Mit Wilhelm Hagerott ist in Bad Bentheim ein Mann gestorben, der sich um seine Grafschafter Wahlheimat sehr verdient gemacht hat. Er wurde 73 Jahre alt. Immer wieder griff er zur Feder. Er war ein außerordentlich fleißiger Chronist, der mit viel Sachkenntnis und Engagement dem Zeitgeschehen nachspürte und für kommende Generationen aufzeichnete.
Insbesondere hat Wilhelm Hagerott sich dem schulischen Bereich, der Stadtgeschichte und dem Vereinsleben gewidmet. Aus eigener Mitarbeit und direkter Teilnahme am Geschehen wusste er Höhen und Tiefen lebendig zu schildern, transparent zu machen.
Im Jahre 1949 nahm der Verstorbene seine Tätigkeit als Lehrer an der Evangelischen Volksschule in Bentheim au. Ostern 1954 wechselte er an die damalige Mittelschule; im September 1964 wurde er zum Konrektor der Bildungsstätte ernannt. Im Jahre 1978 trat Hagerott in den Ruhestand.
Auch im kommunalen Bereich war er tätig. 1974 wurde er zum Ehrenratsherrn ernannt. Bis zu seinem Tode stellte er sich weiterhin in den Dienst seiner geliebten Stadt Bad Bentheim, nicht zuletzt als Heimatforscher und fleißiger Chronist, sondern auch als Archivar sowie als kluger und sympathischer Schlossführer, der Tausenden die wechselvolle Geschichte der wuchtigen Felsenburg und der gräflichen Bewohner dieses Jahrhunderte alten, bedeutsamen Sandsteinbauwerks näherbrachte.
Wie bereits eingangs gesagt, war Wilhelm Hagerott der Grafschafter Heimatgeschichte sehr eng verbunden. Immer wieder wurden seine interessanten Beiträge im "Jahrbuch" des Heimatvereins und in der GN-Beilage "Der Grafschafter" gern gelesen. Der Heimatverein der Grafschaft Bentheim wird seine treue, gewissenhafte Mitarbeit sehr vermissen. Sein Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke.
Willy Friedrich
Quelle: Bentheimer Jahrbuch 1989, Das Bentheimer Land, Band 117, Seite 5