)

Der Sponsorenlauf für das UNICEF-Projekt "Schulen für Afrika" brachte insgesamt 3818,32 Euro. Die Hälfte kommt der Förderung der Bildung afrikanischer Kinder zugute, die andere Hälfte fließt in Schülerprojekte der HBS. Geplant war die Durchführung des Laufs für die gesamte Schule mit ihren 1180 Schülern für den 6. Oktober in "Meyers Wäldchen". Wegen plötzlich einsetzender Regengüsse musste die Veranstaltung nach der Hälfte des Vormittags abgebrochen werden. Daraufhin entschloss sich die Schulleitung nach Absprache mit der Schülervertretung, die fehlenden Klassen bis Ende November ihren Lauf durchführen zu lassen. (Vechte-Kurier,1/2012)

Quellen:
Wilhelm Horstmeyer, Von der Ländlichen Fortbildungsschule zur Landwirtschaftlichen Berufs-, Berufsfach- und Fachschule , 2003
100 Jahre Einjährige Fachschule Agrarwirtschaft im Landkreis Grafschaft Bentheim, 2004,
hier: Heinrich-Jürgen Brinkmann, Die einjährige Fachschule Landbau bzw. Landwirtschaft
Chronik der Berufsbildenden Schulen des Landkreises Grafschaft Bentheim in Nordhorn, 2004
Informationsmappe HBS, 2006
HBS-Newsletter, ab 12/2007
Artikel aus der örtlichen Presse, im Text angegeben.

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