10.5.1900 - 5.3.1970
Karl Naber entstammt einer der ältesten Bürgerfamilien Veldhausens. In diesem Kirchdorf der Niedergrafschaft wurde er am 10.5.1900 geboren. Hier besuchte er die Schule. Im Jahre 1920 bestand er die erste Lehrerprüfung. Bis 1928 war er Lehrer in Veldhausen und anschließend bis 1939 Schulleiter in Alte Piccardie. Den Krieg hat er vom Anfang bis zum Ende mitgemacht. Von 1945 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1963 war er als Konrektor wieder in seinem Heimatort tätig. Hier lebte er auch im Ruhestand bis zu seinem Todestag, dem 5.3.1970.
Liebe zur Natur und zur Heimat waren stets die treibenden Kräfte seines Wirkens. Karl Naber war immer ein treuer und unentbehrlicher Mitarbeiter der Heimatbewegung und des Heimatvereins.
Es reizte ihn stets, durchs Moor und die braune Heide zu streifen, um selten gewordene Vertreter der Schnepfen, Brachvögel und Regenpfeifer festzustellen oder die seltenen Birkhähne und Kampfläufer zu hegen. Er war Jäger und viele Jahre Leiter eines Hegeringes.
Karl Naber hat sich auch mit der Geschichte seiner näheren Heimat befasst. Er hat sich dabei um die Erforschung der Wappen von Veldhausen und Alte Piccardie erfolgreich bemüht. Seine heimatkundlichen Arbeiten fanden ihren Niederschlag in Beiträgen für unser Jahrbuch und den "Grafschafter".
Auch in der Erzählkunst hat er sich bewährt. Heitere und ernste Geschichten stammen aus seiner Feder. Er schreibt in unverfälschter heimischer Mundart. Stets hat er mit feinem Ohr gehorcht und erspürt, wo ein seltner Ausdruck oder eine treffende Wendung in Gefahr war, verloren zu gehen. Er hat sie dann in ungezwungener Plauderei wieder zum Klingen gebracht.
Die Leseabende, an denen er seine Erzählungen vortrug, lockten trotz der Reize des Films, des Radios und des Fernsehens Hörer in großer Zahl an, die gern der bodenständigen Sprache lauschten.
Quelle: Heimatdichtung der Grafschaft Bentheim. Zusammengestellt von Wilhelm Buddenberg und Dr. Hermann Heddendorp. Das Bentheimer Land, Band 79, 3. Auflage 1989, Seiten 220 - 261. Das Buch enthält mehrere plattdeutsche Erzählungen von Karl Naber.