1857
Bauerschaftschule;
1911
vereinigt mit Volksschule Nordhorn;
ab 1974
Grundschule
1857
- Die Altendorfer Schule wird als Bauerschaftsschule für die Gemeinden Altendorf und Deegfeld (mit 425 Einwohnern) errichtet. Vorher besuchten die Kinder die Schulen in Nordhorn und in Bakelde. Es wird ein Schulgebäude mit einem Klassenraum, die sogenannte Ratten- oder Rosenschule gebaut.
Der Standort ist der Garten des Colon Möller, heute die Ecke Lange/Altendorfer Straße. Nordhorn ist in dieser Zeit nur eine kleine Stadt mit 1400 Einwohnern.
Der erste Lehrer in Altendorf ist Heinrich Beernink aus Hesepe, der jedoch nur kurze Zeit an der Schule verbleibt.
1860
- Im Kirchenratsprotokoll vom 24.10.1860 wird der Lehrer Beernink als verstorben aufgeführt. Vom 16.7. bis zum 19.9. 1860 ist die Stelle vakant, dann wird Lehrer Bergmann gemäß der Kirchenordnung in sein Amt eingeführt. Er wirkt bis 1896 in Altendorf. Die Gemeinde kauft für den Lehrer ein Haus als Dienstwohnung an der Lingener Straße, das 1897 gänzlich umgebaut wird, was Kosten von 2850 Mark verursacht.
1896
- Lehrer Bergmann tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Lehrer H. Slaatmann.
Zur Umgestaltung des Schulplatzes werden 100 qm Ackerfläche dazugekauft.
1900
- Bedingt durch die aufblühende Textilindustrie nimmt die Zahl der Schüler ab 1900 zu. Es sind 1900 58, 1905 87 und 1909 171 Schüler. Schon ab 1898 wird die Halbtagsschule wegen der großen Schülerzahlen eingeführt.
Es werden eine Bedürfnisanstalt und ein Kohlen- und Torfraum gebaut.
1901
- Nachdem Lehrer Slaatmann die Schule verlassen hat, sind folgene Lehrer an der Schule tätig: Lehrer Kohsiek (1901), Lehrer Wieking (1903), Schulamtsbewerber Meerheimb (1904), Schulamtsbewerber Bickenbach (1905), wieder Schulamtsbewerber Meerheimb (1906), ab 1909 Lehrer Krabbe als 1. Lehrer (vorher ab 1907 als 2. Lehrer)
1907
- Der Schule wird eine zweite Lehrkraft zugewiesen. Da ein zweiter Klassenraum fehlt, wird von der katholischen Kirchengemeinde in Nordhorn eine alte Kapelle angemietet und als Klassenraum eingerichtet. Die räumlichen Verhältnisse werden aber durch das beständige Anwachsen der Schülerzahlen immer unzureichender.
1908
- Am 1. 4. 1908 wird Altendorf mit Nordhorn zu einem Schulverband vereinigt. Zu diesem gehören außerdem die Katholische Volksschule Nordhorn, die reformierten Volksschulen in Frensdorf, Frensdorferhaar und Bookholt sowie die Katholische Volksschule in Frenswegen.
1909
- Es wird ein Schulgebäude mit vier Klassenräumen auf dem Gelände der jetzigen Altendorfer Schule gebaut. Davon sind nur zwei Klassenräume für die Altendorfer Schule und zwei für die Reformierte Volksschule Nordhorn vorgesehen.
1911
- Die Volksschule Nordhorn wird mit der Volksschule Altendorf vereinigt und hört auf, als selbstständige Schule zu existieren. Das neue Schulsystem hat 12 Klassen und 685 Schüler. Die Leitung wird dem bisherigen Schulleiter der Volksschule Nordhorn, Herrn Hauptlehrer Klompmeyer, übertragen. Insgesamt unterrichten 11 Lehrkräfte an dieser Schule. Als Schulräume dienen 2 Klassenräume in der Lindenschule an der Lingener Straße, 4 Klassenräume am Gildkamp, 4 Klassenräume in der Altendorfer Schule und ein Klassenraum in der Rosenschule. Die heutige Altendorfer Schule ist somit nicht nur die Traditionsschule für die 1857 errichtete einklassige Schule der Bauerschaft Altendorf, sondern auch für die Volksschule der Stadt Nordhorn, deren Geschichte hier endet.
Im "Kreisblatt für den Kreis Grafschaft Bentheim (Bentheimer Zeitung)" vom 1. August 1911 heißt es: "Der Schulverband Nordhorn trat am letzten Dienstag zu einer Sitzung zusammen. ... Der schon lange gehegte Plan, die Schulsysteme Nordhorn und Altendorf zu vereinigen, wird nun endlich zur Ausführung gebracht. Der Schulverband beschloss in diesem Sinne. Zu gleicher Zeit erhob er die Einschulung von etwa 30 Bookholter Kindern, die wir schon neulich als in Aussicht stehend bezeichnet hatten, zum Beschluss. Das Bookholter Gebiet, das die Kinder demnächst in Nordhorn-Altendorf unterrichten lässt, geht die Neuenhauser Straße entlang bis zur Vechtebrücke, weiterhin bildet die Grenze der Weg, der von der Neuenhauser Straße an der katholischen Schule vorbei bei Büscher am Kanal mündet. Der Schulverband will bei der Regierung dann die Anstellung einer weiteren Lehrkraft in Nordhorn-Altendorf beantragen. Durch diese Einschulung aber geht der Verband einen sonst sofort nötig werdenden Schulneubau aus dem Wege" (Der Grafschafter, August 2011, S. 32)
1912
- Im April 1912 besuchen 718 Kinder die Schule. Es wird die 12. Lehrerstelle eingerichtet. 1913 sind es 777, 1914 883 Schüler. Der Schulraum reicht wieder einmal nicht aus, so dass abermals gebaut werden muss. Das Schulgebäude in Altendorf wird um 6 Klassenräume erweitert und hat jetzt 10 Klassenräume. Von den 6 Klassenräumen werden 2 auf Kosten der Stadt Nordhorn angebaut. Dafür wird die Lindenschule der Stadt überlassen und dient fortan nicht mehr als Schulgebäude. Die Zahl der Lehrerstellen steigt in der Folgezeit bis auf 16 an.
1914 - 1918
- Herr Klompmeyer tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Rektor Fr. Schulte aus Witten/Ruhr. Der 1. Weltkrieg bringt für die Schule einschneidende Veränderungen. Die Hälfte der Lehrkräfte wird zum Kriegsdienst eingezogen. Die Schüler erhalten fast den ganzen Krieg hindurch nur einen stark gekürzten Unterricht. Im Sommer 1915 fällt der Leiter der Schule an der Westfront. Am 16.10.1917 wird Heinrich Specht (siehe: L-C-Specht) sein Nachfolger als Schulleiter. Zur Unterbringung von Soldaten wird die Schule 1918 zeitweilig geschlossen.
1920
- Aufgrund eines Erlasses werden die ersten Elternbeiratswahlen durchgeführt. Besonderes Anliegen des Beirates ist es, eine Küche für den Hauswirtschaftsunterricht einzurichten, was jedoch erst 1925 erfolgen kann. Im Lehrerkollegium gibt es sehr häufige Wechsel. Eltern stellen häufig Anträge auf vorzeitige Schulentlassung, weil die Kinder in der Fabrik mitarbeiten sollen, da die wirtschaftlichen Verhältnisse in den Arbeiterfamilien dies wegen der Inflation notwendig machen. In den Wintermonaten muss der Unterricht zeitweilig ausfallen, da nicht genügend Brennmaterial zur Verfügung steht.
1926
- Die Schule besuchen 627 Schüler in 16 Klassen, die in 15 Klassenräumen unterrichtet werden. Die ersten beiden Jahrgänge sind dreizügig, die übrigen Jahrgänge zweizügig und die oberste Klasse einzügig. Die durchschnittliche Klassenstärke beträgt 39 Schüler.
1927
- Im Keller der Schule wird ein Brausebad eingerichtet, das den Schülern Gelegenheit gibt, alle 8 - 14 Tage unentgeltlich zu baden. Man erhofft sich eine Gesunderhaltung der Jugend und bessere Luft während der Wintermonate in den Schulräumen. Es ist das erste Brausebad im Kreise.
1928
- Eine Baracke wird als provisorische Turnhalle errichtet. Die Anstellung eines hauptamtlichen Schulwärters wird vorgesehen.
1930
- Nach Eintritt von Herrn Portheine, dem späteren Schulrat, in die Schule wird auf seine Veranlassung in der Nähe der Schule am Lehmkamp ein Schulgarten eingerichtet. Hierzu heißt es in einem Konferenzprotokoll: "Der Garten macht einen sauberen und gepflegten Eindruck und ist eine Zierde der Umgebung. Das Kind soll hier sehen, wie man ein Stückchen Erde in einen guten Garten umwandelt, es soll die notwendigsten Gartenarbeiten in richtiger Weise kennenlernen. Dem botanischen Unterricht soll der Schulgarten manches notwendige Anschauungsobjekt liefern und den Einwohnern des Schulbezirkes zeigen, welche Beerensträucher und Obstbäume sich in unserer Gegend mit Vorteil pflanzen lassen."
Die schwierige wirtschaftliche Lage führt 1930 dazu, dass im städtischen HaushaltMittel für die Schulen beschränkt sind. Es bleiben auch alle erforderlichen Baumaßnahmen, die schon 1927 beschlossen wurden, auf der Strecke. Erschwerend kommt hinzu, dass die Schülerzahl wieder stark ansteigt, von 615 im Jahre 1930 über 679 auf 798 im Jahre 1932. Für 17 Klassen stehen weiterhin nur 15 Klassenräume zur Verfügung, an Nebenräumen nur die Turnhalle und die Kochküche. Das Kollegium hält sich, 20 Jahre nach dem Bau der Schule, immer noch während der Pausen auf dem Schulhof auf. Eine Erleichterung bedeutet es, dass im Keller ein Lehrerzimmer eingerichtet wird.
1933
- Wegen einer Grippeepidemie im Januar 1933 bleibt die Schule etwa zwei Wochen geschlossen. 444 Schüler und 6 Lehrer) sind erkrankt. Die Elternbeiräte werden durch Schulgemeinden ersetzt. Ihnen gehören der Schulleiter, 5 Jugendwalter als Vertreter der Elternschaft und ein Mitglied der HJ bzw. des BDM als Vertreter der Jugend an. Der Einfluss der Partei wird stärker; in allen Bereichen des Unterrichts ist die Auffassung der Partei zu berücksichtigen. Neue Themen sind u.a. das Deutschtum im Ausland, die Saarfrage, Versailles, Üben und Singen der Lieder der Bewegung.
1936
- Im Oktober 1936 wird Rektor Specht für ein halbes Jahr beurlaubt, um für die Landesplanung zu arbeiten. Sein Vertreter als Schulleiter ist Konrektor H. Hilbink. Wegen einer Grippeepidemie wird die Schule im Dezember wieder für eine Woche geschlossen.
1938
- Die Evangelische Altendorfer Schule wird Gemeinschaftsschule und erhält den Namen Walter-Flex-Schule. Dies bedeutet auch eine Änderung des Einzugsbereichs der Schule, weil eine Abgrenzung zur Burgschule erfolgt, die ebenfalls Gemeinschaftsschule wird. Von den obersten Klassen abgesehen, sind alle Jahrgänge zweizügig. Von den 802 Schülern sind 604 evangelisch, 195 katholisch, dazu ein Jude und zwei Gottgläubige.
1939 - 1944
- Zu Beginn des 2. Weltkrieges werden von den 16 Lehrkräften der Schule 8 Lehrer eingezogen. Bei 800 Kindern kommen auf eine Lehrkraft 100 Schüler. Der Unterricht muss stark gekürzt werden, neben Deutsch und Rechnen soll besonders Gegenwartskunde betrieben werden. Die Kriegsjahre sind gekennzeichnet durch häufige Unterrichtsausfälle wegen Brennstoffmangels und Fliegeralarm, Altmaterial- sowie Kräuter- und Früchtesammlungen, außerdem Ernteeinsätze. Am 14.11.1944 wird der Unterricht eingestellt, weil in der Schule Flüchtlinge untergebracht werden.
1945
- Der Unterricht beginnt im August 1945 zunächst für die Grundschule. Von den 1112 Schülern der Altendorfer Schule sind 765 evangelisch, 343 katholisch und 4 gottgläubig. Bei der Lehrerversorgung wird die Messzahl von 50 auf 70 Kinder erhöht, von den danach berechneten 16 Lehrerstellen sind 11 besetzt.
1946
- Die Schule wird wieder evangelische Bekenntnisschule und erhält ihren alten Namen zurück. Die Schülerzahl steigt weiter stark an. Die Höchstzahl beträgt 1949 1191 Schüler in 24 Klassen. Es stehen jedoch nur 13 Klassenräume zur Verfügung.
1950
- Nach einer Beurlaubung ab 1.8.1949 wird der Rektor Heinrich Specht im März 1950 pensioniert. Er stirbt im Juni 1952. Nach seiner Beurlaubung leitet Konrektor Wippermann bis Januar 1952 die Schule.
1952
- Herr Wilhelm Kamp wird Schulleiter der Altendorfer Schule. Durch die Eröffnung der Neuen Bookholter Schule am Roggenkamp gehen etwa 400 Kinder dorthin, so dass nur 707 Schüler an der Altendorfer Schule verbleiben. Der bauliche Zustand der Schule ist katastrophal. Es fehlen zahlreiche Fach- und Nebenräume, wie in einem Antrag an die Stadt dargestellt wird. Es wird eine Hilfsschulklasse als Vorläufer der Hilfsschule Ost in der Altendorfer Schule untergebracht.
1953
- Die Schulbezirksgrenzen werden von der Stadt neu festgelegt, um die Räumlichkeiten der Schulen etwa gleich stark auszulasten. An der Altendorfer Schule sinkt die Schülerzahl bis 1958 auf 491 ab.
1955
- Im Juni 1955 nehmen die ersten Schülerlotsen in Nordhorn ihren Dienst an der Altendorfer Schule auf.
1961
- Auf Einladung von Rektor Kamp werden zahlreiche Eltern von OStD Mikin und Mittelschulrektor Schmitz ausführlich über Sinn, Aufgabe und Unterrichtsziele des Gymnasiums und der Mittelschule informiert. Ziel der Veranstaltung ist es, die Eltern verstärkt zu motivieren, ihre Kinder in die weiterführenden Schulen zu schicken (GN und GT, 8.11.1961).
1962
- Das 9. Schuljahr wird eingeführt. Es werden auch die Schüler aus Bakelde, Hesepe und Klausheide aufgenommen.
1964
- Die Turnhalle der Altendorfer Schule mit den Ausmaßen 12 x 24 m wird fertiggestellt. Damit geht der Wunsch der Schule und Elternschaft in den letzten drei Jahrzehnten in Erfüllung. 1958 fand wegen der katatrophalen Situation in der Turnbaracke ein Turnstreik der Eltern statt. Es fehlt jetzt noch die Schulküche, wie in der Schulchronik vermerkt wird.
1965
- An der Altendorfer Schule wird die Förderstufe in den Jahrgängen 5 und 6 mit 58 Schülern als eine von den 60 in Niedersachsen genehmigten Modellfällen eingerichtet. Das bedeutet, dass Englisch für alle Schüler verpflichtend wird. Eine Differenzierung nach Leistungsfähigkeit setzt im Laufe des 5. Schuljahres in Deutsch, Englisch und Mathematik ein.
Mit der "Mijndert van der Thijnenschool" in Coevorden wird eine Partnerschaft geschlossen. Es finden häufig Partnerschaftstreffen mit sportlichen Wettkämpfen und in der Weihnachtszeit gemeinsamen Musikveranstaltungen mit weihnachtlichem Singen statt. Es sind jeweils die 5. und 6. Klassen beteiligt. Bei Treffen in Nordhorn übernachten die holländischen Schüler bei deutschen Gasteltern und umgekehrt. Nach Abtrennung der Hauptschule geht die Partnerschaft auf die Hauptschule im Schulzentrum Deegfeld über.
1966
- In einem "Experiment" erhalten Schüler in einer dritten Klasse bei der Lehrerin van Biezen Englischunterricht durch den Einsatz von Realgegenständen, von Spielen mit Wortkarten und der Arbeit an der Wandtafel.
In der Förderstufe , die die Jahrgänge 5 und 6 umfasst, verbleiben nur die Schüler, die nicht zu weiterführenden Schulen übergehen. In der Förderstufe gibt es drei Arten von Unterricht:
- Der Kernunterricht in der bisher gewohnten Form. Daran nehmen alle Schüler in den bisherigen Klassenverbänden teil.
- Der Kursunterricht vermittelt eine verstärkte Ausbildung in Englisch, Mathematik und voraussichtlich auch Deutsch.
- Stammunterricht erhalten die Kinder, die nicht am Kursunterricht teilnehmen.
Nach Aussagen von Rektor Kamp hat sich die Förderstufe bewährt. Die Zusammenarbeit mit Gymnasium und Realschule ist gut. Schüler aus dem Kursunterricht können nach Klasse 6 noch zu diesen Schulen übergehen. Deshalb muss der Anschluss gewährleistet sein (GN, 10.3.1966).
Am Ende des Schuljahres 1965/66 tritt Rektor Kamp in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Hauptlehrer Hindrik Smoor aus Bakelde, der am 2.5.1966 zum Rektor ernannt wird (GN vom 31.3. und 3.5.1966).
Mehrere ältere Lehrer treten ebenfalls in den Ruhestand und werden durch 4 Absolventen der Pädagogischen Hochschulen und 2 aus dem Lehrgang für Aushilfslehrer ersetzt.
Zur Verlegung des Schuljahrsbeginns auf den 1. August werden zwei Kurzschuljahre eingerichtet: Ostern bis November 1966 und Dezember 1966 bis Juli 1967.
Ostern 1966 kommen aus Bakelde die Jahrgänge 5 - 8, aus Hesepe die Klassen 7 - 8 dazu. Die Schülerzahl steigt von 550 auf 613, die 19 Klassen bilden und in 15 Klassenräumen (4 in der Gildkampschule, 10 im Hauptgebäude und einem in der alten Schule) unterrichtet werden. Als Fachräume stehen nur die Turnhalle und der Textilraum zur Verfügung. Der Physikraum dient längst auch als Klassenraum (GN vom 27.5.1966).
Im 2. Kurzschuljahr ab Dezember 1966 besuchen 74 Kinder aus der Altendorfer Schule die Schule in Bakelde. Sie sollen anschließend die Stadtflurschule nach ihrer Fertigstellung besuchen.
Alle Schulen, die 1965 die Förderstufe eingeführt haben, müssen zum 1.12.1966 die 7. Klassen als Hauptschulklassen führen. Hierfür ist der Erlass "Umstrukturierung der 3. Bildungsstufe" maßgebend, der neben Fachleistungskursen in Mathematik und Englisch, Wahlpflichtkursen und Arbeitsgemeinschaften auch Arbeitslehre als neues Fach vorsieht.
Die Einführung der Kurzschuljahre hat längere Zeit zur Folge, dass die Schüler nach Absolvierung der 9. Klasse noch bis zur Erfüllung ihrer Schulpflicht bis Ostern des Folgejahres in der Schule verbleiben müssen und die Klasse 9s bilden. Diese Regelung hat zur Folge, dass zwischen Ostern und den Sommerferien ein Überangebot von Lehrern und Unterrichtsstunden besteht.
1967
- Ein bedeutendes schulisches Ereignis ist die Aufführung der Kinderoper "Andi und die Silberfische", über die die örtliche Presse ausführlich berichtet (GN 22.2., 2.3., 3.3. und 6.3.1967).
1969
- Um den Raummangel zu beheben, erhält die Altendorfer Schule (wie auch die Neue Bookholter Schule) zwei Mobilklassen, die ab Januar 1969 benutzt werden können. Da sich die überwiegende Mehrheit der Elternschaft dafür ausgesprochen hat, genehmigt die Regierung, dass die Altendorfer Schule ab Schuljahr 1969/70 eine Gemeinschaftsschule wird (GN, 11.3.1969).
1970 - 1972
- Nach Fertigstellung der Stadtflurschule werden 84 Schüler dorthin umgeschult. Da die Grundschule Bakelde geschlossen wird, muss die Altendorfer Schule im Gegenzug 35 Kinder von dort aufnehmen. Außerdem werden die Oberstufenschüler aus Klausheide aufgenommen. Da außerdem geburtenstarke Jahrgänge in die Schule aufgenommen werden, steigt die Schülerzahl von 593 im Jahre 1970 auf 730 im Jahre 1974. Die Zahl der Lehrer, die jahrelang bei 18 lag, steigt bis auf 30 im Jahre 1973. Dabei wird das Lehrerfehl von 27 % auf 20 % gesenkt. Im April 1971 wird an der Schule ein Schulassistent, Herr Wehner, eingestellt. Seine Arbeitsbereiche sind Verwaltung, Technik und Aufsichtsfunktionen. Im April 1972 erhält die Schule eine Schreibkraft, so dass der Schulleiter von den schriftlichen Verwaltungsarbeiten entlastet wird, die immer umfangreicher geworden sind.
1973
- Die Altendorfer Schule erhält einen Schulkindergarten, in dem Schüler, die vom Schulbesuch zurückgestellt wurden, in einem Jahr auf das Lernen in der Schule vorbereitet werden. Ab 1975 werden 2 Gruppen eingerichtet.
1974
- Die Oberstufe wird zum Schuljahrsbeginn 1974/75 zur Hauptschule im Schulzentrum Deegfeld umgeschult. In der Altendorfer Schule verbleibt nur die Grundschule. Rektor Smoor wird Rektor der Hauptschule im Schulzentrum Deegfeld. Die Schulleitung der Altendorfer Grundschule wird von Herrn Konrektor Klinge wahrgenommen. Die 11 verbleibenden Klassen können im Hauptgebäude und in den Mobilklassen untergebracht werden. Die 4 Mobilklassen werden zur Frensdorfer Schule gebracht. Der Schulkindergarten zieht in die Gebäude am Gildkamp. Die alte Schule mit einem Klassenraum, die 1857 erbaut wurde, wird nach 117 Jahren abgebrochen, da sie nicht mehr benötigt wird.
1975
- Vom Schuljahr 1975/76 an wird ein Schulversuch "Vorklasse für Sprachbehinderte" durchgeführt. Hieraus entsteht dann ab Schuljahr 1977/78 eine eigenständige "Sonderschule für Sprachbehinderte", die im Endausbau die Vorklassen und die Schuljahrgänge 1 - 4 umfasst. Einzugsbereich ist die Grafschaft Bentheim. Die Schule übernimmt die Schulgebäude auf dem Gildkamp. Am 1. November 1975 wird der bisherige Lehrer der Schule, Eduard Pabst, der am 1.4.1964 an die Schule kam, als Schulleiter beauftragt. Seine Ernennung zum Rektor erfolgt im Mai 1976.
1976
- Ein unterrichtsfreier Sonnabend im Monat wird eingeführt, dann ab 1982 die Fünf-Tage-Woche.
1977
- Eine Hausaufgabenhilfe für ausländische Schüler wird an der Schule eingerichtet.
1980
- Die türkischen Schüler erhalten muttersprachlichen Unterricht bei einem türkischen Lehrer. Vorher fand der Unterricht zunächst an der Frensdorfer Schule, dann an der Grundschule an Roggenkamp statt.
1982
- Die Schule hat 235 Schüler, die im Schulkindergarten und in 10 Grundschulklassen von insgesamt 15 Lehrkräften unterrichtet werden. Die Schule feiert ihr 125jähriges Bestehen. Kultusminister Dr. Werner Remmers hält die Festansprache in der Alten Kirche.
1994
- Im Schuljahr 1993/94 besuchen die Schule 256 Schüler. Die Schule hat den Schulkindergarten und 11 Klassen. Das Bild zeigt die Altendorfer Schule in neuerer Zeit. Das genaue Jahr der Aufnahme ist nicht bekannt.
1997
- Die Staatssekretärin und spätere Kultusministerin Renate Jürgens-Pieper besucht am 3.9.1997 Nordhorn und besichtigt die für die Grundschulen eingerichtete Lernwerkstatt in der Altendorfer Schule, die als "Innovations Pool Grundschule" gestaltet ist, in dem acht Grundschulen darstellen, wie sie auf ihre besondere pädagogische Situation mit einem eigenen Schulprogramm reagieren (GN 21.8. und 5.9.1997). Neben zwei anderen Grundschulen führt die Schule versuchsweise die "Randstundenbetreuung" ein (GN 25.9.1997), die dann im folgenden Schuljahr an 7 Grundschulen in den 1. und 2. Klassen zu festen Unterrichtszeiten (einschl. Betreuung) führte. Die Randstundenbetreuung muss jedoch von den Eltern bezahlt werden.
2000
- Mit Schuljahrsbeginn 2000/01 wird die Schule in eine "Verlässliche Grundschule" umgewandelt. Von den 111 Schülern im 1. und 2. Schuljahr nehmen 37 Kinder in 3 Gruppen das Betreuungsangebot wahr.
2001
- Die Schule nimmt am Projekt "Lernen unter einem Dach" teil. Die Förderung der lernschwachen Kinder erfolgt in Zusammenarbeit mit der Astrid-Lindgren-Schule. Im Schuljahr 2001/02 besuchen 213 Kinder die Schule. Es sind 9 Klassen und eine Schulkindergartengruppe gebildet.
2002
- Mit Ablauf des Schuljahres 2001/02 endet für den Schulleiter der Schule, Herrn Rektor Eduard Pabst, die aktive Dienstzeit. Er war 38 Jahre an der Schule tätig, davon 26 Jahre als Rektor (GN, 19.06.2002). Nachfolger von Herrn Pabst wird Matthias Schäfermeyer, der in Dalum als Lehrer und im Studienseminar Nordhorn als Fachseminarleiter für Sachunterricht tätig war (GN, 24.08.2002).
2003
- Gründung des Fördervereins der Altendorfer Grundschule
"Der Verein dient ... der Pflege und Förderung der Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus bei der Lösung gemeinsamer Erziehungsaufgaben.
Er will das Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen Schule, Eltern, ehemaligen Schülern und Freunden der Schule erhalten und fördern." (Aus der Satzung)
2004
- Das Programm "Comenius" der Europäischen Union (EU) fördert Begegnungen von Schülern innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft. Während "Comenius" für weiterführende Schulen Aufenthalte von Schülern für mindestens ein Jahr fördert, wollen die Grundschulen zunächst per Internet und Post in Kontakt treten. Die Altendorfer Schule in Nordhorn, die Gereformeerte Basisschool Ds. G. Doeks aus Hardenberg, die "Grundschule Nummer 5 Unicef" aus Malbork in Polen und die Kyrkhedensschola im schwedischen Ekshärad stellen einen Teilnahmeantrag an die EU und wollen sich mit dem Thema "Wasser" befassen (GN, 2.2.2004).
Zu einem ersten Besuch fährt die Klasse 4 b zu der Partnerschule nach Hardenberg, die an dem genannten Projekt teilnimmt. Zuerst schüchtern, später aber dann mit Händen und Füssen gelingt die Verständigung zunehmend besser GN, 28.9.200).
2005
- Das zweite Treffen im Rahmen des Comenius-Projektes findet in der polnischen Partnerstadt Malbork statt, bei dem jeweils drei Lehrkräfte auch aus Schweden und den Niederlanden teilnehmen. Wie bereits beim ersten Projekttreffen in Schweden werden auch hier große Unterschiede zum eigenen Schulsystem deutlich, die engagiert besprochen werden (GN, 21.5.2005). Zur Vorbereitung des zweiten Projektjahres treffen sich die Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schulen im November in der Altendorfer Schule in Nordhorn (GN, 24.11.2005).
Mit einem großen Schulfest feiert die Altendorfer Schule die Freigabe des neu gestalteten Schulhofes. In Zusammenarbeit zwischen Elternschaft und Lehrern wurden die Pläne für die Gestaltung des Schulhofes entwickelt. Aufgrund der Bemühungen der Elternschaft war die Stadt bereit, einen Teil der Arbeiten zu übernehmen (GN,2.7.2005).
2006
- Die Geburt Jesu aus Sicht eines Esels erzählt das Kinderstück "Joschi - Nazareth - Express-Dienst", das Schüler der Altendorfer Schule im Forum des Schulzentrum des Schulzentrums Deegfeld zwei Mal aufführen. Mit stimmungsvoller Musik und originellen Kostümen präsentieren Schüler der 3. und 4. Klassen ihr einstudiertes Weihnachtssingspiel, das ein Resultat der Zusammenarbeit von Theater-AG und Chor-AG ist (GN, 19.10.2006).
2007
- Die Altendorfer Schule plant die Einrichtung einer Ganztagsschule zum 1. August 2007. Begründet wird dieser Plan mit einer häufig anzutreffenden Berufstätigkeit beider Elternteile , einem beträchtlichen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund und aus sozial schwachen Familien. Mit Beginn des Schuljahres 2006/07 ist an der Altendorfer Schule die Eingangsstufe als Form jahrgangsübergreifenden Unterrichts in den Klassen 1 und 2 eingeführt woren. Auch gibt es bereits an zwei Nachmittagen eine Hausaufgabenbetreuung durch die AEGN (Arbeitsgemeinschaft evangelischer Gemeinden Nordhorns) sowie enge Kontakte mit außerschulischen Trägern wie Musikschule, Kunstschule oder Stadtjugendpflege und Sportvereinen. Geplant ist außerdem eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte "Haus der Kinder", wobei künftige Schulkinder bereits an Ganztagsangeboten teilnehmen können. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Schulzentrum Deegfeld sollen Viertklässler Angebote für die 5. Klassen wahrnehmen können.
Der Ganztagsbetrieb soll von Montag bis Donnerstag jeweils bis 15.15 Uhr stattfinden. Das Mittagessen wird von der Küche im "Haus der Kinder" geliefert. Vorgesehen ist die Einstellung pädagogischer Mitarbeiter auf Honorarbasis. Die Stadt zahlt Zuschüsse von jährlich 3000 €. Die Schule hofft auf eine zusätzliche Lehrerversorgung durch das Kultusministerium (GN, 6.2.2007). Ein entsprechender Antrag ist nach einstimmiger Befürwortung durch den Schulausschuss jetzt auf den Weg gebracht worden. Mit einer sofortigen Zuweisung von Lehrerstunden ist jedoch nicht zu rechnen. Schulen, die 2004 Anträge gestellt haben, bekommen erst jetzt Lehrerstunden (GN, 20.3.2007).
Von 163 Schülern nehmen ab Schuljahrsbeginn 63 Kinder an den Angeboten im Ganztagsbereich teil (GN, 28.11.2007).
Die Altendorfer Grundschule feiert am 7. Juli 2007 ihr 150jähriges Jubiläum mit einem großen Fest. Sie stellt im Vorfeld ihre inhaltlichen Schwerpunkte dar:
Die dreijährige Zusammenarbeit mit drei europäischen Partnerschulen in Malbork (Polen), Ekshärad (Schweden) und Hardenberg (Niederlande) im Rahmen des Comenius-Projekts der Europäischen Union endet mit Ablauf des Schuljahres. Die Zusammenarbeit mit der Schule in Hardenberg wird fortgesetzt und intensiviert.
Die Gesamtkonferenz hat beschlossen, die ersten beiden Jahrgänge (Eingangsstufe) als pädagogische Einheit jahrgangsübergreifend zu führen.
Mit Beginn des neuen Schuljahres wird die Schule Ganztagsschule. In enger Kooperation mit der benachbarten städtischen Kindertagesstätte und dem Schulzentrum Deegfeld soll ein lückenloses Ganztagsangebot geschaffen werden.
Zum Schuljubiläum stellt die Schule neben einem kurzen geschichtlichen Abriss von Rektor a.D. Eduard Pabst und vielen Informationen für die Eltern das neue Schulprogramm der Öffentlichkeit vor. Es erscheint unter dem Titel "Miteinander leben, voneinander lernen. Schulprofil der Altendorfer Grundschule mit Schulprogramm und Informationen für Eltern".
Der Festakt im Zirkuszelt beginnt nach der Begrüßung und einer Einführung durch Rektor Schäfermeyer mit dem Festvortrag des Nds. Kultusministers Bernd Busemann, in dem er 50 Jahre der Grundschulpädagogik von der Situation bei Kriegsende über die Herausbildung einer eigenständigen Grundschulpädagogik bis in die Gegenwart darstellt. Die gegenwärtige Lage ist gekennzeichnet durch rückläufige Schülerzahlen, den steigenden Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und die Gefährdung durch neue Medien. Dies stelle die Schule ebenso vor neue Herausforderungen wie die nachlassende Erziehungskraft der Eltern. Schule könne nicht alle Versäumnisse anderer ausgleichen: "Erziehung beginnt im Elternhaus". Minister Busemann spricht sich für den Erhalt aller Grundschulstandorte aus. Für den Ganztagsbetrieb bekommt die Schule 10 zusätzliche Lehrerstunden.
Im Anschluss an den Festakt wird ein aufwendig inszeniertes Musical mit dem Thema "Einmal um die ganze Welt" aufgeführt, an dem 170 Kinder beteiligt sind. Die Regie führt die Lehrerin Monika Gebbeken, die musikalische Gesamtleitung hat Rektor Schäfermeyer. An den folgenden Tagen finden weitere Vorstellungen statt GN, 6. und 9.7.; GW, 4. und 11.7.2007).
2008
- Die Altendorfer Grundschule gewinnt in der Deegfeldsporthalle das elfte Hallensportfest der Nordhorner Grundschulen, zu dem der Leichtathletik-Club Nordhorn (LCN) eingeladen hat. Der Wettbewerb besteht aus einem Dreikampf aus Sprint, Weitsprung und Schweifballwurf. Aus den Ergebnissen der Einzeldisziplinen und dem Mannschafts-Biathlon-Wettbewerb geht die Schule mit zwei Punkten Vorsprung als Sieger vor der Elisabethschule hervor. Für den Titelverteidiger Waldschule reicht es in diesem Jahr nur zum dritten Platz (GN,5.3.2008).
Nach acht Monaten zieht Schulleiter Schäfermeyer eine positive Bilanz zur Ganztagsschule. Im Nachhinein hat die Schule dafür zehn Lehrerstunden bekommen. Der Zuspruch zu den Angeboten der Ganztagsschule ist groß: Von 163 Schülern nehmen 113 mindestens einen der nachmittaglichen Angebote wahr. Im Schnitt bleiben 40 Kinder zum Mittagessen, das von der Euregio-Klinik (früher Marienkrankenhaus) geliefert wird. An den verschiedenen Freizeitkursen nehmen 106 Schüler teil. Die tägliche Hausaufgabenbetreuung ist in 10 Gruppen mit insgesamt 76 Kindern aufgeteilt (GN, 26.4.2008).
Die Altendorfer Schule nimmt am NiKo-Projekt teil. Ziel des Niedersächsischen Kooperations- und Bildungsprojektes (kurz: NiKo-Projekt) ist eine intensive Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schule und Familie. Schwerpunkte des Projektes sind:
- die umfassende Förderung der gesundheitlichen Entwicklung der Kinder. Dazu gehören Ernährungs- und Bewegungsangebote, sowie Projekte zur Konflikt- und Stressbewältigung
- die Einrichtung von Bildungs- und Erziehungspartnerschaften
- eine Verzahnung von schulischer und außerschulischer Bildung
An der Altendorfer Grundschule zentriert sich die Arbeit zunächst auf folgende Aufgaben: